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Report: Die brutale Wahrheit - Die Faszination virtueller Gewalt

Peter Bathge

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Zum Artikel: Report: Die brutale Wahrheit - Die Faszination virtueller Gewalt
 
Ein sehr gelungener und sachlicher Artikel, vielen Dank für die gute Arbeit! Hatte schon befürchtet, dass es entwerder ein "Gewalt ist doch schlimm" oder "Es gibt keine toten Pixel" Artikel wird und bin sehr froh über den sachlichen Mittelweg. Ich finde ihr habt das angenehm wertungsfrei herausgearbeitet.
 
Dem schließe ich mich an, es gibt allerdings einen Satz, der eigenartig ist.
Obacht: Natürlich wollen wir niemandem unterstellen, ein Psychopath zu sein, der mit dem Wunsch durchs Leben geht, andere Menschen zu verprügeln und sich im Blut seiner Opfer zu suhlen.
Aber das ist doch ein Psychopath!
 
Dem schließe ich mich an, es gibt allerdings einen Satz, der eigenartig ist.
Aber das ist doch ein Psychopath!

Haßt Du wohl falsch verstanden. Ein Psychopath ist jemand der mit dem Wunsch durchs Leben geht..., nicht der Leser/Zocker.
 
Dem schließe ich mich an, es gibt allerdings einen Satz, der eigenartig ist.
Obacht: Natürlich wollen wir niemandem unterstellen, ein Psychopath zu sein, der mit dem Wunsch durchs Leben geht, andere Menschen zu verprügeln und sich im Blut seiner Opfer zu suhlen.

Aber das ist doch ein Psychopath!

Ja, das ist ein Psychopath. Beachte aber, wie der Satz zu lesen ist: "Natürlich wollen wir niemandem unterstellen, ein Psychopath zu sein." (gefolgt von eine blumigen Erklärung des Begriffes Psychopath)
 
Ich hab keinerlei Probleme gewalthaltige und blutige Spiele zu zocken, zocke selbst so etwas wie Postal. In echt würde ich aber nie Gewalt gegen andere Menschen anwenden, hab mich auch nie in der Schule geprügelt oder so, das war nie mein Stil.
Was ich damit sagen will: Man darf eigentlich nie Virtualität mit der wirklichen Welt verwechseln und ich hab auch kein Problem damit, wenn man in einem Spiel Dinge tut, die in echt verpönt oder verboten wären. Es ist eben nur ein Spiel, eine Fantasiewelt, die nichts mit der echten zu tun hat. Man begibt sich einfach in eine Rolle, die mit der echten Persönlichkeit dann teilweise wenig bis gar nichts zu tun hat. Eine Scheinwelt eben.
Sobald der PC aus, ist das dann vergessen.
Natürlich gehören solche Spiele nicht in kinderhände, das ist klar, aber jemand ab 18 der sollte eigentlich so reif sein, zwischen den Welten unterscheiden zu können.
 
... hab mich auch nie in der Schule geprügelt oder so, das war nie mein Stil.
ja, is schon praktisch als Millionärssohn UND beweist Stil, wenn andere für einen die Drecksarbeit übernehmen... ;) :-D

Bei mir isses auch so: ich konsumiere seit "Ewigkeiten" Spiele, die auch sehr brutal sein können, schaue so c.a. seit ich 16 bin auch "Horror"-Filme (ich glaub ein Freddy-Film war der erste ab18-Film, wo ich mir dessen bewusst war), ich schaue übelste Splatterfilme mit einem breiten Grinsen, weil ich auch schon seit ich 16 bin weiß, dass das nur "Quatsch" ist. Ich will auch in "Actionfilmen" lieber sehen, wie der halbe Schädel wegfliegt als dass man es nur erahnt, dass der Schuss wohl in den Kopf ging. Als Rambo zB in "John Rambo" mit der auf einem PickUp aufmontierten Maschine-Gun den Fahrer geradezu zersägt, fanden wir Jungs beim Video-Abend das total "geil" und "lustig" und "krass" - eben auch WEIL es nicht echt ist...

