Davon ab ist praktisch ALLES urheberrechtlich geschützt, selbst dein Forenpost, denn von dem bist du der Urheber.
Wenn irgendjemand meine Posts nimmt, sie woanders postet...diese als Eigentum ausgibt oder für irgendetwas missbraucht, dann hab ich das Recht, dagegen vorzugehen. Das war vorher schon so. Daran hat sich rein gar nichts geändert. Dass das natürlich keiner macht, wenn es um lumpige Forenposts geht, liegt einfach daran, dass es ne Bagatelle ist. ^^
Dass Medien, z.B. aus der Fach- oder fiktionalen Literatur, und damit eben auch Zitate urheberrechtlich geschützt sind, versteht sich von selbst. Deswegen müssen doch Zitate als solche erkennbar sein und es muss auch immer sowohl die Quelle, als auch der Verfasser des Zitats angegeben sein. Aber grundsätzlich sind Zitate nach dem Urheberrecht zulässig. Und solange das Urheberrecht sich dahin gehend nicht ändert, würde man dagegen verstoßen, würden Betreiber es einfach löschen und als unzulässig erachten.
Übrigens müssten auch Springer und Co. Geld abdrücken und eine Lizenz erhalten, wenn sie irgendwas zitieren und Bilder verwenden. Die haben ja auch ne Internetpräsenz. Das ist ja nun keine einseitige Sache. Davon bleibt, laut Art.13, keiner verschont. Dieses Gesetz gereicht weder irgendwelchen Verlagen, noch irgendwelchen Plattformbetreibern zum Vorteil. Im Endeffekt müssten Millionen an Geldern kreuz und quer durch sämtliche Konten fließen, sodass am Ende niemand was davon hat.
Da Springer und Co. übrigens, was ihre Internetpräsenz angeht, durchaus von Google und sozialen Netzwerken abhängig sind, weil diese einfach eine enorme Reichweite garantieren, werden die einen Teufel tun, Geld von denen kassieren zu wollen. Außer, die sind strutzdumm und hohl. Google kann ja dann alternativ immernoch sämtliche Suchergebnisse zum Springer Verlag sperren, womit sie in der Tat auf der sicheren Seite wären, und dann hat Springer langfristig ein Problem. Weil's genau wie auf PCGames ist: Klicks generieren Umsatz.
Dieses Gesetz ist so, wie es formuliert ist, absoluter Unfug und schlichtweg nicht umzusetzen. Da können sich Politiker und Gerichte auf den Kopf stellen. Das wird so niemals umzusetzen sein. Nicht, ohne dass Millionen Gelder den Besitzer wechseln und nicht, ohne gegen (Grund)rechte zu verstoßen. Aber am Urheberrecht selbst ändert sich nichts.
Das eigentliche Problem dürfte hierbei sein: Soweit ich das verstanden habe, wird die Verantwortlichkeit auf die Plattformbetreiber (Facebook, Google, Youtube und Co.) abgewälzt. Die handeln quasi nach eigenem Ermessen und die werden im Zweifelsfall einfach mal zu viel als zu wenig privaten Content sperren, löschen, bannen, what ever. Und eher darauf dürfte es im schlimmsten Fall hinaus laufen. Aber Gelder werden hier vermutlich eher nicht fließen. Schon gar nicht von Google.
Vor allem aber ist dieses Gesetz einfach zu kurzsichtig und nicht weit genug ge- und durchdacht. Die EU hat hier einfach mal zu kurz gedacht und nicht bedacht, dass neben Pornos, die gut einen Drittel des gesamten Internettraffics ausmachen, eben noch zig milliarden und mehr Daten im Internet herum schwirren, die schlichtweg nicht zu kontrollieren sind. Man sollte den Dingen zwar in der Hinsicht nicht einfach ihren Lauf lassen, nur weil's halt so ist, aber dieses Gesetz wird daran letztlich nichts ändern.
Und bei so vielen tausenden kommerziellen Seiten dürfte das ein ungeheuerlicher Aufwand sein, wenn sich Gerichte damit befassen. Der ganze Prozess beinhaltet ja nicht nur das Urteil, sondern auch eine mehr oder weniger intensive Überprüfung des Verfahrens, der Situation usw. Das alles ist einfach nicht machbar. Problematisch wird es auf jedenfall, sollten diese beiden Artikel so, wie sie formuliert sind, ratifiziert werden. Aber nicht nur für uns User, sondern eben auch für die Firmen. Man hätte einfach bei der guten alten "Melde"-Funktion bleiben sollen, wenn es um Urheberrecht geht. ^^