So weit ist es schon gekommen- *seufz*
"Mir fällt er in letzter Zeit häufig auf" =! "Ich kenne ihn erst seit kurzem.
oh jee, damit hätte ich bei einem solchen Erbsenzähler an sich rechnen müssen.
Du bist nicht zufällig Jurist? Mit "kennen" meine ich natürlich auch "ich kenne das seit langer Zeit, WEIL es von vielen benutzt wird" und nicht "also, ich hab das schon MAL vor 20 Jahren gehört... aber echt nur ganz selten..."
Anno 2010 dachte ich mir noch "ach, was soll's, manche Leute sprechen halt merkwürdig".
2017 denke ich mir "WTF wieso sprechen auf ein mal fast alle so?" o.O
Vermutlich dachten manche 2010 auch, als sie dich hörten, dass du merkwürdig sprichst.
Sprache wandelt sich nun mal.
Siehe den verlinkten Artikel
Das ist aber halt Bullshit. Nur weil es mal im Spiegel stand, muss es ja nicht stimmen. Zwar "hofft" man auch, wenn man etwas POSITIVES "erwartet" - umgekehrt kann man das aber nicht so sehen. zb hoffe ich, dass der 1. FC Köln Arsenal schlägt. Ich erwarte es aber nicht... ich erwarte aber, dass das Stadion ausverkauft sein wird, und dann hoffe ich es natürlich auch.
Noch klarer wird der Unterschied zwischen hoffen und erwarten, wenn es um was Negatives geht: ich erwarte, dass es in Deutschland in diesem Jahr noch einen Terroranschlag gibt. Aber hoffen? OMG...
In einigen Fällen meinen Leute sicher etwa, wo man mehrere der genannten Wörter/Phrasen nutzen könnte, aber eben beileibe nicht immer. Das im Spiegel ist maximal ein Erklärungsansatz, warum "ich erwarte mir..." sich in der Sprache manifestiert hat bzw. der Versuch, es dem armen gebeutelten Leser eine Erklärung zu liefern. Mehr nicht. Es wird da aber der Eindruck erweckt, als würden die Leute, die das sagen/schreiben, genau so gut "ich erhoffe mir..." nutzen können, und das ist in den meisten Fällen Käse.
Schreib mal so in einem Bewerbungsschreiben und dann schau' wie erfolgreich du damit bist... ^^
Wenn eine Firma wegen SO was einen nicht nimmt, dann geht sie mir eh am Arsch vorbei
beim Duden steht auch kein Hinweis von wegen "Umgangssprache", das scheint also offiziell zu sein. Zudem glaube ich nicht, dass die Personaler bei allen Grammatikfragen Fachleute sind. Bei offensichtlichen Fällen ist das klar, zB seid/seit-Fehler oder dass/das-Fehler usw. - aber bei solchen Dingen, die sogar im Duden stehen, wäre es geradezu lächerlich.