War klar, dass die News hier auch noch kommt
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Aber wenigstens nicht mit zu reißerischer Überschrift
Im Endeffekt keine ernstzunehmende Studie.
Richtig ist mit Sicherheit, dass pop-kulturelle Themen immer mehr auch politisch beeinflusst werden und Diskussionen über Filme und andere Medien schnell ins Politische übergreifen.
Analysiert wurden im Endeffekt 967 Tweets, da mehrfache Tweets mit der gleichen positiven oder negativen Meinung über den Film von der gleichen Person zusammengefasst wurden. Alle Tweets waren direkt an Rian Johnson gerichtet und hier liegt dann auch schon der Umstand, der der Studie das Genick bricht - ca. 20% aller untersuchten Tweets an Johnson waren negativ. Die Studie schließt daraus: Lediglich 20% aller Fans mochten TLJ nicht. Und dieser Schluss ist schlicht nicht logisch. Die wenigsten Leute, die TLJ nicht mochten werden das Bedürfnis fühlen, das direkt dem Regisseur mitzuteilen. Bei Leuten, die den Film mochten ist das viel wahrscheinlicher. So oder so, nie im Leben kann diese Gruppe von 967 Tweets repräsentativ angesehen werden für die gesamte Star Wars-Fangemeinde.
Bots, Trolls etc. schreiben außerdem allgemein viel häufiger an prominente Persönlichkeiten, ein Umstand, den die Studie selbst festhält. Die Quote dürfte also bei Rian Johnson so oder so entsprechend substantiell sein, eine Ableitung auf die gesamte Fanbase von Star Wars ist erneut unlogisch.
Was überhaupt einen "russischen Troll" ausmacht und welche Accounts in diese Kategorie geschoben werden, definiert die Studie auch nicht wirklich ausführlich genug.
Die Studie charakterisiert dann noch die große Mehrzahl der negativen Tweets als männlich. Interessant wäre gewesen zu sehen, wie viele der positiven ebenfalls von Männern abgesendet sind; ich würde behaupten auch dort fände sich eine Mehrzahl Männer. "Toxic masculinity" mit ins Spiel zu bringen ist dementsprechend unangebracht.
Die Studie hat allgemein einen sehr positiven Unterton gegenüber Star Wars und Rian Johnson - das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, lässt aber dennoch an der Objektivität des durchführenden Schreibers zweifeln. Dazu hat er Rian Johnson im Nachgang auf Twitter noch gesagt, dass er in seiner Nähe wohnt und ob sie nicht einmal einen Café trinken gehen könnten. Imo nicht die besten Voraussetzungen eine wirklich objektive wissenschaftliche Studie durchzuführen. Definitiv nicht zitier- oder verwertbar. Aber zeigt nur wieder, dass ein Großteil heutiger wissenschaftlicher "Studien" kompletter Schwachsinn sind.