• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank
  • Kritk / Fragen / Anregungen zu Artikeln

    Wenn ihr Kritik, Fragen oder Anregungen zu unseren Artikeln habt, dann könnt ihr diese nun in das entsprechende Forum packen. Vor allem Fehler in Artikeln gehören da rein, damit sie dort besser gesehen und bearbeitet werden können.

    Bitte beachtet dort den Eingangspost, der vorgibt, wie der Thread zu benutzen ist: Danke!

Tod, Gewalt, Sex: Die Sache mit der Moral in Spielen - Special

Nuwanda01

Stille/r Leser/in
Mitglied seit
07.12.2010
Beiträge
10
Reaktionspunkte
15
Jetzt ist Deine Meinung zu Tod, Gewalt, Sex: Die Sache mit der Moral in Spielen - Special gefragt.


Bitte beachtet: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert.


arrow_right.gif
Zum Artikel: Tod, Gewalt, Sex: Die Sache mit der Moral in Spielen - Special
 
Danke für diesen Artikel. Ein sehr spannendes Thema, das hier aufgebracht wird. Für mich gehören Videospiele schon zu unserer Kultur. Es gibt immerhin Menschen, die damit ihr Geld verdienen (Entwickler, E-Sport, Twitch, Youtube...) und unzählige Anhänger dieser Medienform. Allerdings finde ich es vollkommen verständlich, dass es viele Kritiker gibt. Im Vergleich zu anderem kulturellen Gut sind Videospiele noch sehr jung und Akzeptanz braucht in unserer Gesellschaft nun mal seine Zeit. Gerade da jetzt eine Generation, die mit diesen Spielen aufgewachsen ist, auf eine Generation trifft, die in ihrer Jugend noch keine Computer kannten. Dass da ein interaktives Medium mit dieser audiovisuellen Leistung, die wie oben beschrieben ihre größten Erfolge mit Darstellung von Gewalt hat, auf Unverständnis trifft, ist für mich nicht verwunderlich. Daher würde ich den Videospielen einfach noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte Zeit geben und die Gesellschaft wird sich weiter wandeln, in der Videospiele ein ganz normaler Teil des Lebens sind (genreunabhängig).
Ich wünsche mir mehr sexuelle Anteile in Spielen, gerade in Rollenspielen. Denn dort geht es nun mal um die Verkörperung eines Charakters und der Sex gehört, zumindest für die meisten Menschen, zum Leben dazu. In diesem Bereich kann ich keine Kritik verstehen, da das komplette Internet mit pornographischen Inhalten vollgestopft ist und heutzutage jeder darauf Zugriff hat. Also warum kein Sex in einem anderen Medium? In Videospielen geht es (meistens) ja nicht um sexuelle Befriedigung , sondern um eine realistische oder auch humorvolle Darstellung der Spielewelt.
Wie auch immer, insgesamt wird sich die Gesellschaft auch was das Sex-Thema angeht noch weiter wandeln und ich hoffe, dass Videospiele in Zukunft weniger Kritik ausgesetzt sind und sie stattdessen als Möglichkeit zum Ausdruck von unseren Gedanken, Meinungen und Problemen gesehen wird.
 
Sehr schön und umfangeich, vielen Dank!

Nach dem, was sich in den letzten Jahren getan hat, darf man als Gamer ja gespannt in die Zukunft gehen. :)
 
edit: Wall of Text incoming!

Danke für diesen Artikel! Ich zocke jetzt schon seit fast 30 Jahren (angefangen mit dem NES) und wünsche mir schon seit langem mehr erwachsenere Spiele (was nicht mal etwas mit Sex zu tun hat). Mit ein paar "angetackerten" Brüsten, ist das allerdings nicht getan. Dazu muss man gleichzeitig die Gewaltdarstellung etwas zurückfahren (Blutfontänen um der Gewalt Willen sind NICHT "erwachsen", sondern eher infantil) und den Story-Anteil deutlich erhöhen. Drangeklatschter Sex in Doom wäre genauso sinnvoll, wie Headshots bei FIFA.