Aber weder ich noch meine Kumpels hatten jemals Prügelei, obwohl wir seit 25 Jahren quasi jedes Wochenende in der Kölner City im "Partyvolk" unterwegs sind. Ich hatte auch noch nie den Drang in einem Streit oder so, dass ich den anderen gerne geschlagen hätte. Und wenn ich dann umgekehrt bei nem Splatter-Abend mal kurz die normalen TV-Nachrichten einschalte, weil ein Kumpel kurz Bier holen geht, und ich dort dann nur die ECHTEN Blutreste auf dem Boden nach einem ECHTEN Anschlag im Irak sehe, krieg ich ein richtig flaues Gefühl im Magen... selbst bei Filmen: wenn ich weiß, dass es eben ein unterhaltsamer Actionfilm ist, lach ich mich über Gewalt kaputt. Aber wenn in einem Filme, der eher Drama ist, was schlimmes passiert, berührt es mich negativ. Selbst innerhalb eines Filmes: Braveheart => Mann gegen Mann Hack'n'slay, Splatter => Yihaaaa!!! Aber als dann der geliebte Frau an einem Pfahl die Kehle durchgeschnitten wurde, da wurd mir auch ganz anders...
 
Ja... Gewalt in den Spielen hat selten was mit der Realität zu tun. Ein gesunder Verstand kann das auch unterscheiden. Auch die extreme, vollkommend überzogene Darstellung
von Gewalt löst allenfalls lautes Gelächter aus (From Dusk till Dawn, Braindead). Aber man darf nicht vergessen, das es auch einige wenige gibt, die in diesen Gewaltphantasien geradezu
Leben. Und das sind die, die durch das soziale Netz gefallen sind und meist schon in der Schule ausgegrentzt sind.
Ich will damit sagen, ich mache mir keine Sorgen um jemanden der gewaltätige Spiele spielt... sondern um den der sie ALLEINE spielt.
 
Ich will damit sagen, ich mache mir keine Sorgen um jemanden der gewaltätige Spiele spielt... sondern um den der sie ALLEINE spielt.
ich spiele zu 99% NUR alleine ^^ Es ging ja auch etliche Jahre nicht anders mangels existierener Online-Modi... ;) und 100pro haben auch viele der "Täter", die VIELLEICHT auch Games als Inspiration genommen haben, sehr wohl durchaus auch Multiplayer gespielt.

Aber was du meinst ist wohl eher, dass Dir die Sorgen machen, die solche Spiele spielen DAMIT sie ihre ohnehin vorhandenen Gedanken ausleben können, und/oder Leute, die sich bewusst komplett abgrenzen und in so einer Welt versinken
 
Wurden im Mittelalter Leute öffentlich gehängt, kamen viele um sich daran zu ergötzen. Genauso in den Arenen Roms, wo sich die Gladiatoren umbrachten. Der Mensch findet Gewalt aufregend, abstoßend, faszinierend - aber warum? Ich denke, dass ist sehr komplex... Der Artikel ist zwar gut geschrieben, dennoch dringt er meiner Meinung nach nicht zum Kern vor.

Um das Aufregende an der Gewalt zu verstehen, muss man weiter ausholen. Letztlich geht es dabei Primär gar nicht um Gewalt, sondern um Lebensgefahr, um die Erfahrung des Todes, der Auslöschung des Ichs, das ultimative, absolute, ja fast schon perfekte, makellose.

Gewalt beinhaltet im äussersten Sinne immer Vernichtung und Tod. Todesnähe lässt uns alles extrem unmittelbar und intensiv erleben. Die Zeit bricht aus dem linearen heraus, aus Vergangenheit und Zukunft wird das "Hier und Jetzt". Soldaten, die Schlachtfelder überlebt haben, würden für dieses Gefühl wieder an die Front gehen. Es gibt unzählige Berichte von Menschen, die genau das beschrieben haben.

Wenn wir uns an Gewalt und Tod ergötzen, uns künstlich, virtuell in dessen Nähe begeben, dann liegt unsere Faszination genau in dem, was ich oben beschrieben habe, auch wenn uns diese Kraft nur ganz oberflächlich streift, da wir ja nur aussen stehende Akteure sind.

