Mein Spielstil hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades hat sich über die letzten Jahre sehr gewandelt. Als Heranwachsender habe ich die Spiele meist auf "einfach" gespielt, Spiele wie Monster Hunter oder Dark Souls waren die absolute Ausnahme. Damals standen Story und Spielspaß immer an erster Stelle. Da ich mein Hobby aber über die Jahre ziemlich intensiv betrieben habe und sich daran bis dato auch nichts geändert hat, stellte sich über die Jahre hinweg ein besseres Verständnis für Spielmechaniken ein. Da die meisten Spiele stets ähnliche Mechaniken aufwiesen, haben sie mich gameplaytechnisch irgendwann ziemlich gelangweilt, auch auf normalen oder den nächstgelegenen Schwierigkeitsgraden. Mittlerweile spiele ich all meine Spiele daher auf dem "masochistischsten" verfügbaren Schwierigkeitsgrad, 1-Life-Challenges ausgenommen. Seitdem machen mir persönlich Spiele erheblich mehr Spaß.
Es ist immer wieder eine Befriedigung, wenn ich Abschnitte in einem Spiel geschafft habe, an denen ich mir schon ein paar mal die Zähne ausgebissen habe. Ich bemerke auch, dass ich mich sehr viel intensiver mit den Spielen befasse. Tutorialtexte lese ich mittlerweile ganz genau, auch wenn ich das Genre blind kenne. Bei RPG's mache ich mir genaue Gedanken über meine Builds und Synergien, Shooter spiele ich viel mehr mit Bedacht und renne nicht wie ein Zombie in Gegnergruppen. Vor allem nutze ich inzwischen alle Mechaniken, die mir das Spiel zur Verfügung stellt. Auf "normal" kam es oft genug vor, dass ich die hälfte der Mechaniken gar nicht bedacht oder genutzt habe, weil ich sie schlichtweg nicht gebraucht habe. Bei einigen Games habe ich sogar das Gefühl, dass das gesamte Spiel samt seiner Mechaniken auf schwierigere Schwierigkeitsgrade ausgelegt ist.
Damit das aber nicht falsch rüber kommt. Ich schreibe das nicht, um mich irgendwie zu beweihräuchern. Ich war selbst die meiste Zeit meines Gamerlebens "auf der anderen Seite". Ich wurde mehr als oft genug belächelt, weil ich Spiele auf "easy" gespielt habe. Auch die Erfahrungen mit der Souls Community, die hier bereits erwähnt wurde, kann ich absolut bestätigen. Ähnliches habe ich auch mit der WoW-, LoL- oder anderen "Möchtegern-Progamer-Communities" erlebt. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, jemanden dazu zu drängen, ein Dark Souls solo und ohne NPC's/Spieler zu spielen. Bevor man ein gutes Spiel gar nicht erlebt, erlebt man es lieber in einem einfachen oder normalen Schwierigkeitsgrad und sieht so zumindest das Ende. In Dark Souls 2, 3 und Bloodborne habe ich beispielsweise mehrere Freunde und meinen Bruder "durchgeführt", die die Spiele aufgrund des Schwierigkeitsgrad niemals angefasst hätten.
Für mich persönlich kann ich aber mit Gewissheit sagen, dass ein hoher Schwierigkeitsgrad sehr viel Positives zu meiner Spielerfahrung beiträgt. Ich finde es aber auch super, wenn Spiele wie Shadow of the Tomb Raider die Möglichkeit bieten, den Schwierigkeitsgrad aufgeteilt in Spielmechaniken einzeln einstellen lassen. So ist dann wirklich für jeden etwas dabei.