Das ist zwar an sich ein nachvollziehbares Argument, allerdings habe ich damit zwei Probleme:
1. BioWare hat von Anfang an (schon mit dem ersten Trailer bei der E3 2017) immer wieder aufs neue betont und beteuert, dass ihre gestecktes Ziel ist eine BioWare typische tolle Story in einen Coop-Shooter einzubauen. Wir waren alle skeptisch und haben immer wieder gehoert "nein, sie haben da ganz neue Konzepte, die man so noch nicht gesehen hat, das wird alles ganz toll, auch fuer klassische BioWare Solo Spieler" blablabla. Insofern finde ich es schon gerechtfertigt, dass man jetzt darauf hinweist, dass die Skeptiker recht behalten haben, dass BioWare's Konzept hier nicht aufgegangen ist und das Anthem auf dieser Front nicht ueberzeugt. Ausserdem spiele ich gerade The Division und waerend deren Story sicher auch nicht toll ist und halt auch nur durch sehr nebensaechliche Methoden (wie die ganzen Phone recordings und so) erzaehlt wird, so finde ich sie eigentlich nicht schlecht und von der TD2 Beta sieht es da so aus, als ob es noch besser wird. Da geht also schon was, wenn man will.
2. Andere Looter-Shooter wie The Divsion oder Destiny (2) haben vielleicht auch nicht die beste Story, erzaehlen diese aber halt auch eher nebenbei. Die Entwickler dort haben verstanden, dass eine Story in einem Coop-Shooter, wenn sie schon nicht fesselt eben am besten auch nicht vom Gameplay ablenkt. Nach allem was ich von Anthem bisher gehoert habe wird man in Anthem dazu gezwungen die ganzen Dialoge in Fort Tarsis "abzuarbeiten" damit amn dann weitermachen kann. Korrigiere mich, wenn ich da falsch liege aber im Prinzip hat man wohl gar keine andere Wahl als 20 mal durch Fort Tarsis zu latschen und alleine die Questgeber abzuklappern. Wenn ich den Spieler schon dazu zwinge, dann ist doch logisch, dass man dann auch eine ordentliche Story erwartet. Zu sagen "wer das hier fuer die Story spielt ist selber schuld" wenn man aber gleichzeitig vom Entwickler mehr doer weniger dazu genoetigt wird ist irgendwie auch komisch.
Fuer mich klingt das alles so, als haette BW hier einfach mal wieder versucht mehrere Konzepte zusammen zu werfen ohne wirklich mal drueber nachzudenken was genau sie von ihrem Spiel und vom Spieler wollen. Das war bis Mass Effect 3 noch ganz anders. Auch damals hatten BW Spiele (teils eklatante) Schwaechen aber zumindest stand hinter den Spielen eigentlich immer ein klares durchdachtes Konzept. Seit Inquisition (mit Ausnahme der DLCs dafuer) und Andromeda scheinen mir BW Spiele nicht mehr so ganz zu wissen, was sie eigentlich sein wollen und nach allem was ich bisher ueber Anthem gelesen habe ist es da wohl auch keine Ausnahme.