UPDATE: Ohhhhh shit... sehe gerade dass der Thread ja im Prinzip schon uralt ist und ich auf einen Post eingehe der deutlich vor den anderen Posts war.. sorry....................
Warum hatte kein Verlag vor 10 Jahren schon die Eier in der Hose zusagen: "Wir sehen das Internet nur als zusatz, wo das wichtigste Enthalten ist und das Magazin als Hauptbasis und halten es stark"? Um jetzt nicht alle zuverkraulen? Nein es musste ja auch auf Facebook und das Mobilangebot ausgeweitet werden statt das man bei seinen Leisten blieb.
Ich habe kein Verständnis dafür, das ein Unternehmen, nach jahrelangen Kostenfreien nutzen anfängt, die Nutzer in Zahler und nicht Zahler einteilt. Warum hat man dies nicht beim Start der Internetpräsenz gemacht?
Ich glaube du stellst dir das alles etwas zu einfach vor..
Das Problem haben ja nicht nur die Spiele-Zeitschriften sondern viele, viele Online Angebote.
Ich war in meinem "vorigen Leben" in den End-90ern/frühen 2000ern über 2 Ecken hinweg auch in dem Business.
Die Idee die User zahlen zu lassen für Online-Auftritte ist uralt, scheiterte damals aber an funktionierenden Zahlungssystemen, außerdem wollte keiner die User abschrecken, ging aber halt auch anders, denn
"damals" wurde mit Werbung auf den Seiten noch richtig Geld verdient. Eine einfache, noch recht unaufdringliche Bannerwerbung war schon was.
Dann kam die Spirale in Gang: Die Werbung musste aufdringlicher werden denn die User klickten weniger. Gleichzeitig sanken die Preise die man für Werbung nehmen konnte.
Also mehr Werbung auf die Seiten, mehr "bling-bling" (also Flash, mehr Javascript, mehr Sachen die die Seite auf der sie gehosted werden sogar technisch beeinträchtigen können) um das wieder aufzufangen.
Die User nutzten immer mehr Ad-Blocker.. klar.. denn irgenwann kamen auch Datenschutzgründe dazu, denn wenn die Werbung hatte zunehmend auch Tracking-Daten usw. erfasst.
Ergo: Wieder in Sargnagel. Denn nun waren Seitenanbieter und User in einem Dilemma.. der Seitenanbieter hatten mittlerweile gegenüber den Anzeige-Anbietern gar nicht mehr die Position Bedingungen zu stellen wie die Werbung aussehen sollte
(und was sie im Hintergrund tut oder nicht tut), denn man war ja auf das Geld angeweisen. Und User hatten alle möglichen guten Gründe ihren Ad-Blocker einzuschalten, spätestens mit den Datenschutz-Problemen sogar mehr als nur optische Gründe.
Und so torkelte das ganze Richtung Niedergang. Einige sahen schon recht früh dass es mal so enden würde, alleine der Preisverfall war absehbar noch bevor die ganzen anderen Probleme da aufkamen, einige kluge Köpfe machten ihr Unternehmen noch zu Geld bevor sich das Geschäftsmodell nicht mehr rechnete.
Aber so mal eben ist da nix umgestellt... denn wer will da der erste sein der die User zur Kasse bittet was bisher frei war?
Und so hatte man sich nun in die Ecke manövriert.. und da muss man erstmal rauskommen.
Man muss nun dem User irgendwie beibiegen dass er bisher mit dem "ertragen" der Werbung (und seinen Daten die von den Ads abgegriffen werden) "bezahlt" hat.. aber das geht nun nicht mehr.
Also wird quasi "die Währung umgestellt".
Soweit wurde das Internet inzwischen getrieben, wo es die ersten 20 Jahre so gut wie alles frei zugänglich war, das inzwischen Hinz und Kunz für alles Geld sehen will. Warum ging es früher, aber heute nicht mehr? Warum konnte man seine Einnahmen nicht andersweitig steigern, oder ist man hier auch wieder den Lemmingen gefolgt?
Warum das früher ging habe ich ja dargelegt (nun ja, meine bescheidene Meinung dazu, mehr ja nicht..) Einnahmen anderweitig steigern.. wie denn? Diesen Stein der Weisen suchen ja einige, wenn du das Patentrezept hast, das kann man gut zu Geld machen vermutlich, das würden sich einige was kosten lassen.
Im Prinzip passiert ja jetzt genau das.. die Einnahmen werden anderweitig gesteigert...
Aber warum kann sowas nicht über Sposoring laufen, mit einem festen Unternehmen, dessen Name mit dahinter steckt?
"Sponsoren" zu finden... wenn die Firmen da Schlange stehen würden um sowas zu machen dann hätte man das schon gemacht, wo ist da überhaupt der Unterschied zu langfristigen Werbepartnern?
Sowas gab es ja schon zu Print-Zeiten wenn ich mich recht entsinne.. zur Zeit hat Daedelic in jeder PCGames z.B. eine Print-Beigabe. Aber das reißt es jetzt auch nicht raus.
Es bleibt dabei: Einer muss die Marie bezahlen. Auch die Online-Präsenz ist letztlich eine Unternehmung die Geld verdienen muss, heutzutage, wo Print eher Randthema geworden ist (wir kommen von Millionen - Auflagen runter zu 100.000 Stück im laufe der Jahre!) mehr denn je!
Früher konnte die Werbung auf den Seiten das halt wuppen. So zahlte der User indirekt. Und notfalls durch Print refinanziert. Es war nie "frei".Heute halt nicht mehr. Also muss es anders geschehen.
Und Spiele-Publikationen haben es halt schwer. Ich erlaube mir auf diesen gerade aktuellen Titel zu verweisen:
https://www.grimme-game.de/2019/09/11/der-tod-der-gralshueter/