Nichts lässt uns stärker das Leben spüren, als die ultimative Lebensgefahr, die Gewissheit des Todes. Es ist genau diese Kraft, die Sadisten aus ihrem Opfer herauskitzeln wollen, um daran zu partizipieren, um sich selbst wieder mehr zu spüren. Sie versuchen, diese enorme Lebenskraft auf sich zu ziehen (auch wenn ganz unbewusst), um ihre eigene Taubheit und Leere wenigstens für ein paar Momente abzustellen.

Als nächstes dürfen wir nicht unsere Millionenjahre schwere Biologie ausser Acht lassen. Der Organismus ist trotz aller Moderne so konzipiert, als würden wir ständig in Lebensgefahr schweben, aber das tun wir nicht mehr. Also schaffen wir Methoden, um wenigstens die Lebensgefahr zu simulieren. Somit verschaffen wir uns den Thrill, der uns von Natur aus angeboren ist, den wir vermissen, wenn er nicht immer wieder mal entfacht wird. Ob das nun durch Computerspiele, Extremsport oder härtere Dinge geschieht.
 
Natürlich spiele ich auch solche Spiele - aber es gibt auch viele Momente, in denen ich mir dabei denke, daß mir es hier und da doch zu viel und unnötig gewalttätig ist. Da ich weiß, daß es - Gottseidank - nur Einsen und Nullen sind, welche miteinnander verrechnet werden und daß, was zerstört/getötet wurde, bei der nächsten Session wieder da ist, als wenn nichts passiert wäre, macht es mir weniger aus. Im realen Leben habe ich schon Probleme, z.B. einen überfahrenen Igel auf der Straße zu sehen ...
 
Wurden im Mittelalter Leute öffentlich gehängt, kamen viele um sich daran zu ergötzen. Genauso in den Arenen Roms, wo sich die Gladiatoren umbrachten. Der Mensch findet Gewalt aufregend, abstoßend, faszinierend - aber warum? Ich denke, dass ist sehr komplex... Der Artikel ist zwar gut geschrieben, dennoch dringt er meiner Meinung nach nicht zum Kern vor.

Um das Aufregende an der Gewalt zu verstehen, muss man weiter ausholen. Letztlich geht es dabei Primär gar nicht um Gewalt, sondern um Lebensgefahr, um die Erfahrung des Todes, der Auslöschung des Ichs, das ultimative, absolute, ja fast schon perfekte, makellose.

Gewalt beinhaltet im äussersten Sinne immer Vernichtung und Tod. Todesnähe lässt uns alles extrem unmittelbar und intensiv erleben. Die Zeit bricht aus dem linearen heraus, aus Vergangenheit und Zukunft wird das "Hier und Jetzt". Soldaten, die Schlachtfelder überlebt haben, würden für dieses Gefühl wieder an die Front gehen. Es gibt unzählige Berichte von Menschen, die genau das beschrieben haben.

Wenn wir uns an Gewalt und Tod ergötzen, uns künstlich, virtuell in dessen Nähe begeben, dann liegt unsere Faszination genau in dem, was ich oben beschrieben habe, auch wenn uns diese Kraft nur ganz oberflächlich streift, da wir ja nur aussen stehende Akteure sind.

Nichts lässt uns stärker das Leben spüren, als die ultimative Lebensgefahr, die Gewissheit des Todes. Es ist genau diese Kraft, die Sadisten aus ihrem Opfer herauskitzeln wollen, um daran zu partizipieren, um sich selbst wieder mehr zu spüren. Sie versuchen, diese enorme Lebenskraft auf sich zu ziehen (auch wenn ganz unbewusst), um ihre eigene Taubheit und Leere wenigstens für ein paar Momente abzustellen.

Als nächstes dürfen wir nicht unsere Millionenjahre schwere Biologie ausser Acht lassen. Der Organismus ist trotz aller Moderne so konzipiert, als würden wir ständig in Lebensgefahr schweben, aber das tun wir nicht mehr. Also schaffen wir Methoden, um wenigstens die Lebensgefahr zu simulieren. Somit verschaffen wir uns den Thrill, der uns von Natur aus angeboren ist, den wir vermissen, wenn er nicht immer wieder mal entfacht wird. Ob das nun durch Computerspiele, Extremsport oder härtere Dinge geschieht.

