Ich bin vom Spiel enttäuscht. Ich hab nicht nur mehr erwartet, ich muss ganz simpel gesagt das falsche Spiel gekauft haben, irgend so ne no-name billig Kopie vom alten Ufo Enemy Unknown, grafisch Aufpoliert zugegeben.
Den Satz stell ich so hin und den muss mir erst mal einer mit Argumenten wiederlegen. Darauf aufbauend gleich den nächsten Spruch:
Warum bekommt das Spiel so gute Kritiken?
Von 16 Wertungen sind 13 über 90% und davon 3 mit 100% und die unter 90 sind auch noch in den guten 80ern. Wird denn gar nix mehr kritisch beäugt? Oder wird für 40+ Euro nix mehr verlangt?
Das einzige was mir an dem Spiel gefallen hat war die Grafik. Die war gut, keine Frage, die Viedeosequenzen sind n nettes Gimmik. Toll soweit! Ehrlich! Aber deswegen 90+% für n Game? Hallo?
Ich denke jeder wird mir zustimmen wenn ich sage wir sind technisch nicht mehr im letzten Jahrhundert. Also ERWARTE ich auch dass es grafisch etwas zu bieten hat. Und 3D aus 4 festgelegten Blickwinkeln ist jetzt nicht gerade das was man heutzutage noch als up-to-date bezeichnen würde. Oder? Und selbst die Grafik an sich: Rundungen haben doch deutlich sichtbare Kanten. Ob in Videosequenzen oder im kontrollzentrum der Globus.
Top of the Art ist das auch nicht! Aber woher kommen dann die Bestnoten?
Ok gehen wir weiter zum eigentlichen Punkt den dieses Spiel für sich reklamiert (mal abgesehen davon dass es das Original von 1994 grafisch in die Neuzeit transferieren will): STRATEGIE und TAKTIK.
Beides ist nur oberflächlich umgesetzt worden.
Gut, sagen wir dass eine Basis ausreicht um die Erde zu verteidigen. Desweiteren, dass die daraus resultierende Fluggeschwindigkeit (in ca 30 minuten schaffen sie es an jeden Punkt auf der Erde) der Transportflieger unseres XCOM Teams die Truppe nicht gleich in der Atmosphäre verdampfen lässt (die ISS braucht schlappe 45 minuten um auf die andere Seite der Erde zu gelangen bei ca 28000 km/h im Vakuum). Desweiteren Simplifizieren wir auch gleich die Anzahl der Teammitglieder auf 6 um mit der ganzen Besatzung eines Alien Mutterschiffs fertig zu werden. No Problem!
ICh übertreibe hier mit Absicht, falls das nicht jedem aufgefallen sein mag, und jeder Entwickler mag sein Spiel so realitätsfern gestalten wie er mag und ich würde es kaum kritisieren, aber schon an diesem Beispielt hätten man den Punkt STRATEGIE aufwerten können. Die ersten 2h Spielzeit vorbei, mehr Soldaten werden benötigt um die größer werdende Anzahl von Alienhorden zu überwältigen, oder die immer größer werdenen Alienschiffe zu entern. Oder die super simpel gehaltene Forschung, wer braucht schon Laser wenn man 4-5 Tage später schon Plasma hat? Oder wenn der höchste Schwierigkeitsgrad auf Grund mangelnder Möglichkeiten nur eine abartig genaue Trefferquote der Aliens ermöglicht, aber dank super Rüstungen auch deren Schaden (zumindest begrenzt oft) wegstecken kann? Oder die steigende Unzufriedenheit der Nationen die einen mit Geld versorgen. Einen Sat in den Orbit der Region und alles ist wieder fluffig gut. Ok, es mag nicht immer einfach sein die Dinger just in time zu produzieren und im Orginalspiel war die Sache mit der Zufriedenheit der Geldgeber auch alles andere als optimal gelöst... aber das wars schon?
Als TAKTIK würde ich den Teil umschreiben den das Spiel im eigentlich Kampf bietet. Nun ja, man kann laufen und schiessen ODER 2x laufen ODER schiessen und warten. EINE Handgranate werfen oder jemanden heilen. Verschiedene Feuermodi, ducken (welches auf die Anzahl der Bewegungspunkte angerechnet würde), Waffenwechsel, Items aufheben oder was man sich auch immer in den 5 Jahren Entwicklungszeit hätte ausdenken können(!!!!!!!!!) sind nicht vorhanden. Ich meine, was kann man TAKTISCH verändern wenns beim ersten oder zweiten mal schief ging? Eine andere Deckung suchen? Die Truppe nicht soweit zersplittern auf den doch recht kleinen Karten? Richtig, und wenn ich noch 10 Minuten nachdenke dann fällt mir vielleicht noch ne 3te Alternative ein.
Im Ernst, Vereinfachung hin oder her, aber das zeugt doch schon dass die Entwickler zu faul waren sich die Köpfe zu zerbrechen oder man hat echt erwartet, dass "etwas" mehr den Konsumenten überanfordert. Ich hoffe ja zu deren Entschuldigung dass es letzteres war...
Fazit:
Da eine Spielkritik nicht mein Wille ist und am Thema des Ganzen hier vorbei ginge versuche ich nun wieder die Kurve (XCOM: Enemy Unknown Test-Übersicht - Internationale Wertungen zur Rundentaktik)zu bekommen:
Ich finde die Wertungen sowas von überzogen und kann in keinster Weise die Ergebnisse der dort genannten "Testermagazine" nachvollziehen. Weder ist es den Machern (Firaxis) von xcom gelungen das Original ins jahr 2012 zu transferien (immerhin vergleichen sie ihr Produkt so oft sie nur können mit dem Original,siehe E3 Inteview!!), noch ist es ihnen gelungen ein anspruchsvolles strategisches und taktischens Spiel (sollten man die Vergleiche mit dem Original ausblenden oder es gar nicht kennen) zu entwickeln. Simplifizierung hört man immer und immer wieder wenn man hinterfragt warum das eine und das andere und noch ein anderes und und und Feature aus dem Original fehlt. Wenns noch ein bisserl mehr simplifiziert worden wäre, dann hätten wir einen anime Kurzfilm über eine Alieninvasion, der durch kleine Unterbrechungen durch Ausflüge von 6 schwerbewaffneten Freunden in knapp 10 Stunden abgehandelt wird.
Daher zum Abschluss eine Frage an all die positiven Unker, Lemminge und auch an das Testteam von PCG:
Wie kommt ihr zu einer Wertung jenseits von 70%? Wie lag die Gewichtung bei den Bewertungen? 90% auf Grafik(wobei man sagen muss dass das keine Topgrafik ist, sie ist nur top im vergleich zu 1994!!) 5% auf Bugs (erfreulich wenige für ein PC Spiel der letzten Jahre) und 5% aufs Gameplay?