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Skandal um `Law & Order: Double or Nothing`: Foto von "echtem" Mordopfer im Spiel

Bonkic

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(...)
Im Jahre 1993 ermordeten die beiden Männer Jon Venables und Robert Thompson in dem britischen Ort Merseyside den damals 10-jährigen Jungen James Bulger brutal mit einer Eisenstange. Dank einer Überwachungskamera wurde vor der Tat noch ein letztes Foto von James und seinen Entführern gemacht

Und genau dieses Foto ist es nun, das für Unmut bei der Mutter des getöteten Kinders sorgt. Denn in dem Computerspiel Law & Order: Double or Nothing wird es in einem "fiktiven" Kriminalfall verwendet. (...)

Unklar ist zwar, wie Denise Fergus, Mutter des Kindes, dies erfahren hat, allerdings rief sie gestern zu einem Boykot gegen Law & Order: Double or Nothing auf. Das Spiel sei einfach "abscheulich". Weiterhin meint sie: "Alle Spiele sollten verschrottet werden, Gamer sollten das Spiel in die Läden zurückbringen und sich ihr Geld zurück erstatten lassen". Wütend sei sie, da ihr toter Sohn in einem Spiel als Hinweis für ein Rätsel verwendet wird: "Die Spielemacher haben James behandelt, als sei er Allgemeingut, als sei er eine Akt fiktionaler Charakter.". Denise Fergus findet es schon tragisch genug, dass es Bücher und sogar Theaterstücke über den Mord an ihrem Sohn gibt, ihn in einem Spiel zu verwenden, wäre allerdings "unter aller Würde".

Hersteller Legacy Entertainment "entschuldigte" sich mittlerweile für diesen peinlichen Vorfall. So hätte man vernommen, dass sich "eventuell" ein Foto im Spiel befinde, das "Ärgernis" erregen könnte. Auch wurde der Verkauf von Law & Order: Double or Nothing bereits gestoppt, bis die möglichen Unklarheiten beseitigt sind. Nicht bekannt ist aktuell ohnehin, ob das echte Bild tatsächlich im Spiel vorhanden ist.

Albert Kirby, ehemaliger Kriminalhauptkommissar, bezeichnete die Verwendung des Bildes als "pietätlos". Er leitete damals die Ermittlungen bei dem Fall, gestattete der Presse allerdings die Verwendung des Fotos, um die Mörder ausfinding zu machen.

demonews

vorausgesetzt es stimmt; wie kann so was passieren? :haeh:
 
Bonkic am 20.06.2007 14:45 schrieb:
vorausgesetzt es stimmt; wie kann so was passieren? :haeh:


vielleicht hat ein gedankenloser mitarbeiter das foto einfach mit eingebaut. vielleicht wollte man auch nur "irgendein foto ner überwachungscam, auf dem ein kind zu sehen ist" haben und hat völlig zufällig ausgerechnet das foto erwischt, auf dem ein späteres opfer zu sehen ist.

vielleicht ist das bild auch "nur" irgendwo mit in den ordner mit spieldateien geraten, taucht aber im spiel gar nicht auf, weil es ja nicht bewußt reinkopiert wurde (zB recherchematerial für das spiel)...?


hört sich IMHO so an, als tauche es nicht wirklich IM spiel auf, da es ja nur so sein "soll" und es keine screenshots oder so gibt... oder es ist nur nebenbei unscharf zu erkennen, vielleicht in einem vorspann mit fällen zu dem thema...?

find ich schon seltsam, dass es nicht genauer erklärt wird...
 
Bonkic am 20.06.2007 14:45 schrieb:
vorausgesetzt es stimmt; wie kann so was passieren? :haeh:
Hm, vielleicht wurde es nur als Platzhalter benutzt und ganz einfach vergessen. Für Waffensounds werden doch während der Entwicklung auch Platzhalter benutzt und später dann durch die endgültigen Sounds ausgetauscht. Bei dieser Vielzahl an Platzhaltern (Sounds, Texturen und halt auch Bilder) könnte es schon mal passieren, dass etwas vergessen wird. Anders kann ich mir das eigentlich nicht erklären.

SSA
 
Also, ich hab den Artikel bereits gestern gelesen ... und ich finde die Sache jetzt nicht sooo dramatisch. Es wurde ein Polizeibüro möglichst detailiert nachgebaut und im Zuge dessen halt auch ein offizielles Bild, was damals in allen Zeitungen / Polizeistationen in England offen aushing, dargestellt.

