• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Seid ihr Organspender?

vollkommen ausschließen, dass mit deinen organen schindluder getrieben wird, wirst du nie können, das ist sicher richtig.
100%ige sicherheit gibt es allerdings in keinem einzigen lebensbereich. von daher ist das in meinen augen kein zulässiges contra-argument.
dass das vergabesystem verbesserungswürdig ist, zweifele ich allerdings nicht an, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht genau weiß, wie es überhaupt funktioniert.
 
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Was muß man sich denn groß damit beschäftigen? Das Ding auszufüllen und ins Portemonnaie zu legen, dauert keine 5 Minuten.

Aber unbedingt. Das eine hat ja auch nichts mit dem anderen zu tun. Es gibt einfach Dinge die noch verbesserungswürdig sind und Leute davon abhalten den Ausweis auszufüllen, obwohl sie prinzipiell dafür sind und es machen würden.
 
@ Herb

Ich glaube dennoch dass sich immer jemand findet der eine gewisse Einflussnahme auf die Organ-Verteilung bewirkt. Jeder ist kauflich. Die jetzige Regelung ist mir zu löchrig, und vor allem ist mir die Kontrolle, wer wann in welchem Falle mein Organ bekommt, zu schwammig.
Es gibt bisher keinen bekannten Fall, dass gegen Geld jemand bevorzugt wurde, sich sein Organ also "erkauft" hat. Die Mängel bei der Verteilung waren anders begründet.

Wenn ich es entscheiden könnte würde ich mir wünschen dass nur junge Patienten meine Organe bekämen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels finde ich das wichtig.

Nur: Kann man das als Spender bestimmen? Mir ist nix dergleichen bekannt.
Das ist doch auch "unmenschlich" und viel zu wenig weitsichtig, wenn du Jüngere nur wegen dem Argument Demographie bevorzugst, also quasi damit die Sozialkassen mehr bekommen. Wenn du so argumentierst, dann müsstest du nämlich eher konsequenterweise genau berechnen, wer bis zu seinem Ableben - wenn er erfolgreich ein Transplantat bekommt - den größten Gewinn für die Volkswirtschaft erzielt. Und das Alter ist dann nur noch ein kleinerer Faktor. Da kann der 40jährige Bürokaufmann dann "wertvoller" sein als der 17Jährige, der mit ach und Krach die Hauptschule geschafft hat. Oder was, wenn einer zB 50 ist und danach fast 100% "normal" leben kann, und der 20jährige Kranke würde zwar lange leben, aber so oder so nie arbeiten können? Dann ist der jüngere sogar "schlechter" für die Gesellschaft... oder wenn der eine ein superherzlicher Rentner mit vielen Kindern und Enkeln ist, der in seinem Viertel viel soziale Arbeit ehrenamtlich vollzieht, und stattdessen bekommt ein karrieregeiles egoistisches Arschloch ein Spenderherz, nur weil der erst 30 ist? Allein aus solchen Überlegungen darf IMHO das Alter nur aus rein medizinischen Gründen eine Rolle spielen, wenn es um die Risikoabwägungen und Erfolgsaussichten einer OP geht. Aus diesen Gründen bekommen ja SEHR alte Leute sowieso nur selten mal ein neues Organ, denn die Richtlinien sagen u.a.:

- wenn der erkrankte Mensch nach einer erfolgreichen Transplantation mit hoher Wahrscheinlichkeit länger und besser leben wird als ohne diesen Eingriff.Der Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten muss allerdings stabil genug sein, damit die Operation und die anschließende, dauerhafte erforderliche medikamentöse Behandlung erfolgreich durchgeführt werden können. Auch die allgemeinen Lebensumstände einer Transplantatempfängerin oder eines -empfängers sollten den Erfolg der Behandlung nicht gefährden.

