TotalBiscuit hat dazu auf Youtube einen kleinen ~25 minütigen "Rant" hochgeladen, indem er auf Englisch genau erläutert warum diese Vorgehensweise im aktuellen Fall eben nicht akzeptabel ist. Zu finden hier:
Why I think Bioware has gone too far with Mass Effect 3 - YouTube
Um es kurz zu machen:
In diesem Fall handelt es sich um Content des Spiels welcher VOR Release fertiggestellt wurde. Dieser Content beinhaltet (relativ) wichtige Spielinhalte (einen Prothean halt), nicht simple kosmetische Änderungen oder ähnliches.
Bioware verkauft (sehr wahrscheinlich nach Anfrage von EA) diesen DLC nun von Release an (wahrscheinlich für 10$/€)... doch warum?
Warum nicht wie bei ME2 machen und einfach frei zur Verfügung stellen? Ah, richtig, gibt kein Geld....
Die Dreistigkeit liegt darin, dass Entwicklungszeit des Spiels für einen DLC aufgebracht wurde, welcher bereits zum Release zur Verfügung steht, Spielinhalte beinhaltet (wie gesagt, nichts einfach kosmetisches) und dennoch Geld kostet.
Stell es dir so vor:
Wir reisen ein paar Jahre in die Vergangenheit zurück, zum Release von Mass Effect 2.
Nun kaufst du dir Mass Effect 2... nur um festzustellen, dass du z.B. Jack nicht als spielbaren Charakter hast. Sie war wie auch im normalen Fall bereits zum Release fertiggestellt und alle Questlines und alles eingebaut - aber Bioware wollte lieber das Geld haben und somit hätte dich Jack einfach mal 10€ mehr gekostet.
So in Retrospekt betrachtet reine Abzocke, wenn man die beiden Versionen vergleicht.
Selbiges Prinzip wird auch hier angewandt. Bioware hat Content zum Release des Spiels einfach aus dem normalen Spiel entfernt, um ihn teuer zu verkaufen. Natürlich ist das (leider) nichts Neues, aber dennoch eine sehr erschreckende Entwicklung in der Spielentwicklung.
Um auf die Kosmetik zurückzukommen, weil das wichtig ist:
Gegen Ende der Entwicklung eines Spiels ist speziell das Art-Team (fast) nutzlos... sie haben einfach nichts mehr zu tun. Sämtliche Art für das Spiel ist bereits fertig, es muss nur hier und da noch programmiert und bugs gefixt werden. Deswegen sind kosmetische Änderungen als Start-DLC vollkommen legitim, da für diese keine Entwicklungszeit geopfert werden musste. Gleiches gilt in vielen Fällen für Rüstungen und ähnliches, solange die Stats und Effekte bereits im Spiel vorhanden sind. Einfach den Code einer Waffe zu nehmen, deren Model zu ändern und ihr einen neuen Namen zu geben kostet beinahe keine Programmierer-Zeit.
Das Problem liegt einfach an den Zeitpunkten, zu welchen Arbeit in den DLC geflossen ist.
Wenn dies nach der Entwicklung des Spiels geschehen ist, dann ist es vollkommen nachvollziehbar, dass dieser DLC auch Geld kostet, schließlich wurde zusätzliche Entwicklungszeit in ihn gesteckt. Wenn es aber VOR Release und somit IN der Entwicklungszeit des Hauptspiels geschehen ist, dann wurde keine zusätzliche Entwicklungszeit aufgewandt, sondern Entwicklungszeit einfach umverteilt. In anderen Worten wurde weniger am Spiel getan, um mehr Zeit für etwas zu haben, was extra Geld kostet.
Das ist halt einfach Abzocke und nichts anderes.
Meh, war jetzt schon wieder zu viel, was ich geschrieben habe...
Wer Englisch kann sollte sich wie gesagt das Video von TotalBiscuit ansehen, er erläutert das sehr schön.