mehesas7 am 28.12.2006 22:19 schrieb:
ruyven_macaran am 27.12.2006 14:13 schrieb:
fragen hilft
ok, dann frag ich mal, damit auch ich schlauer werde...
worauf kommts bei dem ram eigentlich an? also wenn mein board z.b. ddr2-667 unterstützt, kann ich dann ganz einfach zu dem billigsten ram dieser klasse greifen oder gibts da trotz gleicher bauart (merkliche) qualitätsunterschiede? sind ja teilweise auch enorme preisunterschiede.
oder kann ich sogar einfach nur normalen ddr-ram nehmen, ist der wirklich so viel schwächer als ddr2, oder bewegt sich das im nicht wahrnehmbaren bereich?
wäre da für ne kleine aufklärung sehr dankbar
edit: sorry für die abhandlung, aber wenn ich angeheitert bin quatsch immer n bissl zu viel
die "antworten" sind hervorgehoben
ahlso: für besseres verständniss/mehr verwirrung die technischen hintergründe
sd-ram (der vollständigkeithalber): direkt angesteuerte zellen, takt=effektiver takt, daten werden einzeln übertragen
ddr1 (eigentlich ddr-sd-ram): pro takt werden daten aus zwei (aufeinanderfolgenden) speicherzellen ausgelesen und als päärchen übertragen (also es werden also zwei signale auf einem takt übermittelt)
ddr2: ähnlich, nur werden diesmal 2x2 ausgelesen, als 4bit am stück - dann aber auch im ddr verfahren übertragen, im prinzip dauert es also zwei tackte für einen lesevorgang, aber dafür erreicht man auch deutlich höhere geschwindigkeiten. (umgekehrt betrachtet: die speicherzellen haben nur die hälfte des angegebenen tacktes, dafür arbeiten doppelt soviel gleichzeitig)
hieraus folgt für alle 3 typen eine unterschiedliche ansteuerung (der controller muss damit umgehen können, dass mal 1, mal 2 und mal 4bits pro aufruf kommen) - entsprechend sind die techniken untereinander nicht kompatibel und man hat sicherheitshalber die module gleich so gebaut, dass sie auch mechanisch nicht in die falschen slots passen.
-> antwort1: man kann nicht einfach ddr1 statt ddr2 nehmen (es sei dann, das bord hat slots für beide. in dem fall kommt ein umschaltbarer speichercontroller zum einsatz, der das eine ODER das andere kann. ddr1 und ddr2 zeitgleich geht aber auch nicht)
alles, was in einen slot reinpasst, kann dann aber auch reinbauen - also jeden ddr2 riegel in jeden ddr2 slot, jeden 1 in jeden 1,...
->antwort2: nur weil dein bord z.b. ddr2 667 unterstützt, musst du das nicht nehmen. jeder andere ddr2, egal ob 400 oder 1200 funktioniert auch.
konkret empfiehlt es sich aber, darauf zu achten, welche geschwindigkeit/takt denn sinnvoll ist:
ram der schneller ist, als vom mainbord offiziell unterstützt, wird von diesem natürlich mit der maximalen geschwindigkeit des mainbords angesteuert - das zusätzliche leistungspotential bleibt ungenutzt, musste aber teuer bezahlt werden.
ausnahme: man kann oft trotzdem den höheren takt einstellen, übertacktet damit quasi das bord. (was diese in der regel ganz hinnehmen, ddr1 5xx hat schließlich auch seine abnehmer, obwohl es keine bords mit ddr1 über 400 gibt)
umgekehrt kann zu lahmer ram natürlich das ganze system ausbremsen - hierbei sollte man aber nicht vom bord, sondern von der cpu ausgehen:
deren fsb ist letztendlich die komponente, über die 90+% der speicherzugriffe erfolgen - und das geht natürlich maximal mit der geschwindigkeit des fsb.
wenn man also z.b. einen pentiumD mit fsb800 (effektiver takt 800mhz) in ein i965 bord pakt, dass ddr2 800
dual-channel unterstützt, dann macht es überhaupt keinen sinn, da auch 2 riegel mit effektiv 800mhz reinzustecken - die cpu kann nur einen davon auslasten. (ein bißchen mehr z.b. 2x ddr466 macht dagegen schon sinn, da auch ein paar weitere komponenten direkten speicherzugriff haben)
->maximaler speichergeschwindigkeit richtet sich nach dem fsb der cpu, wobei ein bißchen mehr nicht schadet, viel mehr aber rausgeschmissenes geld ist.
(zu beachten ist auch, dass viele bords es gar nicht zulassen, den speicher nenneswert über fsb takt zu betreiben)
ausnahme bestätigt die regel: wenn man übertackten will, macht man das ja heutzutage meist über erhöhung des fsb - da ist es natürlich sinnvoll, den speicher an dem angestrebten und nicht dem angegebenen fsb auszurichten, sonst muss man den speicher auch noch gleich mit übertackten. und je mehr komponenten man übertacktet, desto größer ist die wahrscheinlichkeit, dass man nicht soweit kommt, wie man will.