Und da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass betagte Leute ohnehin nicht mehr in Frage kommen. So oder so: es gibt gar nicht so viele Transplantationen, als dass es für die Demographie wirklich irgendeine Rolle spielen würde ;) Es sind in den letzten Jahren keine 1000 Transplantationen pro Jahr gewesen https://www.organspende-info.de/infothek/statistiken , und die Organe kamen dabei von 200-300 Spendern pro Jahr. Bezogen auf unsere 80Mio Einwohner ist das nicht wirklich relevant für die Demographie.
 
Aber unbedingt. Das eine hat ja auch nichts mit dem anderen zu tun. Es gibt einfach Dinge die noch verbesserungswürdig sind und Leute davon abhalten den Ausweis auszufüllen, obwohl sie prinzipiell dafür sind und es machen würden.
Wenn ich tot bin und die Chance besteht, jemandem damit das Leben zu retten, indem ich meinen Körper spende, dann brauche ich keine 5 Minuten, das zu entscheiden. Egal, was auch immer da noch optimierungswürdig ist.
 
@ Herb

Wir Deutschen genießen hier schon eine ausgezeichnete medizinische Versorgung, ergo liegt unsere durchschnittliche Lebenserwartung schon recht hoch. Unsere allgemeine Gesellschaft ist schon jetzt "sehr alt", daher halte ich es für grundsätzlich unfair, wenn man jungen Menschen die Chance auf eine mögliche, dauerhafte Lebensverlängerung wegnimmt. Ich nehme mal das Herz als konkretes Beispiel. Wo ist es gerecht, einem Menschen zwischen 20 und 30, der noch sein ganzes Leben vor sich haben könnte, das lebensrettende Organ vorzuenthalten, während beispielsweise ein 60er mit Herzbeschwerden bereits ein gelebtes Leben vorzeigen kann?

Mir geht's gar nicht um den Nutzfaktor beim Patienten, sprich ob es wirtschaftlich "lohnenswerter" sein könnte oder nicht, sondern bewusst den älteren Patientenkreis hinter der jüngeren Generation zu stellen. Ich habe den Begriff demografischen Wandel ausschließlich wegen der generellen Überalterung der deutschen Bevölkerung angewandt, und dieser Wandel ist nun mal nicht von der Hand zu weisen.
 
@ Herb

Wir Deutschen genießen hier schon eine ausgezeichnete medizinische Versorgung, ergo liegt unsere durchschnittliche Lebenserwartung schon recht hoch. Unsere allgemeine Gesellschaft ist schon jetzt "sehr alt", daher halte ich es für grundsätzlich unfair, wenn man jungen Menschen die Chance auf eine mögliche, dauerhafte Lebensverlängerung wegnimmt. Ich nehme mal das Herz als konkretes Beispiel. Wo ist es gerecht, einem Menschen zwischen 20 und 30, der noch sein ganzes Leben vor sich haben könnte, das lebensrettende Organ vorzuenthalten, während beispielsweise ein 60er mit Herzbeschwerden bereits ein gelebtes Leben vorzeigen kann?
Das ist dann noch Mal ein anderes Thema - und da IST es ja aus rein medizinischen Gründen sowieso häufig so, dass der mit 20-30 mehr Chancen auf ein Spenderorgan hat als der mit 60-70. Dazu muss man an sich nicht unbedingt selber "verlangen", dass nur ein jüngerer Mensch versorgt werden "darf" ;) Und wie genau möchtest du das dann aber geregelt sehen? Soll auch dann, wenn der Mensch, der 30 ist, TROTZ Spenderherz nur noch 5 Jahre lebt das Herz eher bekommen als, der Mensch, der schon 60 ist, aber mit neuem Herz vermutlich sogar 20 Jahre weiterleben kann? Was ist, wenn die in Frage kommenden Leute (das sind ja aus Zeitgründen oder genetischer "Kompatibilität" oft nur ganz wenige) nicht 20 und 60 vom Alter her sind, sondern 30 und 40? Soll es dann auch ganz klar der 30jährige eher bekommen? und beim Alter von 34 vs. 36? Zudem muss man auch beachten: es kann ja sein, dass einer mit 20 einen Herzfehler hat, aber damit noch 10 Jahre gut leben kann, und der mit 60 hat zwar schon ein relativ erfülltes Leben, wird aber in einem Jahr sterben ohne neues Herz. Soll man dann wirklich dem 20jährigen trotzdem zuerst das Organ geben, obwohl er noch mind. 10 Jahre Zeit hat, auf ein anderes zu warten?

