ich glaub ich verwechsel immer dual mit single. Also sind single besser für Ryzen?
Das lässt sich pauschal eigentlich gar nicht beantworten, weil es immer davon abhängt, ob man sich an die AMD-Spec. halten und wieviele Module mit welcher Kapazität und welchen Chips man einsetzen möchte. Dual-Rank-Module ermöglichen mehr Operationen innerhalb des Speichermoduls als ein Single-Rank-Modul bei gleicher Taktfrequenz. Dafür lasen sie aber auch den Adress- und Datenbus sowie RAM-Controller stärker aus. Single-Rank-Module ermöglichen daher in der Praxis höhere stabile Taktraten. (Das gilt auch für Intel-Systeme.) Was in der Praxis besser ist, hängt von der Anwendung ab und dem Taktunterschied ab. Bei den PCGH-Tests hat sich
im Durchschnitt der Leistungsvorteil von Dual Rank gegenüber Single Rank bei zwei Modulen als etwas größer herausgestellt als das 10-prozentige Taktplus gemäß der AMD-Spezifikation (also 2 × Dual-Rank-DIMMs @ DDR4-2666 vs. 2 Single-Rank-DIMMs @ DDR4-2933). (Ganz streng genommen setzt AMD bei Mainboards mit vier statt sechs PCB-Schichten und vier statt zwei RAM-Slots teilweise noch niedrigere Taktraten an -
siehe PCGH-Test.) Mit steigender Modulanzahl sinkt den
RAM-Skalierungs-Tests zufolge allerdings der durch zusätzliche Ranks erzielbare Leistungsvorteil. Nach AMD-Spezifikation ist das Taktplus bei 4 Modulen (also 4 × Dual-Rank-DIMMS @ DDR4-2133 vs. 4 Single-Rank-DIMMs @ DDR4-2133) aber mit 14,3 Prozent allerdings noch höher, was das Kräfteverhältnis weiter zugunsten der Single-Rank-Sticks verschiebt. Möchte man sich an die AMD-Vorgabe halten, würde ich aus Leistungssicht daher zu
- bei zwei Modulen zu Dual-Rank-Sticks und
- bei vier Modulen zu Single-Rank-Sticks
raten.
Das ist aber immer noch relativ praxisfern, weil damit noch gar nicht berücksichtigt ist, was man denn im Handel überhaupt erhält. Die Mehrheit der Spieler setzt z. B. auf 2 × 8 GiByte und 8-GiByte-Sticks sind praktisch nur noch mit Single-Rank-Aufbau erhältlich. Zu 4 × 4 GiByte würde ich allerdings nicht raten, weil man dadurch alles Slots belegt und zukünftiges Aufrüsten erschwert. Man verschenkt in der Praxis mittlerweile also leider ein paar Prozent RAM-Leistung, wenn man nicht auf 32 GiByte setzt, selbst wenn man mit 16 GiByte gut auskommt.
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Wenn man jetzt noch andere Aspekte wie den Betrieb außerhalb der AMD-Spezifikation und die Eigenschaften unterschiedlicher Speicherchips in Relation zu den RAM-Kit-Preisen setzt, wird es schnell sehr kompliziert. Das Gute ist, dass man bei günstigen RAM-Kits z. B. mit SK-Hynix-AFR- oder MFR-Chips auf jeden Fall weniger Euro pro GiByte zahlt. Das ist ein Vorteil, den man immer hat, selbst wenn man wie die meisten Spieler im GPU-Limit hängt.
Teure Kits mit Samsung B-Die haben richtig große Reserven, sind ohne manuelles Tuning aber meistens nicht erheblich schneller. Wer beim Spar-Kit Zeit für Tuning investiert, der kann eine vergleichbare oder gar höhere Praxis-Leistung erzielen, als jemand der sein Edel-Kit lediglich mit XMP-Einstellungen fährt - siehe
Tuning-Artikel.