Ähm...nein. Ist er nicht. Picard ist eine Fortsetzung von TNG und damit ist ein Vergleich durchaus legitim.
Wenn du jetzt aber mit "Mass Effect 3 und Rundentaktik" kommst, dann ist das kein legitimer Vergleich, weil er hinten und vorne hinkt. Damit suggerierst du ja, dass BG3 in einem ganz anderen Genre vertreten wäre, was nunmal de facto nicht der Fall ist.
Um das nochmal genau zu klären: Doch, der Vergleich ist schon nicht schlecht.
Picard und TNG spielen im selben "Universum", folgen zeitlich aufeinander und beinhalten eine gewisse Form von "Hey, das/den kenn ich ja".
So auch Baldurs Gate und der Wannabee BG3.
ABER!
Picard und TNG folgen einer komplett verschiedenen Erzählweise. Während das Original nicht einer Person, oder einer grundlegenden Story folgte, sondern (fast) jede Folge in sich geschlossen war und man nicht wirklich alles was vorher passierte sehen musste um sich zusehr überraschen zu lassen, ist es bei Picard unumgänglich.
Was RPG im allgemeinen angeht...seien wir mal ganz ehrlich. Heutzutage darf sich schon alles Rollenspiel nennen, wenn ein Skilltree implementiert ist der einem die Option lässt das Spiel als Bogenschütze oder Schwertkämpfer zu spielen.
Und was man einmal wirklich grundlegend zu dem Thema "Baldurs Gate 3 aka Divinity Original Sin 3" berücksichtigen sollte, ist dass im Grunde keiner murkst, dass das Spiel nicht viel versprechend aussieht. Sondern nur, dass es kein Baldurs Gate 3 ist. Ich hätte gerne ein Baldurs Gate 3 gehabt, welches der Canon-Story nach der Reanimation von Bhaal folgt und in dem man eine gealterte Imoen trifft. Gerne mit den neuen technischen Features wie es DOS3 zeigt. Aber dann bitte mit mehr Charakteren, die nicht bereits mir alle in der ersten halben Stunde des Spiels, wenn nicht gar im Startbildschirm vorgestellt werden (Serious...get rid of this Origin Crab^^). Safana aus Baldurs Gate 1 ist da sogar ein echt gutes Beispiel.
IRGENDWO sollte man an dem bisherigen Material zu "Baldurs Gate 3" doch wenigstens erkennen, dass es ein Nachfolger ist, außer "Spielt in Baldurs Tor" und "Ilithiden...jo, die hatten da doch ne Basis in...ne halt, das war Amn".
[Achtung! Spoileralarm für Baldurs Gate!!]
Und weil öfters gesagt wurde, Baldurs Gate 1+2 wären nicht düster...Himmel, in den ersten paar Minuten wird dein Ziehvater getötet (obwohl dir das als böser MC natürlich auch scheißegal sein kann und du nur bereust den alten Knacker nicht persönlich abgemurkst zu haben -> that's Roleplaying) und du läufst durch den Wald mit einer Musik, die dich diesen Verlust und die Einsamkeit der Straße, aber auch gleichzeitig die Freiheit dieser, spüren lässt. Divinity OS 1 und 2 sind da immer wie aus dem Märchenland von The Witcher 3 geschnitten.
Während mich die Werkstatt von Rejiek angeekelt hat und ich diesen kranken Bastard der Gerechtigkeit überführen wollte, kommt mir die Gefängnis-Insel wie ein Sanatorium auf Kroatien vor (da helfen auch keine Fliegen die mir im Slum um den Bildschirm flirren). Vielleicht sollte man also nicht "Düster und Dunkel" benutzen um Baldurs Gate zu beschreiben, sondern "Erwachsen".
Fasst man also zusammen...
1) Gameplay: anders.
2) Story: anders. (und ja, hier gebe ich zu, dass es noch anders sein könnte, aber dann glaube ich hätte Larian irgend etwas vertrautes geteasert, um eben Baldurs Gate Fans zu versöhnen)
3) Ambiente: anders.