Das sind natürlich jetzt ggf. auch extremere Fälle, aber genau DAS muss man eben alles auch beachten - ich hatte mal ein Semester Medizinethik und weiß daher, wie schwer es für die Ärzte und Gesetzgeber ist, sich da auf etwas zu einigen, wo es um die Frage geht: wen wann und wie und womit versorgen?

Das Alter könnte man IMHO nur als EINEN von vielen Faktoren mit reinnehmen - wenn wirklich ALLES andere identisch ist, also Schwere der Krankheit und bleibende Lebenserwartung, dann kann man darüber reden, dem jüngeren das Organ zu geben. Aber sobald es noch weitere Differenzen gibt, wird es eben nicht mehr so leicht sein, zu entscheiden, was richtig ist - auch "moralisch" gesehen.

Natürlich isses aber verständlich, wenn man grundsätzlich lieber einem jungen Menschen ein normales Leben gönnen will als einem ,der schon viel hinter sich hat, noch mehr Lebenszeit zu beschaffen. Aber es ist halt nicht so einfach zu regeln, wenn man sich das mal im Detail überlegt...
 
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Warum immer diese sinnlosen "Was wäre wenn...?"-Szenarien? Ich mache mir wegen sowas nun einmal überhaupt keine Gedanken.



Warum sollte jemand, der selbst eine Spende verweigert, ein Anrecht auf ein Spenderorgan haben? Das ist nur unfair denjenigen gegenüber, die selbst bereit sind, zu spenden. Man sollte da schon konsequent sein, finde ich. Würde jetzt zuweit führen, aber die Praxis der Spendenvergabe hierzulande ist auch einer der Gründe, warum ich nicht partizipieren möchte:

Transplantationen: Arzt prangert Organspendesystem an - SPIEGEL ONLINE


Ich hoffe allerdings, dass sich die ganze Problematik in einigen Jahr(zehnt)en von selbst löst; im Bereich "tissue engineering" (also "nachwachsende Organe") gab es ja in den letzten Jahren bereits einige aufsehenerregende Durchbrüche.

Tissue Engineering: Harvard-Forscher drucken Gewebe mit Adern - Golem.de

Tissue engineering: How to build a heart : Nature News & Comment

etc.

Sobald sie mit den IPS-Zellen so weit sind, dürfte es einen Boom in der Stammzellforschung geben, der schlussendlich dazu führt, dass die ganze Debatte der Organspende überflüssig werden könnte. Die Frage wäre dann natürlich, wer die Kosten übernimmt.
 
Sobald sie mit den IPS-Zellen so weit sind, dürfte es einen Boom in der Stammzellforschung geben, der schlussendlich dazu führt, dass die ganze Debatte der Organspende überflüssig werden könnte. Die Frage wäre dann natürlich, wer die Kosten übernimmt.

das ist ja schnee von übermorgen.
momentan ist das thema organspende noch eins und voraussichtlich wird sich das, wenn überhaupt, erst in einigen jahrzehnten ändern.
also ist es eher sinnfrei sich jetzt schon darüber gedanken zu machen, würde ich meinen. ;)
 
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Ich bin kein Organspender, einfach aus dem Grund weil ich bei einem Unfall keine Lust hätte, für tot erklärt zu werden, obwohl noch nicht der Hintot eingetreten ist.
 