Auch wenn wir heute moderne und zivilisierte Menschen sind. Dieses "Urmenschliche" bleibt trotzdem immer Teil von uns und wird es auch noch in 100.000 Jahren sein. Wir verändern uns, der Grundkern bleibt aber immer gleich.

Zu diesem Thema hab ich vor einigen Monaten mal einen interessanten Artikel gelesen, glaube beim Focus war es. Dieses urmenschliche Verhalten ist unbewußt immer in uns drin und selbst bei kleinen alltäglichen Dingen.
Da wurden Beispiele genannt. Zum Beispiel: Warum schläft in einer Beziehung der Mann meistens in Türnähe / Richtung Tür? Weil früher der Mann vorne in der Höhle geschlafen hat, um seine Frau und Kinder zu beschützen. Und das ist in Teilen immer noch in uns. Faszinierend, oder?
Genauso sind wir Menschen früher raus aufs Feld, in den Wald und haben Tiere gejagt. Diese "Sehnsucht" nach etwas Jagen steckt auch noch in uns. Nur tun wir das heute in virtueller Form.
Statt Gladiatorenkämpfen haben wir heute als Ersatz Sportarten wie Fußball, Basketball, Handball usw. in denen sich Menschen miteinander messen und wir ins Stadion gehen und ihnen zujubeln.

Im Grunde bleibt das Prinzip immer gleich, nur die "Form" ändert sich.
 
Im Grunde bleibt das Prinzip immer gleich, nur die "Form" ändert sich.
Da gibt es noch zig weitere Beispiele, z.B. dass viele Ängste einfach nur eine Schutzfunktion sind, damit man aufmerksam ist. Angst vor dem Dunklen => in Urzeiten gab es halt nachts kein Licht, und da haben eher die überlebt, die in dem Moment eine "gesunde" Angst hatten, so dass deren Erbgut überlebte und das der "Sorglosen" nicht. Oder dass Männer oft auf "jüngere" Frauen stehen: das hat einfach nur damit zu tun, dass die Wahrscheinlichkeit auf gesunden Nachwuchs steigt, wenn die Frau jünger ist, und Nachwuchs war eben neben Essen und sicher schlafen das wichtigste überhaupt. Und viele, die (übertrieben gesagt) eher auf Omas stehen, sind ausgestorben, weil sie keinen Nachwuchs (er)zeugten... :B Umgekehrt bei Frauen: da war es idR lebenswichtig, einen größeren, stärkeren und erfahrenen, also nicht unbedingt sehr jungen Mann zu haben, um eben überhaupt das eigene Überleben zu sichern. Klar: ganz früher gab es kaum einen, der älter als 30 wurde - aber die Instinkte haben eine Frau eher zu einem 24jährigen als zu einem 18jährigen befördert, und bei Männern umgekehrt - und alle sind zufrieden :-D ;) aber die Tendenzen, dass bei Frauen ein wichtiger Aspekt bei der Partnerwahl Stärke und/oder Macht sind, die sind trotz moderner Gesellschaft, in der eine Frau an sich keinen "Beschützer" und "Ernährer" mehr braucht, immer noch latent vorhanden durch Vererbung der uralten Gene/Instinkte. Es sind aber nur Instinkte - d.h. mit etwas Nachdenken usw. spielen heute, wo das Leben viel sicherer ist, andere Aspekte dann doch meist die größere Rolle.

Man darf auch nicht vergessen, dass grad letzteres, also ein "starker" Mann, der für das Einkommen sorgt, bei uns ja selbst vor 40-50 Jahren noch auch rein gesellschaftlich für eine Frau noch extrem wichtig war, selbst ohne den WK2... und 40-50 Jahre sind gegenüber zig 10.000 Jahren, in denen es "uns" Menschen mind. gibt, ein Fliegenschiss...
 
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