Ich sehe auch eher davon ab, Vorhersagen in diese Richtung zu treffen. Die Fortschritte in der Kommunikation, die
@Bibebub da als Beispiel anspricht beruhen ja auf einer radikalen Aenderung unseres Verstaendnisses, das Anfang des 20. Jahrhunderts eingetreten ist (also grade mal um die 100 Jahre lang existiert) und das sich so auch niemand hat vorher auch nur vorstellen koennen. Bis dahin dachten die Leute aber auch, sie haetten die physikalischen Gesetze des Universums verstanden, in dem Fall halt aufbauend auf Newton.
Wir basteln ja auch noch fleissig and einer allumfassenden Theorie, um Relativitaet mit Quantenmechanik zusammenzubringen. Alles haben wir da bei Weitem auch noch nicht verstanden. Die Ansicht, dass wir mit dem Erkenntnisgewinn ueber unsere Existenz auf's Ende zugehen kann ich also nicht so recht nachvollziehen.
Ja, ich habe absolut nichts gegen Grundlagenforschung, ganz im Gegenteil. Aber mehr ist es eben auch nicht, Grundlagenforschung. Die praktischen Umsetzungen stehen auf einem ganz anderen Blatt Papier.
Neben den ganzen Betrachtungen zu möglichen Antrieben (Annihilation vielleicht auch noch), spielt die Physiologie des Menschen eine große Rolle. Das wurde noch gar nicht mit einbezogen im Artikel, würde aber vielleicht auch zu weit führen.
Also gesetzt dem Falle, wir könnten Entfernungen im Lichtjahrebereich irgendwie überwinden und eine interstellare Reise dauert nur wenige Jahre, dann müßten die Raumfahrer am Ankunftsort mit einer Trage aus ihrem Schiff geholt werden, wenn sie nicht unter ihrem eigenen Körpergewicht zusammenbrechen wollen, nach Jahren der Schwerelosigkeit.
Wie erzeugt man dauerhaft künstliche Schwerkraft? Antriebe, die ständig die nötige Beschleunigung aufbringen, wären eine Möglichkeit. Doch selbst mit dauerhaft 1g Beschleunigung (viel mehr dürfte es auch wieder nicht sein), dauert es viel zu lange, um den nächsten Stern (Proxima Centauri) zu erreichen. Der nächste bekannte Exoplanet, auf dem Leben denkbar wäre, liegt noch viel weiter entfernt. Die gleiche Energie, die zum Beschleunigen nötig ist, brauche ich auch wieder zum bremsen. Ab Mitte der Reise beginnt also der Bremsvorgang, analog zur Beschleunigung. D.h. ab Hälfte der Entfernung wird man wieder langsamer, was die Reisezeit vergrößert, weil ich nicht damit rechnen kann, die Reise mit voller Geschwindigkeit die ganze Zeit zu machen.
Die einzigen von Menschen gemachten Objekte, die das Sonnensystem offiziell verlassen haben, sind die Voyager Sonden. Voyager 1 hat mit vielen FlyBy Mannövern jetzt gerade mal eine Entfernung von gut 75 Lichtminuten von der Erde aus erreicht, nach 46 Jahren. Proxima Centauri ist knapp 4,3 Lichtjahre entfernt. Der Flug dahin würde also noch knapp 75000 Jahre dauern, von dort nach Alpha Centauri noch mal etwa 3500 Jahre.
Die Entfernungen im All sind einfach zu groß für Wesen mit begrenzter Lebenszeit.
So schön all diese Gedankenspiele auch sind, die Menschheit muss dringend die Probleme hier auf der Erde in den Griff bekommen, denn die Zeit rennt davon und bis wir technologisch soweit wären (falls wir jemals technologisch so weit sind), gibt es vielleicht nichts mehr, für das es sich lohnen würde, denn so schnell kommen wir von dieser Kugel hier nicht weg.