Karrenschieber am 23.08.2007 11:16 schrieb:
Die Produktion von Biosprit ist Schwachsinn.
Es wird nür die Stärke von Nahrungsmitteln genutzt.
Ein Hydrothermaler Reaktor muss nicht mit Nahrungsmitteln gefüttert werden.
Er nutzt sämtliche Formen von feuchter Biomasse.
Das ermöglicht durch geignete Fruchtfolgen zwei Ernten im Jahr.
Durch die „Wasserspaltung“ wir zusätzlicher Wasserstoff freigesetzt.
Dadurch ergibt sich eine vielfach höhere Energiemenge je Hektar als bei Biosprit.
trotzdem gehen die tabellen in der präsentation um eine vergrößerung der anbaufläche von 15% im vergleich zu 2005 und von einer weiteren steigerung der erträge/ha im gleichen maße wie in den letzten jahren aus.
nix mit renaturierung - weitere schaffung von agrarland.
nix mir ökologischer landwirtschaft - mehr dünger, mehr gentechnik (wenn dass überhaupt reicht)
und dass es mit biotopen nicht weit her ist, wenn zweimal im jahr kahlschlag herscht, sollte auch klar sein.
desweiteren wird bei der derzeitigen verwendung von biomasse auch cellulose und lignien in stärke umgewandelt und verwertet - dass steamcracken effizienter als bakterien sind, wage ich mal zu bezweifeln, zumindest auf öl-basis (also vergleichsweise reinen ausgangsstoffen, für die man leicht optimieren kann) ist die CO erzeugung afaik noch immer eines der ineffizientesten verfahren. (auch in der präsentation steht da ein unauffälliges "zu optimieren")
zu guter letzt:
kern element der berechnungen für die energieeffizienz ist auch hier mal wieder die nahezu restlose nutzung der restwärme.
wenn diese rechnung aufgehen würde (was sie auf absehbare zeit nicht tut - aufgrund der enormen investitionen in den haushalten und aufgrund der simplen tatsache, dass man soviel wärme, gerade bei den niedrigen anfallenden temperaturen, einfach nicht nutzen kann.), könnten wir auch mit fernwärme, blockkraftwerken und erdgasbrennstoffzellen (die jetzt und nicht nach 30jahren weiterer vorschung eingesetzt werden können) eine reduzierung unserers energieverbrauchs auf weniger als die hälfte realisieren.
dazu kommt auch hier, wie bei allen biomasse basierten techniken:
dass co2, dass die pflanzen gebunden haben, wird letztendlich wieder frei.
im kreislauf ist die bilanz zwar noch ±0, kurzfristig wäre es aber ganz nett, einen teil davon z.b. als baum in die landschaft zu stellen.
und damit sollte man imho anfangen - der in der präsentation gemachte vorschlag ist sicherlich ein überdenkswertes ziel bzw. kann teil eines solchen sein (warum man windkraft nicht mehr nutzen soll, wird irgendwie nicht ganz klar - billiger ist sie in den nächsten jahren auf alle fälle und im unterhalt erst recht. sauberer auch), aber bis er umsetzbar ist, kann man erstmal konventionellere konzepte umsetzen.
schaden tut das auf keinen fall, abgesehen von der primären energiegewinnung lässt sich quasi alles auch für das neue verfahren weiterverwenden.
zur präsenstation an sich:
ich kenne den autor und seine hintergründe nicht - aber sie trägt alle zeichen typischer h2-propaganda, ob dass nun absicht ist oder nicht.
(neben den gerade genannten aspekten, ist z.b. auch noch unter den tisch gefallen, dass das genannte prinzip ebensogut methan produzieren könnte, was auch in bestehenden erdagasanlagen eingesetzt werden kann - die co2 bilanz bleibt hierbei die gleiche, solange niemand eine sichere, großkapazitative co2 lagerung findet. da ist aber sichere atommülllagerung imho noch wahrscheinlicher.)