Ich bin was das betrifft, eher auf der Seite von Petra Fröhlich. Wenn die PC Games ihr Konzept ändern würde und überwiegend jetzt über Facebook oder Browserspiele berichten würden, nur um sich der Masse anzupassen, dann könnten sie ihren Laden wohl in ein paar Monaten dichtmachen.
Solche Magazine sind eben Fachmagazine, die sich eben an den Hardcorespieler richten. Genauso gibt es ja auch Angelmagazine oder was auch immer.
Und diese Hardcorespieler sind auch die, die diese Hefte kaufen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der den ganzen Tag auf Facebook herumhängt oder aus Langeweile kurz Browserspiele zwischendurch spielt, ein Spieleheft braucht, geschweige denn kauft. Da kennen viele wahrscheinlich nicht mal die PC Games oder Gamestar, die lesen sowas erst gar nicht.
Daher ist es schon wichtig, dass diese Magazine eben sich als Fachmagazin positionieren und ihrer Zielgruppe, eben den Hardcorespielern, treu bleiben.
Und zu den Fakten: Sowas ist bei einem Computerspiel doch wichtig. Wenn ich einen Shooter spiele, dann möchte ich wissen, wieviele Waffen es gibt, wieviele kann ich gleichzeitig tragen. Das gehört doch dazu.
Genauso wenn das Spiel einen Onlinemodus hat, dann möchte ich auch wissen: Welche Spielmodi gibt es? Gibt es einen Coop-Modus? Wenn ja, ist der online und/oder offline spielbar? Per Splitscreen oder lan?
Auch technische und grafische Details sind wichtig: Sind die Texturen so verwaschen, die Optik so unscharf, dass es den Spielspass beeinflußt? Ruckelt das Spiel selbst auf High-End Rechnern?
Ist es gut mit Tastatur oder Gamepad spielbar?
Das sind alles Fakten, die einfach in einen Test gehören. Das möchte der Spieler, weil es unter anderem die Kaufentscheidung beeinflußt.
Natürlich ist es heute schwerer, da die Hefte deutlich dünner geworden sind. Früher gabs PC Games Ausgaben mit 250 und mehr Seiten. Heute sind es meist ca 150 Seiten, obwohl es deutlich mehr Spiele als damals gibt. Das heißt, der Redakteur muss sich generell kürzer halten, kann nicht mehr so ausführliche ausufernde Vorschau- und Testberichte wie früher schreiben. Da bleibt man eben bei den Fakten und hat gar keine Möglichkeit mehr, sich um künstlerische Dinge zu kümmern. Die Frage ist eben auch, ob das überhaupt wichtig ist. Kann man Spiele als Kunst ansehen?
Ich bezweifele das persönlich. Für mich ist etwas Kunst, wenn jemand etwas aussagen will, wenn der kommerzielle Gedanke nicht im Vordergund steht.
Und kann man das über diese Branche aussagen? Nein, es geht doch nur um den reinen Profit. Spiele, die man als Kunst bezeichnen kann, gibt es wirklich nur sehr wenige.
Auch ist es schwerer geworden, Spiele zu testen. Was soll ein Redakteur schon zum neuen Call of Duty, Fifa oder der x-ten Fortsetzung schreiben?
Es bleibt ja im Kern immer das Gleiche, nur neue Funktionen kommen dazu. Also bleibt da wieder nur die Faktennennung
Ich halte den Vergleich übrigens zwischen Spiel und Film für völlig unsinnig. Ein Film ist etwas ganz anderes. Da geht es mehr um die Handlung, die Charaktere, man ist nur passiv dabei.
Bei einem Spiel dagegen spielen ganz andere Faktoren eine Rolle. Da gehts auch um Hardware und Technik, was man bei Spielen berücksichtigen muss, was bei einem Film aber völlig egal ist.
Deswegen mag ich es nicht, wenn man immer Spiele mit Filmen vergleicht, oder umgekehrt.
Es sind ganz unterschiedliche Medien, die man auch so behandeln sollte. Du kannst kein Spiel testen wie einen Film, das geht einfach nicht.