Erwachsene Spiele müssten in ihrer Darstellung deutlich weniger Effekthascherisch sein und sehr viel mehr Wert auf ein rundes Gesamtpaket legen. Ich finde rasantes Gameplay wie in Borderlands oder Diablo großartig (das Gameplay ist extrem flüssig und motivierend), aber in Erinnerung bleiben mir doch eher Spiele wie Fahrenheit, Life is Strange, oder das im Artikel erwähnte Max Payne. Fahrenheit hat übrigens sogar mehrere Sexszenen (die, in der man sogar Brüste darstellt, ist in der US-Edition Indigo Prophecy zensiert), die auch super ins Spiel passen. Life is Strange dagegen, kommt prima ohne Sexszene aus. Tut dem Spiel sogar gut, weil man die Beziehung zwischen den Hauptfiguren selbst interpretieren kann und muss. Und obwohl das Spiel in einer extrem jungen Umgebung spielt (Teenager, Schule, etc.), ist es sehr erwachsen. Die Geschichte regt an vielen Stellen zum Nachdenken an. Fahrenheit und Life is Strange sind aber gameplaytechnisch echte Schlaftabletten.

Wo sind die Spiele, die motivierendes Gameplay und gute Geschichten vereinen? Wo sind die Max Paynes, Deus Exens ( :B ) und L.A. Noires, die ruhige Story-Abschnitte mit actionreichem Gameplay vereinen? Und wann lernt man endlich, dass viel Blut nicht viel Gut ist? Warum muss Tomb Raider eine passable Erzählweise (Story ist so lala, wird aber sehr ordentlich präsentiert) mit extremer Gewaltdarstellung an jeder Ecke "ruinieren"? Gewinnt Tomb Raider in irgendeiner Form durch seine Gewaltdarstellung? Ich meine ausser bei den Kiddies, die sich kaputtlachen, wenn wieder mal das Blut sinnfrei durch die Gegend spritzt? Es gibt Fälle, in denen die Gewaltdarstellung ein Spiel sogar aufwertet. Max Payne ist dort ein klasse Beispiel. Aber Tomb Raider? Wirklich nicht...

Im Jahr kommen vielleicht ein, zwei Titel raus, die ich tatsächlich für erwachsen halte und die auch spielbar sind (sprich: bei denen das Gameplay Spaß macht). Das finde ich schon etwas schade. Ich habe oft den Eindruck, als würde bei ziemlich vielen Spielen ein Publisher im Hintergrund stehen, der dem Entwickler sagt, noch ein paar Liter Blut mehr aus den Köpfen spritzen zu lassen, damit auch die Kinder das Spiel kaufen :|

Soldier of Fortune, Manhunt und co., waren damals irgendwie noch in Ordnung, weil es etwas neues war. Lustigerweise war die Presse sogar über die Darstellung in diesen Spielen schockiert. Manch deutsches Spielemagazin hat sich gar geweigert, Manhunt auch nur namentlich zu erwähnen, weil sie auf jeden Fall vermeiden wollten, irgendwen auf dieses widerwärtige Zeug aufmerksam zu machen! Heutzutage wird bloß noch müde gelächelt, wenn man sich an einen Gegner schleicht, um ihm ein Messer in den Hals zu rammen, ihn mit der Kettensäge zu massakrieren, oder mit dem Baseballschläger gegen den Kopf zu schlagen. Business as usual. Im Vergleich zu manch heutigem Spiel, war Manhunt immerhin noch spielerisch anspruchsvoll. Eines der härtesten Stealth-Spiele, die ich jemals gespielt habe.

Interessante Randnotiz: Ich redete hier von Manhunt, Max Payne und L.A. Noire. L.A. Noire erwähnte ich als erwachsenes Spiel, das Gameplay und Story gelungen mischt. Max Payne als ein erwachsenes Spiel, welches durch Gewaltdarstellung aufgewertet wird. Und Manhunt als einen der umstrittensten Vorreiter der extremen Gewaltdarstellung, der trotzdem ne Menge Gameplay bietet. Ich verkniff mir die ganze Zeit, noch GTA als eine Spielreihe zu nennen, die ich ebenfalls als sehr erwachsen empfinde (weil das für die Meisten wohl leicht widersprüchlich zum Rest meines Beitrags klingt und ich wenig Lust habe das zu erklären). Alles Rockstar-Titel. Und alle nicht gerade für ihre sanfte Gewaltdarstellung bekannt. Rockstar hat irgendwie den Dreh raus, Gewalt erwachsen zu verpacken. Das schafft kein Far Cry, kein Dishonored, kein Skyrim (die Finishing Moves sind völlig sinnlos), kein Tomb Raider, kein garnix. In den meisten Spielen wirkt übermäßige Gewalt einfach übermäßig infantil. Spiele von Rockstar aber, gewinnen durch die Gewalt.

