AW:
Prometheus1983 am 25.02.2008 17:15 schrieb:
aber sie von einem europäischen Standort zum nächsten zu reichen geht meiner Meinung nach doch etwas zu weit.
Warum? Gerade mit einem Medium wie der GC könnte man ideal den Gedanken der Zockercommunities verdeutlichen. Videospiele sind nicht nur national, sie sind international. Wir spielen täglich mit Leuten aus anderen Ländern, konsumieren Titel von Entwicklern aus verschiedenen Städten, Ländern oder gar Kontinenten. Warum also nicht eine Messe so aufziehen, damit das Prinzip der Völkerverständigung auch live - wenn auch nur in der EU - vorgelebt wird. Die EM wird doch auch als Wanderpokal konzipiert, wie eben jedes andere Großereignis auch. Ich habe niemals verstanden, warum eine Spielemesse national sein soll, obwohl vll. 95% der Aussteller aus der EU und Amerika kommen.
Die GC hat in Leipzig mehr als genug an Bedeutung gewonnen.
185.000 Besucher sind da nicht der Knaller (CeBit hat z.B. ~ 500.000 dank einem internationaleren Publikum und dem Businessschwerpunkt). Von denen sind die meisten auch noch aus Deutschland. Das wirkt wie eine kleine private Messe für Deutsche, aber nicht wie ein Großevent, was es eigentlich sein sollte.
Die Besucher setzen sich zu einem Großteil aus Stammbesuchern zusammen.
Genau das ist ja auch imho das Problem. Stammbesucher. Immer die gleichen Gesichter. Kein Wachstum bei der Besuchermasse. Keine Köderung von mehr ausländischen Besuchern.
Nehmen wir mal an das die GC als Wandermesse aufgezogen wird, hat das zur Folge das nur noch die allerwenigsten Hinterherreisen werden.
Bei Wandermessen ist es auch Sinn der Sache, dass die Leute nicht mitziehen, sondern NEUE Zuschauer angesprochen werden, die zuvor niemals etwas mit der Thematik am Hut hatten.
Dann wird die GC mehr ein Business-Event, da keiner so richtig Zeit hat sich an die Messe zu gewöhnen.
Warum sollte man sich an eine Messe gewöhnen? Die ist da. Die hat einen etablierten Namen, und es kann nur im Interesse der EU sein, wenn möglichst viele Leute einen Nutzen daraus ziehen. Klar, wäre tragisch für die 100.000 Stammbesucher aus Deutschland, doch wenn man dafür dann z.B. 300.000 Franzosen oder 450.000 Engländer ködern könnte, dann wäre dies bestimmt auch nicht verkehrt.
Wenn ich zum Beispiel mit 24 das erste Mal zur GC in meinem Land gehe und die GC erst nach, sagen wir mal, zehn Jahren wieder Einzug in meine Heimat hält, werde ich als 34 Jähriger bestimmt keinen Drang dazu haben wieder hinzugehen.
Der einzelne Mensch ist da aber relativ irrelevant. Es kommt darauf an, was die Masse will, und wie die Masse solche Ideen aufnimmt.
Ich habe immer noch verstärkt das Gefühl, dass man die Messe als kleines Kind sieht, welches man produziert und halbwegs erzogen hat. Ich sehe allerdings nicht ein, warum nur Deutsche Anspruch auf das Kind haben sollten. Vielleicht könnte das Blag in anderen Ländern den Horizont erweitern, und so wirklich aufgehen. Ein Standard wie eine Messe, könnte Videogames gleichzeitig auch salonfähiger machen, weil viele Schichten und Volksgruppen aus unterschiedlichen Ländern leichteren Zugang zum Medium haben.
Also von solchen Gedanken würde ich doch Abstand nehmen!
Kannst du für dich gerne tun. Ich empfinde es jedoch als reizvoller, wenn eine Spielermesse auch für möglichst viele Spieler abwechselnd zugänglich gemacht wird, und jeweilige Länder der Messe einen ganz besonderen Touch geben können. Für die Tourismusbranche wäre die Sache auch nicht schlecht. Sommerurlaub in Frankreich gepaart mit Sightseeing, Besuchen im Disneyland, dem Louvre und der Games Convention? Imho eine tolle Idee, die den Urlaub direkt doppelt interessant macht - sogar für Deutsche.
Regards, eX!