Der Mord an dem Kind wird in diesem Spiel in keinsterweise Thematisiert oder ist sogar Bestandteil eines Spieles.

Wie gesagt, dieses Foto ging damals um die ganze Welt ...
 
Bonkic am 20.06.2007 14:45 schrieb:
vorausgesetzt es stimmt; wie kann so was passieren? :haeh:
Danke fürs schliesen Bonkic ;) wusste ich nicht das es hier schon ein Thread gab. Kommt davon wenn man fast nur auf PCGH sich rumtreibt.

@Thema: Es ist schon schlimm genug das die Spielemacher mit Zensuren rechnen müssen aber sowas bringt die noch mehr in bedrängniss.
 
ja, die grenzen zur (aktuellen) realität sollten in spielen besser nicht überschritten werden, weil dann praktisch immer leute darunter leiden.
ich spiele auch keine kriegsspiele mit halbwegs aktuellem (real in den kontext passenden) inhalt mehr.

ein fahndungsfoto passt natürlich in eine polizeistation, aber muss man dann auch den richtigen namen und das richtige bild dafür nehmen? ist doch einfach, sowas zu ändern.
 
HanFred am 21.06.2007 11:29 schrieb:
ein fahndungsfoto passt natürlich in eine polizeistation, aber muss man dann auch den richtigen namen und das richtige bild dafür nehmen?
Vom Namen steht eigentlich kein Wort in dem SPON Artikel, es handelt sich lediglich um das Bild. =)

SSA
 
So also nochmal
Da ja die Sternies hier nur warten mit dauergedrücke auf die F5 Taste :P um Threads dicht zu machen
da der andere T grad geclosed wurde. Es ist nicht schlimmer als in den News die Leichen zu zeigen von Kriegsopfern, Kindern (mit und ohne Beine) Beispiel: Siehe Bild Busunglück, aufgeschlagen gleich erstes Bild war das Foto der Leichen. Alte Leute die vor sich hin sabbern im TV zu zeigen, (WOHER wollen wir wissen ob die dass so wollen???) aber wer schon sabbert hat kein Meinungsrecht mehr. Was ist mit den Komatoten? Werden auch im TV gezeigt, aber sabbern ja eben schon.... ABER dann kommt die Spielebranche und treibt es auf die Spitze! ALSO endlich mal schluss damit denn es ist nun endlich zu weit! Oder etwas doch nicht??? :schnarch:
 
SoSchautsAus am 21.06.2007 11:33 schrieb:
HanFred am 21.06.2007 11:29 schrieb:
ein fahndungsfoto passt natürlich in eine polizeistation, aber muss man dann auch den richtigen namen und das richtige bild dafür nehmen?
Vom Namen steht eigentlich kein Wort in dem SPON Artikel, es handelt sich lediglich um das Bild. =)

SSA
das meine ich jetzt generell, ich hab mir das ja nicht angesehen.
 
Michael-Miggi am 21.06.2007 11:35 schrieb:
Es ist nicht schlimmer als in den News die Leichen zu zeigen von Kriegsopfern, Kindern (mit und ohne Beine) Beispiel: Siehe Bild Busunglück, aufgeschlagen gleich erstes Bild war das Foto der Leichen. Alte Leute die vor sich hin sabbern im TV zu zeigen, (WOHER wollen wir wissen ob die dass so wollen???) aber wer schon sabbert hat kein Meinungsrecht mehr. Was ist mit den Komatoten? Werden auch im TV gezeigt, aber sabbern ja eben schon.... ABER dann kommt die Spielebranche und treibt es auf die Spitze! ALSO endlich mal schluss damit denn es ist nun endlich zu weit! Oder etwas doch nicht??? :schnarch:
man muss schon unterscheiden zwischen berichterstattung und unterhaltung. wenn es für eine news aber nicht nötig ist, verstümmelte opfer zu zeigen, was eigentlich meistens wirklich nicht nötig ist, dann ist es keine berichterstattung mehr die befriedigung der gaffer. und unsere kultur besteht zu einem grossteil aus gaffern, das sehe ich immer wider bei autounfällen auf der autobahn.
 
Ich finde es jetzt auch nicht wirklich dramatisch. Das verwendete Bild zeigt James Bulger von hinten, meines Wissens wird der Name gar nicht verwendet.

Wenn die Eltern die Geschichte nicht künstlich aufbauschen würden, hätten wahrscheinlich die wenigstens das Kind als "James Bulger" identifiziert.

