Familienfreundlich ist ein Film, wenn er für mehrere Altersgruppen gleichzeitig funktioniert
Episode 1 ab 6 Jahren. Alle anderen ab 12.
Passt.
sodass die gesamte Familie ihn sehen kann und sich dabei nicht langweilt oder für dumm verkauft vorkommt.
Moment.
Diese Qualitätsmerkmale sind unabhängig vom Altersspektrum.
Beispiel: "Ich, einfach unverbesserlich".
Für die Kids ein riesen Spaß und mit einer herzlichen aber nicht all zu komplexen Story.
Auch als Erwachsener recht unterhaltsam, gerade beim ersten Teil hab ich mich weggeschmissen vor lachen.
Aus cineastischer Sicht ist die ganze Reihe aber ein gefährliches Warnzeichen, was die Entwicklung solcher Trick-Filme angeht.
Denn es sind nichts anderes als kurze alberne Clips die gerade so von einer Geschichte zusammen gehalten werden.
Der Zuschauer wird also, ganz subtil und leise, für dumm verkauft.
Trotzdem dürfte niemand auf die Idee kommen und sagen, das diese Filme nichts für einen Sonntagnachmittag mit der Rasselbande sind.
Man vergleiche das mit einem Meisterwerk wie "Toy Story".
Ebenso familientauglich aber erzählerisch weit tiefsinniger als die gelben Bananenliebhaber.
Ergo: Familientauglich kann also nicht bedeuten, das der Film per se "gut" sein muss.^^
Das heißt einerseits Actionszenen müssen "unbrutal" sein. Das ist einfach.
Wie gesagt, da haben die Amerikaner andere Vorstellungen.
Das Rating ist ähnlich aber die Toleranz- und Erwartungsschwelle beim Publikum scheint doch geringer zu sein.
Im Vergleich zu anderen Filmen, fließt in SW kaum Blut, dennoch wird geballert, geschnetzelt und gefressen.
Trotzdem gehen die Eltern mit ihren unter 12 Jährigen in die Lichtspielhäuser.
Die Zielgruppe ist also, ungeachtet der Qualität als solches, sehr breit.
Aber was viel, viel schwerer ist: Motivationen von Charakteren müssen tiefgründig genug sein um Erwachsene intellektuell nicht zu verschaukeln
Die primitiven Ewoks erledigen mit Guerilla-Taktik eine hochmoderne Armee, die zuvor ganze Welten erobert hatte.
Ich fühl mich veräppelt...
aber in ihrer Darstellung auch für Kinder noch verständlich sein.
Die kleinen Ewoks erledigen gemeinsam mit den tapferen Rebellen-Freunden mit Mut und Grips die Schergen des bösen Imperiums.
Die Kinderaugen leuchten...^^
Und hier versagen die Prequels auf ganzer Linie. Besser gesagt: sie machen sich gar nicht erst die Mühe, es zu versuchen. Sie erklären einfach gar nichts. So ist es für jeden gleichermaßen unverständlich und blöd.
Grundlage für die Prequels ist der erwähnte Krieg zwischen England und den Kolonien der neuen Welt.
Der gemeine Kinobesucher muss diesen nicht kennen, klar.
Es musste George Lucas aber als Schöpfer auch nicht kümmern, ob jemand die Anspielungen erkennt oder nicht.
Die Prequels funktionieren auch außerdem am besten, wenn man die original Trilogie schon kennt, wenn man Palpatines "Endziel" vor Augen hat.
Handwerklich haben die Teile über die Vorgeschichte weit mehr Tiefen als Höhen, da stimme ich zu.
So gänzlich unlogisch erschienen sie mir (und anderen) aber dennoch nicht.
Ansonsten würde es ja nicht so viele Erklärungen geben von Menschen, die das Muster von Anfang an oder beim zweiten Mal erkannt haben.
