Farragut am 21.06.2006 11:47 schrieb:
EA hat auch Spiele rausgebracht, die kaum Fehler hatten, oder gut beim Publikum ankamen. Jetzt schliesst euch nicht allem dem hirnlosen Trend an, große Konzerne zu beleidigen...
Der große Unterschied zwischen einem "standard Spiel", vor allem wenn es einigermaßen sauber programmiert ist (ie wenige Bugs), und einem MMO, ist der Support. Ein "standard" Spiel spiele ich zuhause (evtl im Multiplayer), und wenn's keine gröberen Bugs gibt, ist für mich der Publisher unsichtbar. Aber für ein MMO muß man sich für die Community Zeit nehmen, und das Spiel ständig entwickeln. Und genau da hat EA, wie auch andere große Firmen, erhebliche Probleme bzw. Entwicklungsbedarf. Warum wohl hat es gerade eine Firma mit den Resourcen von EA es bisher nicht geschafft ins MMO Geschäft zu kommen? - und das mit dem Spiel in der Tasche, das von vielen noch immer als das genialste MMO angesehen wird. Von ihren Lizenzen mal ganz zu schweigen. Wie wär's mit nem Wing Commander MMO? Menschen gegen Kilrathi (Allianz - Horde?). WoW würde es wahrscheinlich ned killen, aber wenns sauber designt wäre würde ich es mir 100% ansehen
trotz "EA inside". Command and Conquer? Sogar daraus könnte man ein solides MMO machen. Also nochmal - warum hat EA mit all seinen Resourcen es bisher nicht geschafft ein solides MMO auf den Markt zu bringen?
Ich könnte jetzt eine lange ausführliche Antwort abgeben aber es läßt sich grundlegend auch auf 2 Worte reduzieren: Aktionäre - Dividende. Darum geht es und nicht um Spielern ein geniales Spiel zu liefern, und sie gut zu unterhalten. Daran könnte man natürlich auch gut verdienen, aber das sehen die Erbsenzähler eben nicht. Kundenservice kostet Geld = böse = minimieren, um gute Quartalszahlen zu machen.
Versteh(t) mich nicht falsch, ich spreche keiner Firma, ob groß oder klein, das Recht ab Geld zu verdienen, aber es gibt eine gesunde Grenze, an der "gewinnorientiert" in "geldgeil" übergeht, und diese Grenze hat EA längst überschritten. Als krasses Gegenbeispiel sei hier CCP (EVE-Online) erwähnt, die als ein paar Leute angefangen haben (mittlerweile ein paar Dutzend), und es mit liebe zu ihrem Projekt, guter Kommunikation mit der Community, ständigen Verbesserungen und nicht zuletzt einem grundsoliden Design geschafft haben eines der wenigen (wenn bisher nicht sogar das einzige) MMO zu entwickeln, das 3 Jahre nach Release immer noch steigene Subscriber Zahlen hat, schon einige Rekorde gebrochen hat (zB ist der EVE ServerCluster, der einzige Spiele Server unter den Top 500 Computeranlagen, unter denen sich normalerweise nur militärische und wissenschaftliche wiederfinden), meines Wissens das einzige MMO ist, zu dem es ein Printmagazin gibt, und eine "gesunde" Spielerbasis hat. Die haben auch einfach mit wenigen Resourcen drauflosgemacht und nicht das Ziel gehabt groß abzucashen. Jetzt stell dir mal vor was mit den Resourcen von EA möglich wäre, wenn das richtige Team daran arbeitet, und man es aber auch gefälligst arbeiten läßt. (WoW wurde ja auch nicht an einem Tag -oder auch 6- geschaffen).
Wenn die Entscheidungen nur mehr von karrieregeilen Marketingleuten gemacht werden, dann geht es 100%ig nicht um den Kunden. Dem Entwickler in seinem 2mx2m "Großraum"büro, vielleicht, aber nicht den Leuten, die die Entscheidungen treffen.
Ich wage auch einen Blick in die Kristallkugel. Warhammer wird nicht der WoW Killer als der es von irgendeinem Aquisitionsfuzzy gegenüber dem Vorstand dargestellt wird. EA versucht Gegenzusteuern. Die bisherigen Fans zeigen sich nicht erfreut, und wandern ab, während das Game so vor sich hintümpelt. Danach wird es eingestellt, mit der Begründung, daß die Menschheit für ein so "geniales" Spiel wohl noch nicht bereit gewesen ist. Am Ende haben wir ein MMO weniger (erfreulich bei der Masse), und ein übereifriger, karrieregeiler Aquisitionsheini hat seinen Arbeitsplatz verloren (irgenwie auch erfreulich - wenn man auf Schadenfreude steht). Hmm, ok.. eigenlich super wenn EA den Warhammer-Online Entwickler übernimmt.
*Jubelt*