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Winnenden:Unser Land, Unsere Gesellschaft, Unsere Gedanken

Croy

NPC
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Hallo Leute!

Ich weiß, momentan wird viel zu dem Thema geschrieben, doch ich fand es wichtig hier noch einen weiteren, allgemeinen Thread zu eröffen.
Ich habe mich vorhin mit einem Freund über das Thema unterhalten und wie durch die Medien Videospiele nun immer mehr in Verruf geraten. Auch was die Ursachen des Amoklaufs selber waren und wie man Lösungen auf die Beine bringen könnte. Er hat dazu mal etwas verfasst und es erscheint mir wichtig, dass die Leute es lesen sollten...

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Hallo Mitmensch!,

Ich möchte dir etwas erzählen, worüber ich selber seit geraumer Zeit ernsthaft nachdenke.
Ich möchte von vornherein sagen, dass ich hier weder genaue Daten, Fakten noch Sonstiges in dieser Richtung nennen möchte.
Ich möchte mal anfangen mit dem sich kürzlich ereigneten Amoklauf des Tim K.. Er hat 15 Menschen und sich selbst umgebracht und alle fragen sich: Warum?
Ich möchte dir hierzu meine Meinung sagen, die sicherlich eine unbestimmte Anzahl an Personen mit mir teilt und du vielleicht auch.
Es wird in den Medien verbreitet und darüber hergezogen, dass so genannte Killerspiele wie zum Beispiel „Counter Strike“ die Ursache dafür sind. Die Medien und der Staat verschließen meiner Meinung nach die Augen vor den wahren Problemen. Klar können derartige Spiele eine Person abstumpfen, aber sie machen einen nicht zum Mörder, also weiter zu diesem Thema.
Der Amokläufer soll angeblich (und ich glaube diesen Gründen mehr als denen über die Killerspiele) schwere soziale Probleme gehabt haben. Um es mal grob auszudrücken:
Er wurde gemobbt, ignoriert, von der Gesellschaft ausgeschlossen. Ich will ihn NICHT in Schutz nehmen. Aber diese tiefe Verletzung und Einsamkeit die diese Dinge hervorrufen können, dienen wohl viel eher als Grund für eine solche Tat. Dieses Klischee des Außenseiters, des Gemobbten, des Einsamen trifft also in Wirklichkeit zu.

Doch meiner Meinung nach sind dies auch wieder nur Symptome einer viel größeren Ursache. Und als diese sehe ich den deutschen Staat, seine Politik, seine Gesellschaft.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich politisch und in Sachen Staatssituation nicht optimal informiert bin. Doch ich bin der Meinung in dem Gesamtbild Deutschlands einfach den Grundgedanken des Konkurrenzdaseins zu entdecken. Beispielsweise die (teils auch positive) Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, aber besonders der Leistungs- und Konkurrenzdruck der sich auf die Schulausbildung auswirkt wie zum Beispiel das im Gegensatz zu früher nun erschwerte Abitur oder „Kräftemessen“ wie die Pisa-Studie .

Es läuft alles nur darauf hinaus, dass die Menschen immer mehr an sich denken, immer mehr Dinge im Licht des Konkurrenzgehabes sehen.
Ich finde, dass unser Staat dadurch kaputtgeht. Aus meiner Sicht, tut er aber nichts dagegen.

Vielleicht sind all diese Gedanken etwas wirr und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich mich nicht besser artikulieren kann. Ich bin einfach ein junger Mensch dem dieses Gesamtthema sehr stark an die Nieren geht, der aber gerne anderen Leute sagen möchte was er darüber denkt.

Zurück zum Thema, - ich möchte mich hierbei beispielhaft auf den Amoklauf beziehen - .
Und zwar wäre doch zum Beispiel eine Lösung, an allen deutschen Schulen eine, nicht zwingend als Lehrkraft tätige, Bezugsperson für Schüler einzusetzen.
Quasi als „Schulpsychologe“.
Ich hör schon die meisten sagen: „ Ja klar, so was brauch doch kein Schwein. Wir sind doch alle aufgeklärt und intelligent genug so was wie ‘nen Amoklauf nicht zu tun.“ Doch warum passiert dann so was wie ein Amoklauf? – Frag dich doch bitte selber mal ernsthaft, ob der Einsatz einer solchen Person Schaden könnte. NEIN! Manche brauchen sie weniger oder gar nicht, manche dafür umso mehr. Und vielleicht, vielleicht ist dieser eine auf einer von 100 Schulen dabei, der den Gedanken hat und die Möglichkeit für einen Amoklauf sucht, und zu dieser Person geht. Mit dieser Person redet, darüber – was ihn so verletzt und über so eine Tat nachdenken lässt. Und vielleicht lässt ihn einfach nur, dass er darüber sprechen kann, davon abbringen es auch zu tun. Wenn durch diese Maßnahme Leben gerettet werden können, denn solche Menschen gibt es ja wie du siehst, dann lohnt sich das ganze doch schon, denn unabhängig davon ob der Staat sagt ob es geht oder nicht hat er die Mittel dazu.(Anbei gesagt würde es auch Arbeitsplätze schaffen). Und ich denke ist besser, zum Schulpsychologen zu gehen und ihm seine Probleme durch den Mund zu beichten, als sie anderen Menschen durch den Lauf einer Waffe erfahren zu lassen.

