Terranigma, eine leuchtende Perle der schwindenden SNES-Ära. Ein Privileg, dieses Spiel damals gespielt haben zu dürfen. Das entschlackte und auf Europa angepasste Kampfsystem, die Story über die Entstehung der Welt, die fantastische Musik, deren Melodien mir heute noch durch den Kopf schwirren und die – für die damalige Zeit visionäre – Entscheidungsfreiheit (Stichwort: Städteentwicklung) mit daraus resultierenden Konsequenzen, welche sich auf den Verlauf und das Ende des Spiels auswirken. Ein kindlich aufgemachtes Spiel mit erwachsener Thematik und Tiefgang, wenn man den Blick hinter den bunten Vorhang wagt.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie lange mich damals die Szene mit den, von der Lawine verschütteten, Bergziegen beschäftigt hat. Ist es zu vertreten, einen Freund zu verspeisen, um das eigene Überleben zu sichern? Ja, er war schon tot zu dem Zeitpunkt, aber alleine diese Vorstellung. Hätte es auch einen anderen Weg gegeben? Was würde ich in einer solchen Extremsituation machen?
Dann der Break und die völlig andere Erzählperspektive, wenn Ark mit der Zeit verlernt, mit Tieren zu sprechen. Eine Konsequenz, die nötig ist, damit Entwicklung stattfindet, aber gleichzeitig ein schwerer Verlust. Damals habe ich mir gewünscht, dass man diese Fähigkeit nicht verliert, denn die Tiere waren mir sympathischer als Menschen.
Es war die Kirsche auf der Sahnetorte, die seit 1993 hauptsächlich von Square und Enix gebacken wurde: Secret of Mana, Secret of Evermore, Illusion of Time, Lufia, Breath of Fire, Chrono Trigger, Final Fantasy und schlussendlich Terranigma.
Danke für dieses Special, Dominik! Liebe für den Planeten und Liebe an dich, weil du damit genau meinen Nerv getroffen und schöne Erinnerungen reaktiviert hast.