Ich habe bewusst wiederholt "in meinen Augen" gesagt, um zu verdeutlichen, dass es sich um meine persönliche Meinung handelt.
Außerdem lässt meine Meinung viel Interpretationsfreiraum zu, weshalb wohl viel missverstanden und verdreht wurde.
Ich gehe trotzdem auf ein paar von euch genannte Punkte etwas näher ein.
Wo steht das?
Spiele sind Unterhaltungssoftware und sollen ... genau: unterhalten. Für die Arbeit geh ich ins Büro, da werd ich wenigstens bezahlt für. Wenn Spiele Arbeit darstellen ... dann sind sie idR schlecht designt.
Als Beispiele habe ich in erster Linie Hobbies und keine Berufe genannt. Gerne erkläre ich aber auch, warum ich den Begriff "Arbeit" in den Mund genommen habe.
Arbeit bedeutet nicht zwangsweise
Erwerbstätigkeit oder "
Schufterei". Ich verwende das Wort eher als Synonym für "Leistung".
Ein Gärtner, der seine Pflanzen gießt und düngt,
arbeitet/leistet in diesem Moment. Der Unterschied ist, dass er diese Arbeit/Leistung nicht unbedingt als "Arbeit", sondern als
Vergnügen empfindet.
Das Vergnügen, das aus der Arbeit/Leistung resultiert, unterscheidet sich von dem Vergnügen, das aus dem Konsum resultiert.
Denn das Vergnügen an der Arbeit/Leistung hängt eng mit
Erfolgserlebnissen auf dem Weg zur Erlangung eines
Ziels zusammen.
Das Vergnügen am Konsum entsteht dagegen lediglich durch
Reize, die das Konsumgut dem Konsumenten ohne oder nur durch geringe Gegen
leistung beschert.
Aber auch Konsumenten können Ziele haben, die sie sich allerdings weniger durch Leistung, sondern viel mehr durch den Konsum selbst "erarbeiten" müssen. (Die Sendung schau' ich bis zum Schluss / den Braten ess' ich noch auf / noch 14 Stunden, bis ich Waffe XY freischalte)
Ich persönlich,
und das ist ausdrücklich meine persönliche Meinung, empfinde mehr Freude und Befriedigung an Erfolgserlebnissen und
verdienten Belohnungen als an
unverdienten Reizen und Belohnungen.
Nun mag noch einer daher kommen und sagen: "Spiele mit Arbeit zu vergleichen ist Schwachsinn, bei Arbeit erschafft man wenigstens etwas". Dieses Argument lasse ich nicht gelten. Genauso wie Arbeit können mich Spiele geistig oder körperlich mal mehr und mal weniger fordern. Ob hinterher nur ein Highscore oder ein handfestes Produkt aus meiner Arbeit entsteht, ändert nichts an meiner erbrachten Leistung.
Und ich unterscheide zwischen normaldenkende Menschen und elitär-versnobten Coregamern, die meinen die Speerspitze der Spielergemeinschaft darzustellen.
Zitat: Nein, ich sag da nichts zu ... nein ich sag da nichts zu
PS: Ich dachte diese sinnlose Casual-Core-Gaming-Diskussion hätten wir nun wirklich langsam hinter uns...
Die werden wir wohl erst hinter uns haben, wenn es eindeutige Definitionen gibt. Bis dahin wird jeder seine eigene Meinung haben.
Dass du jetzt auch noch Köche, Sportler und Musiker hier reinschmeisst, ist nur ein Zeichen dafür, dass du dich weit vom Tellerrand bewegt und das eigentliche Thema, die Lust und Freude am Spielen, total verfehlt hast.
Es gibt noch andere Möglichkeiten der Freizeitaktivität, gewiss, aber um diese geht es hier gerade nicht.
Du hast wohl nicht verstanden, worauf ich mit meiner Erwähnung von Hobbyköchen, Sportlern etc. hinaus wollte.
Es geht mir darum, zu unterscheiden, ob man sich nur mit Reizen berieseln lässt oder ob man durch erbrachte Leistung Erfolgserlebnisse erfährt. Und um diesen Umstand zu veranschaulichen, habe ich bewährte und allgemein anerkannte Aktivitäten wie das Fernsehen und diverse Hobbys als Vergleich herangezogen.
Überlass mal die Definition von "befriedigendem Spielgefühl" besser jedem Einzelnen selbst und versuch nicht, anderen weis zu machen, was "gutes Spielen" bedeutet und was nicht.
Ich betone es gerne noch einmal: Es handelt sich um
meine ganz persönliche Meinung.
Ich empfinde nun mal keinen Stolz, keinen Spaß und keine Befriedigung, wenn ich für die Erlangung meines Ziels keine Leistung erbringen konnte.
Eigentlich liegt das aber auch in der Natur das Menschen.
Andererseits liegt auch Bequemlichkeit in der Natur des Menschen - weshalb es mich nicht wundert, weshalb derartige Spiele so beliebt sind und so wehement verteidigt werden.
Mir ist klar, dass ich auch wieder mit diesem Beitrag einigen von euch auf die Füße treten und eine Menge Gegenwind ernten werde.
In meinem Beitrag lassen sich auch gewiss wieder Textstellen finden, die sich falsch verstehen und / oder verdrehen lassen.
Ich denke aber, ich habe mich jetzt klar genug ausgedrückt. Wer mich verstehen möchte, wird mich verstehen. Dabei muss man mit mir nicht einmal einer Meinung sein. Wer mich nicht verstehen will oder sich sogar angegriffen fühlt, wird immer "ja, aber" sagen können.
Darum belasse ich es nun bei diesem Text und gehe auf keine weiteren Antworten ein.
Edit: Was vielleicht noch erwähnt werden sollte: Nein, ich halte mich nicht für etwas besseres als einen "Konsumenten". Mir geht es nur darum, zu unterscheiden.
Man kann es mit einer Sportart veranschaulichen: Badminton / Federball.
Beide Aktivitäten unterscheiden sich auf dem ersten Blick kaum voneinander. Man schlägt mit den selben Schlägern die selben Bälle hin und her.
Dennoch bestehen Badmintonspieler darauf, zwischen Badminton und Federball zu unterscheiden. Manche werden sogar richtig sauer, wenn man ihren Sport als "Federball" bezeichnet.
Ähnlich sehe ich das in der Gaming-Welt.
Und das, ohne den sogenannten "Casual-Games" ihre Daseinsberechtigung abzuerkennen oder deren Konsumenten als etwas "Schlechteres" anzusehen.
Und lasst euch bitte nicht davon stören, dass "Konsument" ein negativ angehauchtes Wort ist. Dafür kann auch ich nichts.