Das aber nur zu diesem Beispiel. Ich hoffe ich kann einige Leute damit zum denken anregen.
In diesem Sinne, dein Mitmensch.

PS: Wenn ich es geschafft haben sollte, dich zum Denken anzuregen, dann hab ich mein Ziel erreicht. Bitte denke weiter darüber nach und sprich mit Leuten darüber, denn dies ist kein Thema um das man sich nicht scheren sollte, weil es einen nicht direkt betrifft. Und bitte – veröffentliche dies weiter, denn vielleicht kann es einigen Leuten helfen.
 
Croy am 14.03.2009 21:14 schrieb:
Doch ich bin der Meinung in dem Gesamtbild Deutschlands einfach den Grundgedanken des Konkurrenzdaseins zu entdecken. Beispielsweise die (teils auch positive) Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, aber besonders der Leistungs- und Konkurrenzdruck der sich auf die Schulausbildung auswirkt wie zum Beispiel das im Gegensatz zu früher nun erschwerte Abitur oder „Kräftemessen“ wie die Pisa-Studie .
Es läuft alles nur darauf hinaus, dass die Menschen immer mehr an sich denken, immer mehr Dinge im Licht des Konkurrenzgehabes sehen.

Da sagste was Richtiges, und ich freue mich immer, wenn mehr Menschen das erkennen. Denn nur so könnte dem Abhilfe geschaffen werden.
 
Croy am 14.03.2009 21:14 schrieb:
Wenn durch diese Maßnahme Leben gerettet werden können, denn solche Menschen gibt es ja wie du siehst, dann lohnt sich das ganze doch schon, denn unabhängig davon ob der Staat sagt ob es geht oder nicht hat er die Mittel dazu.(Anbei gesagt würde es auch Arbeitsplätze schaffen).
Ja und das Geld für diesen Arbeitsplatz fällt einfach so vom Himmel...
Kleiner Tip nein es fällt nicht vom Himmel sondern der Steuerzahler wird dafür zahlen müssen mal schauen wie viele Leute dann noch der Meinung sind das wir unbedingt genug Schulpsychologen für alle brauchen.
 
lenymo am 16.03.2009 14:42 schrieb:
Ja und das Geld für diesen Arbeitsplatz fällt einfach so vom Himmel...
Kleiner Tip nein es fällt nicht vom Himmel sondern der Steuerzahler wird dafür zahlen müssen mal schauen wie viele Leute dann noch der Meinung sind das wir unbedingt genug Schulpsychologen für alle brauchen.

auch ein zeitliches problem, denn erstmal müßte ja eine armada an neuen psychologen ausgebildet werden. is ja nicht so, dass die schon zu hause sitzen und nur warten.

es gibt in D ca. 5000 hauptschulen und jeweils ca. 3000 gymnasien und realschulen,dann noch bestimmt einige gesamtschulen - vlt. muss man auch noch berufschulen miteinbeziehen (das ist ja für viele real/hauptschüler ne art quasi-oberstufe wie in gymnasien). sagen wir mal nur 15.000 schulen, grundschulen lass ich weg. wenn da pro schule nur 2 psychologen/sozialarbeiter eingeplant werden, müßte man 30.000 leute haben. lass die mal nur 2000€ netto verdienen, brutto 4000€. dann sind das pro jahr fast 1,5 Mrd euro - wo soll man die hernehmen? und das um VIELLEICHT zu verhindern, dass alle 3-4 jahre einer von mehreren millionen schülern ausrastet?

denn es bliebe eh die frage, ob es überhaupt was bringen würde, wenn - wie hier - ein völlig unauffälliger mensch so etwas tut. muss dann künftig jeder, der etwas stiller ist, direkt zum psychologen? auch noch so ne sache: er war ja doch fast 2 jahre raus aus der schule. hätte man denn vor 2 jahren überhaupt schon etwas merken können? auch erfurt und emsdetten: die täter waren schon ne weile aus der schule, als sie die tat begingen.



viele gedanken und vorschläge sind gut gemeint, aber leider nicht umsetzbar, jedenfalls nicht von jetzt auf gleich.
 
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