Rockstar würde bei mir auch immer an erster Stelle stehen, wenn man darüber redet, ob Spiele Kunst sind. Max Payne, L.A. Noire und GTA sind für mich absolute Meisterwerke! Max Payne ist ein spielgewordener Mix aus Film Noir und Actionfilm. L.A. Noire hätte eine Inspiration für das sterbende (bzw. bereits tote) Adventure-Genre sein MÜSSEN! Stattdessen bekommen wir Telltale-Spiele, die erzählerisch nicht schlecht sind, aber deren "Gameplay" eben doch zur Kategorie Schlaftablette gehört. Und GTA... GTA ist extrem vielschichtig. Fast schon vergleichbar mit einem Mix aus Pulp Fiction und Orwells 1984. Oberflächlich betrachtet, ist es ein völlig absurder Gewaltexzess. Aber unter der Oberfläche, findet man so viele, viele, kleine Details, die unsere komplette Gesellschaft Stück für Stück auseinandernehmen (Pulp Fiction). Wie absurd ist die Gewalt in GTA noch, wenn man sich all die anderen absurden Dinge anschaut, die aber doch irgendwie schon fast Realität sind (Lifeinvader!!!). Das ist dann auch der Punkt, an dem Orwells 1984 ins Spiel kommt. Man sieht bereits die Ansätze der absurden Dinge, die in GTA stattfinden. So wie Orwell damals die möglichen Probleme wachsender, staatlicher Kontrolle sah. GTA ist eine sehr gelungene Mischung aus Realität, Absurdität und Social Science Fiction. So... Jetzt habe ich doch erklärt, warum ich auch GTA für sehr erwachsen halte :B GTA stellt mir einfach permanent die Frage "Und es ist wirklich die konsequenzlose und Amokartige Gewalt, die du in diesem Spiel als drüber empfindest? Ehrlich!?"

Wasauchimmer... Abseits von Rockstar würde ich es sehr begrüßen, wenn mehr Spiele weniger auf exzessive Gewalt setzen würden und sich dafür mehr auf Geschichten konzentrieren, die einen auch nach dem Spielen noch beschäftigen. Selbst reinrassige Shooter wie Half Life 2 können Geschichten erzählen. Und das zu einem nicht geringem Teil sogar über das Leveldesign! Und das ganze ohne Blutfontänen nach jedem Treffer... Nichts gegen Gewaltorgien. Ich hatte ne Menge Spaß mit Dead Island. Aber als Erwachsener will ich hin und wieder doch mal was anderes, als fliegende Körperteile.
 
Sehr schön beschrieben. :) Abseits von GTA und Max Payne 3 habe ich allerdings nie ein Rockstar-Game gespielt. Daher kann ich dazu nichts sagen. Ich verstehe GTA durch die Bank weg als gelungene Satire. Es nimmt sich selbst auch oft gar nicht so ernst, überzeichnet Szenarien und überspitzt die Charaktere und die verbale Gewalt. Aber die Darstellung körperlicher Gewalt hält sich doch recht in Grenzen, auch wenn man Leute mit allem möglichen Scheiß killen kann. Die sind aber kaum mehr als gesichtslose Statisten, weswegen man da eher diebische Freude empfindet, wenn man mit nem Auto Unfälle baut und hier und dort mal ein paar Passanten überfährt. Oder mit nem Jet irgendwo landet und gleich mal n paar Leute um die Ecke bringt. Und Hand aufs Herz...wer hat bei GTA kein schadenfrohes Grinsen im Gesicht gehabt, wenn es um so einen Mist ging? :B