->will man sinnvoll übertackten, sollte man großzügig mehr einplanen
auch hier gibts natürlich ne alternative: man kann den speicher auch langsamer als den fsb betreiben (das geht dann auch bei allen bords
), aber dabei verschenkt man natürlich leistung.
wieviel hängt von der cpu ab: ein p4 1,6ghz (
) ist mit einem fsb400 angemessen bestückt - ein bißchen weniger würde gehen, viel weniger ist schlecht.
wenn man den dann an 133 sd-ram (also effektiv 133mhz) anbindet, wird er stark ausgebremst.
ähnliches gilt für einen p4b 3,06ghz - der ist mit seinem fsb533 eigentlich schon unterversorgt (p4c 2,6ghz mit fsb800 ist z.b. genauso schnell, nur wegen dem fsb), aber wenn man den dann noch an single channel ddr333 betreibt, wirds noch schlimmer.
ein c2d r6300 dagegen ist mit fsb1066 sehr üppig ausgestattet, wenn man da ein bißchen was abknabbert (ddr2 800 single channel, ddr1 400 dual channel), dann ist das zwar messbar - aber noch nicht untollerierbar.
->minimaler speichertakt richtet sich auch nach dem fsb, je nach cpu ist ein bißchen weniger aber eine überlegung wert, wenns viel geld sparrt. (z.b. aufrüstung auf c2d unter weiterverwendung von altem ddr400 ram)
so, typ und geschwindigkeit haben wir, jetzt zum hersteller:
neben der bauform (z.b. ddr2) und takt (z.b.667mhz effektiv) hat ram noch zwei weitere eigenschaften:
-kompatibilität
-latenzen
ersteres sollte quasi selbsterklärend sein: ein noname hersteller hat es nicht nötig, hochwertige chips und platinen zu fertigen - wenn die dinger bei jemandem nicht laufen kann ja eh keiner die marke meiden, weil gar kein name drauf steht.
firmen wie infineon dagegen leben zum teil davon, dass die leute wissen, dass der ram definitiv das macht, was er soll - und i.d.r. noch mehr. (wer also nicht gleich teuren übertackter ram bezahlen will, kann auch "normalen" markenram nehmen - vielleicht hat er glück und bekommt mehr, als er bezahlt, ähnlich wie bei cpus. da muss man auch nicht zwangsläufig einen x6800 kaufen, um auf 2,9ghz zu kommen.)
latenzen sind komplexer:
wie bereits im technikteil ersichtlich ist die ansteuerung von ram nicht gaanz so einfach - und das bringt mit sich, dass sie zeit braucht - die sogenannte latenzzeit.
(wie komplex kann man schon daran erkennen, dass meist gleich 3 bis 4 unterschiedliche latenzen angeben werden. die erste -cl oder cas-latency- ist dabei die wichtigste, no2 -cas to ras- und 3 -ras- haben aber auch noch auswirkungen, der rest liegt dann langsam an der grenze zur messbarkeit)
je aufwendiger die technik, desto mehr (ddr2 hat also prinzipiell höhere latenzen als ddr1 - und sd hat die niedrigsten)
da kommen hochwertige hersteller ins spiel: natürlich
können aufwendige dinge auch in kurzer zeit laufen (das ist schließlich der sinn eines pcs
), aber es ist aufwendig - und damit teurer.
entsprechend können zwischen ram mit niedrigen latenzen und welchem mit hohen ettliche euro liegen.
wieviel das in leistung ausmacht?
stark abhängig vom system:
die gesamtlatenz eines speicherzugriffs hängt ja nicht nur vom ram sondern auch von cpu, speichercontroller,... ab.
je nachdem, wie groß der anteil der ram-latenz an der gesamt-latenz ist, machen niedrige ram-latenzen unterschiedlich viel sinn:
bei einem athlon64 mit integriertem speichercontroller (und damit geringen latenzen) ist der anteil der ram latenz recht hoch, entsprechend wichtig ist sie und cl2 statt cl3 hat z.t. mehr auswirkungen als z.b. 33 effektive mhz.
der externe speichercontroller bei intel ist dagegen eh lahm, da machen 33mhz mehr oder weniger definitiv mehr aus, als ne andere latenz.
(naja - die ddr2 module hatten cl8 oder schlechter. das ist im vergleich zu heutigen cl4 oder besser natürlich schon n ganzes stück. unterm strich war dd2 466 cl8 nicht schneller als ddr1 400 cl3.... )
den dafür verlangten preis sind latenzen nur selten wert.
->markenhersteller sind nett, aber die für deutlich über standard liegenden taktfrequenzen bzw. deutlich unter standard liegenden latenzen verlangenten aufpreise können es in sachen preis/leistungsverhältniss mit dem unterschied zwischen einem mittelklasse prozessor und einer extreme edition aufnehmen.
man muss schon zu viel geld (oder zuwenig potenz
) haben, um sowas zu bezahlen.