Es ist einfach Teil einer Hintergrundgrafik, und verletzt meinem Empfinden nach keinerlei Persönlichkeitsrechte.

Viel schlimmer finde ich, ehrlich gesagt, die berühmten Aufnahmen von dem kleinen nackten vietnamesischen Mädchen, dass vor einem amerikanischen Angriff flieht und den kleinen Hitlerjungen, der sich mit erhobenen Händen den Russen ergibt.*

Gruss,
Bremse

EDIT: * Gibt natürlich noch zig weitere passende Beispiele, aber die beiden sind mir jetzt spontan eingefallen.
 
Spassbremse am 21.06.2007 11:41 schrieb:
Viel schlimmer finde ich, ehrlich gesagt, die berühmten Aufnahmen von dem kleinen nackten vietnamesischen Mädchen, dass vor einem amerikanischen Angriff flieht und den kleinen Hitlerjungen, der sich mit erhobenen Händen den Russen ergibt.
ja, diese bilder sind schlimm. aber ich glaube nicht, dass die wirklich dazu gemacht wurden, um gaffer zu befriedigen. ich denke eher, dass die bilder die grausamkeit eines krieges rüberbringen sollten, was sie auch ganz gut machen.
im prinzip sind das "antikriegsbilder".
 
Spassbremse am 21.06.2007 11:41 schrieb:
Viel schlimmer finde ich, ehrlich gesagt, die berühmten Aufnahmen von dem kleinen nackten vietnamesischen Mädchen, dass vor einem amerikanischen Angriff flieht *

das ist wohl ein bisschen was anderes.
das bild dient mal in erster linie der abschreckung, der veranschaulichung der schrecken des vietnamkrieges und des napalmeinsatzes.
denise chong, das kleine mädchen auf dem foto, hat ihre erinnerungen später zu papier gebracht, kam sich also wohl nicht unbedingt "begafft" vor oder in ihrer menschenwürde verletzt.

und den kleinen Hitlerjungen, der sich mit erhobenen Händen den Russen ergibt.

hier gilt das gleiche.
ausserdem handelt es sich um ein jüdisches kind, im warschauer ghetto (ich gehe mal davon aus, das wir das gleiche foto meinen).
 
HanFred am 21.06.2007 11:43 schrieb:
Spassbremse am 21.06.2007 11:41 schrieb:
Viel schlimmer finde ich, ehrlich gesagt, die berühmten Aufnahmen von dem kleinen nackten vietnamesischen Mädchen, dass vor einem amerikanischen Angriff flieht und den kleinen Hitlerjungen, der sich mit erhobenen Händen den Russen ergibt.
ja, diese bilder sind schlimm. aber ich glaube nicht, dass die wirklich dazu gemacht wurden, um gaffer zu befriedigen. ich denke eher, dass die bilder die grausamkeit eines krieges rüberbringen sollten, was sie auch ganz gut machen.
im prinzip sind das "antikriegsbilder".

Die Intention ist mir schon klar.
Nicht umsonst gehören sie zu den berühmtesten Aufnahmen des 20. Jahrhunderts. ;)

Dennochkönnte man die auf diesen Bildern gezeigten Opfer (oder ihrer Angehörigen) verstehen, wenn sie gegen eine Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte klagen würden. Im Fall Bulger verhält sich das jedoch komplett anders.

Gruss,
Bremse

EDIT: Stimmt, das jüdische Kind im Warschauer Ghetto gibt's ja auch noch. Das wäre noch ein besseres Beispiel gewesen. Nein, ich meine tatsächlich einen Hitlerjungen, der sich zusammen mit anderen Volkssturmeinheiten in den Ruinen Berlins sowjetischen Soldaten ergibt.
 
Nachdem es inzwischen schon den dritten Thread zu diesem Thema gab ist mir gerade etwas aufgefallen:

Bonkic am 20.06.2007 14:45 schrieb:
(...)
Im Jahre 1993 ermordeten die beiden Männer Jon Venables und Robert Thompson in dem britischen Ort Merseyside den damals 10-jährigen Jungen James Bulger brutal mit einer Eisenstange.

demonews
Das ist falsch! Die beiden Mörder waren 10 und das Opfer war 2 Jahre alt.

[url=http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0 schrieb:
SPON[/url]]In einem PC-Spiel hängt ein Bild von James Bulger - einem Kind, das im Alter von zwei Jahren von zwei Zehnjährigen brutal zu Tode geprügelt wurde.
Alternative Quelle

SSA
 
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