Wenn Bethesda uns eins gezeigt hat, dann das man von Innovationen wenig hält. Zwischen einem Morrowind und einem Skyrim liegen 9 Jahre aber im Grunde sind beide Spiele identisch im Gameplay.
Jein. Wenn man sich das grundlegende Spielprinzip anschaut, dann stimmt das natürlich. Allerdings hat sich seit Morrowind meiner Meinung nach trotzdem vieles verändert. Abgesehen von der Grafik wurden eigentlich sämtliche Elemente nach und nach vereinfacht, so dass ich Skyrim nicht einmal mehr wirklich als Rollenspiel sehen kann. Das trifft nicht nur auf's Gameplay, Charakterentwicklung und das Storytelling zu, sondern zum großen Teil auch auf das Weltdesign, vor allem die Dungeons.
Was TES 6 angeht bin ich in Sachen Bethesda auch ziemlich pessimistisch. Fallout 4 hat mir damals Spaß gemacht, allerdings bin ich auch ne ein Fan des Fallout Universums gewesen, daher sehe ich das Spiel evtl. aus einer etwas anderen Perspektive. Fallout 4 war für mich daher "nur" ein gut gemachter Open World Endzeit Shooter und aus dieser Perspektive hat das Spiel für mich sehr gut funktioniert. Aber an ein neues The Elder Scrolls habe ich andere Erwartungen. Andere Entwickler haben gezeigt, wie gute Rollenspiele aussehen können (Kingdom Come Deliverance, Divinity Original Sin 1 & 2, Disco Elysium und in Sachen Storytelling/Questdesign auch The Witcher 3), aber Bethesda scheißt einfach mal auf alles in Sachen Atmosphäre/Storytelling/Charakterentwicklung und bastelt da einfach nur lieblose Sandboxen, die zwar riesig groß sind, aber gleichzeitig inhaltlich und spielerisch so flach wie eine Pfütze. Bevor TES 6 sich in so eine Richtung entwickelt, verzichte ich dann doch lieber ganz auf das Spiel.
Aber wie so viele große Publisher/Entwickler hab ich auch bei Bethesda den Eindruck, dass die einfach nicht auf Fankritik hören. Klar kann und sollte man nicht jeden kleinen Shitstorm berücksichtigen, aber die Kritik an Bethesda und deren RPGs geht ja nun schon seit sehr vielen Jahren immer wieder in die gleiche Richtung. Und man könnte an diesen Spielen EINIGES verbessern, ohne das Ganze gleich weniger massenkompatibel zu machen. Anfangen könnte man z. B. mit nem vernünftigen Storyautoren, der sich auch ein wenig im TES Universum eingelesen hat. Die Quests und Dialoge in Skyrim waren größtenteils ne mittlere Katastrophe im Vergleich zu Morrowind und selbst Oblivion, das dafür mit anderen Problemen zu kämpfen hatte (z. B. Balancing). The Elder Scrolls hat so viele interessante Lore Dokumente hervorgebracht im Laufe der inzwischen fast 30 Jahre, die die Reihe existiert ... ingame merkt man davon aber leider nichts (mehr), außer dass man zahlreiche Bücher findet, die die Fantasie hungrig machen, aber niemals wirklich füttern.