Karrenschieber am 15.06.2005 12:42 schrieb:
Ja, lach Dich ruhig kaputt.
Die Sozialreformen der 70er waren damals schon nicht zu bezahlen. Ging nur per Staatsverschuldung. Damals waren nur 300.000 Arbeitslose durchzufüttern, die Wirtschaft brummte und die Gewerkschaften wurden größenwahnsinnig. Lohnerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich.
So ganz nebenbei schmunzelten die Deutschen über die kleinen Japaner und sonstige Schlitzaugen die überall mit Fotoapparaten rumliefen und alles fotografierten, und fühlten sich unangreifbar, als die eigentlichen Gewinner des WWII.
Tja, und dann ging auf einmal das Industriesterben los.
Stahlwerke, Werften, Textilindustrie, Fotoindustrie, Unterhaltungselektronik, Elektroindustrie.....
Und schwubs hatten wir 1982 1,8 Mio. Arbeitslose.
*gähn* Immer dieselben alten Geschichten. Als ob Deutschland seit den 70ern kein Wirtschaftswachstum mehr gehabt hätte. Als ob Deutschland nicht noch immer Exportweltmeister wäre. Als ob die Privatvermögen und die Unternehmensprofite der Deutschen nicht grade Rekordzuwächse erlebten.
Aber klar: Wenn man den Leuten Glauben macht, wir wären arm, ist es einfacher, ihnen "Einschnitte" abzuverlangen. Und die Medien machen munter mit bei dieser Volksverdummung.
Genau, orientieren wir uns doch an diesen eifrigen Schlitzaugen, die in ihrer Heimat Japan seit 15 Jahren eine der schwersten Resessionen der Wirtschaftsgeschichte erleben und sich zu Tausenden von den Klippen und Hochhäusern stürzen, weil sie kulturell mit Arbeitslosigkeit nicht klarkommen. Juchhe!
Die notwendigen Grausamkeiten haben noch nicht einmal begonnen.
Das denke ich auch. Diese Leute (wie du) werden erst ruhen, wenn die Gesellschaft endgültig gespalten ist. Dann hast du als Embryo zwei Möglichkeiten:
1. Du hast Glück und wirst "hinter der Mauer" geboren, als Kind reicher Eltern. Du musst im Grunde im Leben nichts tun, kannst erst mal erstklassige Bildung genießen, alle Computerspiele spielen - und wenn du magst, kannst du dich irgendwie beruflich "selbstverwirklichen".
2. Du hast Pech und gehörst zur großen Masse der "working poor", draußen vor der selbstschussanlagen-bewehrten Mauer. Deine Eltern können sich deine Bildung nicht leisten, bis zum 15. Lebensjahr darfst du eine staatliche Schule besuchen. Obwohl jeder 24h/Tag überwacht wird, überleben aufgrund der üblichen Gewalt 10% deines Jahrgangs die Schulzeit nicht. Die nötigen lebensrettenden Operationen konnten nicht bezahlt werden.
Seit du einmal beim Ziehen an einer Zigarette erwischt wurdest, wurde dir ein Überwachungschip eingepflanzt. Du gilts (wie fast alle draußen) als "potentiell gefährlich", und vermutlich stimmt das sogar. Deine Gendaten sind ohnehin seit deiner Geburt gespeichert. Freizeit hast du nicht, zwischen den Schlafphasen darfst du dir gelegentlich zusätzlich zur generösen Unterbringung in einem Arbeitslosenheim etwas Geld verdienen - mit 20Cent-Jobs bei der Altmüllsortierung oder im Uran-Abbau. Vielleicht wirst du auch an der Front in der Sahelzone eingesetzt. Aber eigentlich braucht dich niemand.
Schwarz kannst du dir nix hinzuverdienen - selbst wenn dir dafür nicht Gefängnis drohen würde (wo bereits 20% deiner Freunde gerade einsitzen), das erwirtschaftete Geld würde sofort zur Begleichung deiner Schulden beim "Sozialstaat" eingezogen. Rücklagen für die Rente darfst du nicht bilden, solange du arbeitslos bist (Hartz XIII), aber das macht nichts, da deine Lebenserwartung eh nur 40 Jahre beträgt.
Nein, das ist keine düstere Utopie, das ist die logische Extrapolation sämtlicher derzeitig sichtbaren Tendenzen.