AW: Tatsächlich ... Liebe
Tatsächlich Liebe ist eine nette Mischung aus Weihnachtsfilm und Komödie mit etwas Erotik. Rund 10 verschiedene Handlungsstränge um normale und außergewöhnliche Menschen, die irgendwelche Liebeleien in der Vorweihnachtszeit bewegen. Erst am Ende laufen alle mehr oder weniger zusammen.
Generell bietet der Film witzige und niveauvolle Unterhaltung. Dazu tragen die guten Schauspielerleistungen bei. Leider fallen einige Handlungsstränge qualitativ sehr stark ab. Hugh Grant spielt den Premierminister sehr charmant und originell, auch der abgetakelte Schnulzensänger ist göttlich. Dagegen kommt die klischeehafte Vater-Sohn-Story nicht an: Wann merken es die Drehbuchautoren endlich, dass neunmalkluge Zehnjährige schlecht ankommen??? Auch der Strang um einen Softpornodarsteller bei der Arbeit ist mit dem platten Tittengegrapsche total peinlich und unpassend.
Gegen Ende driftet der Film vollends ins kitschige ab, kriegt aber dank guter Gags immer noch die Kurve. Auffallend, wie schlecht Amerika in dem englischen Film wegkommt, gerade in der Politik mit dem Premierminister ist da wohl viel Wunschdenken dabei.
Insgesamt würde ich dem Film eine 2 - geben, aber nur wenn man ihn in der Weihnachtszeit sieht, ansonsten ne 3, da die Handlungen eben teilweise nicht überzeugen, und der Film fast schon zu lang ist für ne Komödie, ca. 140 Minuten.
PS: Mit der Freigabe "ab 6" liegt die FSK mal wieder brutal daneben. Die extreme Thematisierung von Sex dürfte den Kleinen schon schwer genug zu verklickern sein, aber ein Softpornodreh ist zu hundert Prozent nicht das, was ein Erstklässler sehen muss.