Man hört doch kaum noch was darüber. Es wird zwar das Repo aktualisiert. Aber nach außen dringt fast garnichts.
Und warum veröffentlichen dann 2K, Square Enix, Warner, SEGA, Codemasters und die meisten anderen Publisher ihre Spiele seit Jahren für Linux? Dazu würde mich Deine Theorie mal interessieren.
Ganz schnell und einfach erklärt. Weil deren Middleware diese Möglichkeit hergibt. Egal ob Unreal Engine, Unity oder sonst eine Middleware. Wenn sie das direkte Build auf Linux unterstützt, kann dies "theoretisch" ohne tiefere Eingriffe ins Spiel gemacht werden. Funktionieren tut dies dann auch irgendwie. Aber die Performance ist meist alles andere als gut.
Mal ein paar Beispiele (GTX 1080 Ti):
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti: Windows 10 Creators Update vs. Ubuntu Linux Gaming - Phoronix
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti: Windows 10 Creators Update vs. Ubuntu Linux Gaming - Phoronix
Und weitere Pascals:
https://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=pascal-win10-linux&num=1
Ob das am Ende alles nur am Treiber, an der gesamten Systemstruktur oder tatsächlich an der Middleware liegt, ist schwer zu sagen. Aber es ist deutlich, das Gaming mit Linux noch immer große Probleme haben. Denn leider gibt es kaum Beispiele für leistungshungrige Spiele, die primär für Linux entwickelt wurden und durch Middleware oder nativ auf Windows portiert wurde. Man brauch also eigentlich immer eine Leistungsklasse mehr an GPU, als es auf Windows der Fall ist. Da aber "theoretisch" auch der Overhead des Betriebssystems deutlich geringer sein müsste, als es bei Windows der Fall ist, gehe ich tatsächlich von Problemen in der Middleware aus.
Ich freue mich schon wie ein Kind auf Tropico 6, das bereits für Linux angekündigt ist. Wann das wohl für die Switch erscheinen wird? Für die PlayStation und Xbox kommt es. Von der Nintendo Switch liest man auf den Seiten von Kalypso allerdings nichts. Und das ist nur ein Beispiel von Hunderten. Auf der Switch gilt Rocket League schon als Knaller. Ansonsten nur Eigenentwicklungen.
Zum einen hat das mit den Deals zwischen Nintendo und den Publishern/Entwicklern zu tun. Zum anderen ist auch die Plattform eine völlig andere. Die Switch basiert auf einen Tegra X1 (ARM-Plattform). Das Betriebssystem ist proprietär und ich denke mal, das eine Middleware für den Build auf der Switch angepasst werden muss. Da spielt so einiges rein.
Dann nimm lieber FreeBSD so wie Sony und Nintendo. Das steht nicht unter der GPL und Nvidia und AMD entwickeln auch dafür Treiber. Diese sind den Linuxtreibern wahrscheinlich nicht unähnlich.
Welcher Kernel am Ende da werkelt spielt keine Rolle. Der Unterschied zwischen SteamOS und der proprietären Lösung der Konsolen-Herstellern ist die strikte Anpassung der Software auf die Hardware. Du kannst davon ausgehen, das AMD mit Sony sowie Microsoft kooperiert haben und beide schon extrem gut angepasste Treiber erhalten haben. Die Softwareentwicklung der Firmware konzentriert sich ausschließlich auf die verbauten Komponenten, während sich Valve mit SteamOS komplett auf die Hersteller verlassen muss. Und diese wollen natürlich so viele aktuelle Karten wie möglich unterstützen.
Auch die Konzentration auf die bewährten Bibliotheken seitens Valve halte ich für weniger förderlich. Am Ende ist SteamOS nur wieder ein weiteres Linux. Bei Sony oder auch Nintendo kann man davon ausgehen, das deren Betriebssysteme auf den Einsatzzweck zugeschnitten sind und sie auch einiges an Code selbst geschrieben haben. Das sind also komplett andere Verhältnisse und mit SteamOS nicht zu vergleichen.
Dir fehlen dann aber immer noch die Spiele. Valve macht eine Menge im Hintergrund, hat eine Menge Macht. Andererseits müssen sie auch viele Rücksichten nehmen und dürfen niemanden verärgern. Ich denke daher sparen sie sich großspuriges Auftreten.
Die macht reicht aber anscheinend nicht, um EA unter die eigene Haube zu bringen. Aber davon abgesehen bringt es nichts, Macht zu haben, wenn man nur halbherzig an die Sache geht.
SteamOS oder ein vergleichbares System (z.B. Android) werden sich irgendwann auch für Spielkonsolen durchsetzen. Das hat Valve schon richtig erkannt.
Ne. Eben nicht. Weil diese Systeme im Vergleich zu proprietären Lösungen/Anpassungen nur Nachteile bieten. Denn diese Systeme sind darauf ausgelegt, auf eine Vielzahl von Hardwarekonfigurationen zu laufen. Sie sollen so viele Anwendungen/Apps ausführen können wie möglich. Es ist also vollkommen unmöglich, die Software zu optimieren. Außerdem sind die Systeme offen, was Exklusivtitel unmöglich macht. Gerade im Falle von Android sollte man vielleicht dann auch dafür sorgen, das speziell auf die Steuerung der Konsole zugeschnittene Spiele kommen. OUYA, Madcatz MOJO, Snakebyte Vyper 7 (wo übrigens Nintendo die Idee für die Switch gemopst haben könnte) oder auch GPX. Alles versuche, eine Konsole auf Android Basis zu veröffentlichen. Erstaunlicherweise hat OUYA, Inc als einziger Hersteller es wirklich ernst gemeint und hatte sogar Exklusivtitel. Keine Chance! Über 900 % bei Kickstarter überfinanziert und am Ende kauft es keiner. Die Exklusivtitel hatten generell keine Zugkraft. Mit einen Call of Duty oder Need for Speed hätte es was werden können. Aber im Bezug auf die Android-Games haben alle Konsolen das gleiche Problem gehabt. Je nach Spiel musste man die Steuerung konfigurieren und bei gestenlastigen Spielen ist mit einem Gamepad auch schnell schluss.
SteamOS setzt auf PC-Spiele, die je nach Hardware ebenfalls konfiguriert werden müssen. Die Gamepads müssen unterstützt und den Aktionen zugewiesen werden. Und wenn man dann eine Konsole für 700 € kauft, die dann die Leistung eines 500 € PC hat, weil die Spiele unter Linux schlecht performen und dann auch noch die ganzen Konfigurationen anfallen, dann bringt das ganze natürlich nichts. Wenn Valve das ganze mit den SteamMachines ernst meinen würde, dann würden sie kein Debian zurecht basteln, sondern sich mit einen der Grafikkartenhersteller zusammensetzen und versuchen, das Linux so zu optimieren, das die Windows und Linux-Performance nahezu identisch ist und die Konfigurationen der Spiele sowie der Eingabegeräte ohne zutun automatisch vorgenommen werden. So lange sie das nicht machen, kann ich die SteamMachines nicht ernst nehmen. Das gleiche gilt für SteamOS. Am Ende ist es auch nur eine weitere Distribution in einer Liste von vielen.