Nur weil einem eine Handlung sich nicht sofort erschließt, heißt das nicht, das da überhaupt nichts ist.
Das es dennoch eklatante Lücken in der Geschichte gibt, wage ich aber eben sowenig zu bezweifeln.
Ep 4-6 hat das seinerzeit viel besser hingekriegt. Das ist mein Maßstab. Nicht Dune. Nicht Foundation. Einfach nur die Originaltrilogie.
Da stimmt ebenso, die Original Filme waren feingeschliffener und hatten vor allem mehr Herz.
Das hielt die professionellen Filmkritiker zu der Zeit aber auch nicht davon ab, sie in der Luft zu zerreißen.
Kinderfilme, dümmlicher Märchenblödsinn... so in der Art.
Sprich, eine riesen Zielgruppe besuchte die Filme.
Qualitativ fielen diese aber, zumindest nach den damaligen Maßstäben, gnadenlos durch.
Nicht zu erwähnen, das selbst Alec Guiness sein Mitspielen darin bereute.
Ich beurteile die Filme. Was in den Filmen nicht vorkommt kann nicht in die Bewertung der Filme einfließen.
Touché.
Die Originalen Filme stehen gut für sich, alles Zusatzmaterial ist nettes Beiwerk aber kein Muss.
Die Prequels sind gut in Szene gesetzt aber funktionieren nur mit entsprechendem Zusatzmaterial um die Neugierde der Fans zu stillen.
Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt... ^^
Das Konzept mit dem gestaffelten altersmäßigen Zielgruppe von Teil 1-3 stammt von Georgie boy selbst, soweit ich weiß.
Eine (amerikanische) Familienfreundlichkeit war also Teil des Plans, zumindest bis Teil 2. Teil 3 war bewusst "düster" um der Dramaturgie willen.
Wie befriedigend und gut erzählt als Ganzes die Filme dann aber im Nachhinein sind, hat mit der Bandbreite der Altersverträglichkeit ja aber erstmal nichts zu tun.
Die Sequels funktionieren selbst mit dem ganzen erweiterten neuen Zeug nicht wirklich.
Die Bücher und Comics dazu sind Krücken und ein Paradebeispiel, was in Sachen Worldbuilding alles schief laufen kann.
Und das bei einem schon bestehenden Universum...
Maximal bin ich gewillt Serien oder Spiele mit einzubeziehen - aber nur jene die Disney selbst offiziell als Kanon akzeptiert.
Da Disney "The Cone Wars" ja offiziell nun fortgesetzt hat, zählt das dazu, denke ich.
"The Bad Batch" dürfte auch noch interessante Einblicke geben.
Bei Star Wars ist für jeden was dabei, egal ob jung oder alt, egal ob einfach gestrickt oder anspruchsvoller.
Jeder Trilogie hat ihre endsprechenden Fans, verwurzelt in der entsprechenden Kindheit.
Ist SW nun familienfreundlich ob mit dürftig erzählten Prequels oder ohne hoffendes Ende in Teil 5?
Wenn man familientauglich mit "Für jede Altersgruppe gleichermaßen befriedigend" gleichsetzt, dann stürzen alle neun Teile ab wie ein Tie-Fighter im Geschützgraben des Todessterns.
Wenn man das von den Machern angepeilte Zielpublikum als Maßstab nimmt, können die Padawane gar nicht jung genug sein.
Wer die Handlung nur schwer nachvollziehen kann, möge sich doch bitte von den Lichtschwertkämpfen und den Massen-Schlachten hypnotisieren ähm beeindrucken lassen - so der geheime Plan.
Es stellt sich in dem Kontext der Familientauglichkeit allerdings auch die Frage, was man mit der Einführung von "Grogu" eigentlich bezwecken möchte...
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Kommt demnächst eine Trickserie mit dem Titel "Grokus little adventures" extra für die ganz kleinen Zuschauer?
Wundern würde es mich nicht.^^