Ich nehme hierbei aber mal The Witcher 3 als Gegenbeispiel heran. Die Gewaltdarstellung dort ist bisweilen doch sehr heftig. Da fliegen Köpfe durch die Gegend und andere Gliedmaßen. Man wird auch dauernd mit irgendwelchen anzüglichen Sprüchen bombardiert, wovon etliche infantil und unter die Gürtellinie gehen. Es gibt Sex, Charaktere nehmen auch dort Drogen (das sogenannte Fisstech), es gibt kriminelle Vereinigungen und Themen wie Rassismus, Vorurteile, Religion und Politik werden kritisch behandelt. Und das nicht satirisch, sondern in ernstem Ton. Allerdings sind die heftigsten Gewaltszenen in The Witcher die, die man gar nicht sieht...

1. Beispiel: The Witcher 2, als Philippa Eilhard die Augen ausgelöffelt werden.
2. Beispiel: The Witcher 3, als Triss gefoltert wird und ihr die Fingernägel raus gerissen werden.

Da hab ich schlucken müssen. Diese Szenen hätten längst keine solche Wirkung gehabt, wenn man sie direkt gezeigt hätte. Man sieht es nicht, aber man weiß, was da vor sich geht. Und man kann nichts tun, obwohl man es will. Das ist es, was diese heftige Wirkung in diesen Szenen erzeugt. Weil The Witcher von seinen Charakteren lebt. Die sind es, die aus der Reihe ein erwachsenes, ernstzunehmendes Rollenspiel machen. Und auch NPCs, die man sonst im Spiel nie wieder trifft, sind deutlich besser ausgearbeitet, als in einem GTA, weswegen ich persönlich immer eher Skrupel hatte, den gewalttätigen Weg zu gehen, als in GTA (wo einem die Entscheidung ohnehin abgenommen wird, da man größtenteils nur einen Weg wählen kann, wenn es um Missionen geht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Artikel! Die Beleuchtung aus verschiedenen Blickwinkeln ist sehr gut gelungen und nachvollziehbar.

Ich finde noch erwähnenswert, dass Gewaltdarstellung je nach Titel oft eine untergeordnete Rolle spielt.
Dabei beziehe ich mich vor allem auf eSports Titel.
Die Gewalt ist in z.B. CS zwar vorhanden, allerdings wird ihr kaum Beachtung geschenkt.
Klar, als Kind/Jugendlicher mag das anfangs spannend sein. Eigentlich tritt die Darstellung der Gewalt aber schnell in den Hintergrund.

Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass GTA trotz/wegen seiner Extreme oft sehr authentisch wirkt.
Allerdings muss man auch sagen, dass Satire die einfachste Form des Geschichtenerzählens ist. Man nimmt real existierende Vorbilder und zieht sie in den Dreck.
Man selbst steht über allem, man macht schließlich Satire und ist dadurch unangreifbar.

Mir hat in GTA V wohl die Familiensituation von Michael am besten gefallen. Die alltäglichen Probleme einer auseinanderbrechenden Familie mit heranwachsenden Kindern war einfach gut dargestellt.

Bezüglich erwachsener Titel mit guter Spielmechanik schau dir mal Ori and the blind Forest (Definitive Edition) an.
Klar, es hat einen eher kindlischen Look und ehrlich gesagt wird die Story eher rudimentär erzählt.
Dafür fand ich sie dennoch ergreifend und nachvollziehbar. Das Gameplay selbst ist dazu erstklassig!
 
Sehr interessanter Artikel hat mir gut gefallen. Schönen dank dafür. Gewalt in spielen war schon immer ein Reizthema genauso wie die Erotik. In den Witcher spielen hat mir die Erotik Darstellung immer zugesagt. mMn gingen sie mit dem Thema erwachsener um als die Mass Effect Macher. Da wirke es stellenweise sehr deplatziert, die waren mir teilweise zu feige besonders beim Thema Homosexualität. Vielleicht wird sich das ja mal, in nächster zeit ändern zumindest hoffe ich das Mal.
 
Dazu fällt mir dieses Video ein : https://www.youtube.com/watch?v=YODq4tH-ggY
^^
 
Zurück