Es ist halt ein Komfortfeature, das manche Leute gerne haben oder sogar brauchen, um Spaß am Spiel zu haben, aber logischerweise nicht jeder braucht. Es gibt in vielen Spielen ja auch Untertitel für Hörgeschädigte oder Farbfilter, um das Spielen für Farbenblinde zu erleichtern. Finde ich daher gut, wenn es solche Features gibt und man muss es ja nicht benutzen.
Man kann Phobien anderer auch nicht immer mit eigenen Ängsten gleichsetzen. Ich ekel mich auch sehr vor Spinnen und Insekten und habe auch diverse andere Ängste, die mich in Spielen aber rein gar nicht stören. Im Gegenteil: Die ist oft ein angenehmer Nervenkitzel, weil die Situation auf mich nicht bedrohlich wirkt.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute, deren Ängste/Phobien so ausgeprägt sind, dass allein schon Bilder, bestimmte Geräusche oder sogar nur der Gedanke an den Auslöser der Phobie ausreichen, um eine Panikattacke oder zumindest starkes Unwohlsein auszulösen. Das von außen zu bewerten ist schwierig und sollte im Zweifel Psychologen überlassen werden. Ein "soll sich mal zusammenreißen, ist schließlich nur ein Spiel" funktioniert da jedenfalls nicht.
Und was den Punkt "sich seinen Phobien stellen" angeht: Wenn eine Phobie einen im Alltag nicht groß einschränkt, ist es schlicht nicht nötig. Wenn es aber nötig ist, weil man durch diese Phobie so extrem eingeschränkt ist, dann ist sicher ein Spiel, das in erster Linie Spaß und Entspannung dient, nicht die richtige Situation, um das zu tun. Für sowas gibt es Therapien und die sind für Betroffene eine lange, schwierige Reise. Eben mal ein Spiel zocken, um seine Ängste loszuwerden, dürfte in den allerwenigsten Fällen helfen, auch wenn Spiele unter Umständen Teil einer Therapie sein können.