Ich bin kein Organspender, einfach aus dem Grund weil ich bei einem Unfall keine Lust hätte, für tot erklärt zu werden, obwohl noch nicht der Hintot eingetreten ist.

du denkst also, dass ärzte, die ohne skrupel morden, sich davon abhalten ließen, nur weil du ein gewisses stück papier nicht mit dir rumträgst?
 
Ja. Seit einem Jahr hab ich so ein Ding. Obwohl ich als chronisch kranker bezweifle, dass bei den Unmengen an Medikamenten, die ich nehme, viele meiner Organe geeignet wären. Trotzdem: Sowas sollte auch in Deutschland automatisch Pflicht sein, und nur der, der nicht will, sollte tätig werden.
 
Ehrlich gesagt hab ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Es war irgendwie noch kein Thema, mit dem ich mich bisher beschäftigt hab.
 
Ehrlich gesagt hab ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Es war irgendwie noch kein Thema, mit dem ich mich bisher beschäftigt hab.

dann tu es doch jetzt! :]
und bei der gelegenheit kannst du vielleicht auch grad auch über knochenmarkspende nachdenken.

in beiden fällen kann (fast) jeder mit quasi 0 aufwand was letzten endes gutes tun.
zumindest ist das meine meinung.
 
du denkst also, dass ärzte, die ohne skrupel morden, sich davon abhalten ließen, nur weil du ein gewisses stück papier nicht mit dir rumträgst?
Niemand spricht von morden, aber ganz unrecht hat er mit seiner Aussage nicht, an der Transparenz zur Organspende hapert es noch ziemlich. Das bemängeln sogar diejenigen die es am besten wissen müssen: Die deutschen Ärzte.

http://www.evangelisch.de/inhalte/1...n-mehr-transparenz-von-organspende-kommission

Solange u.a. noch dort viele Unklarheiten bestehen werde ich das Thema Organspende vorerst nicht weiter verfolgen, auch Promigesichter die kräftig darum werben werden mich dazu nicht animieren können. Ich hab auch kein schlechtes Gewissen dabei, dafür spende ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Blut. Da weiss man wenigstens wo es hinterher landet, es rettet ebenso Leben, und vom Lebenssaft kann es in Kliniken und Krankenhäusern nie genug geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand spricht von morden

doch, schon.
wenn ein arzt nicht wartet, bis der tod eingetreten ist und dir schon mal prophylaktisch den bauch aufschneidet, um organe zu entnehmen, ist das nichts anderes.

Solange u.a. noch dort viele Unklarheiten bestehen werde ich das Thema Organspende vorerst nicht weiter verfolgen, auch Promigesichter die kräftig darum werben werden mich dazu nicht animieren können. Ich hab auch kein schlechtes Gewissen dabei, dafür spende ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Blut. Da weiss man wenigstens wo es hinterher landet, es rettet ebenso Leben, und vom Lebenssaft kann es in Kliniken und Krankenhäusern nie genug geben.

auch wenn ich deine argumentation nicht so recht nachvollziehen kann, geht es mir wider erwarten nicht darum, jemanden zu bekehren.
mir ist es lieber, wenn sich jemand mit der sache beschäftigt hat und dann dankend ablehnt. es geht in erster linie um die geschätzten 90%, denen das thema schlicht egal ist (solange bis sie natürlich selbst betroffen sind). ;)
 
doch, schon.
wenn ein arzt nicht wartet, bis der tod eingetreten ist und dir schon mal prophylaktisch den bauch aufschneidet, um organe zu entnehmen, ist das nichts anderes.
So was kann an sich hier in Deutschland gar nicht passieren, weil kein einzelner Arzt darüber entscheiden darf. Es müssen immer mindestens 4 unabhängige Mediziner den betreffenden "Todeskandidaten" untersuchen, und nur wenn alle (!) zum selben Ergebnis kommen, nämlich den Hirntod feststellen, dann erst kann der Schritt zur Organentnahme (Erlaubnis vorausgesetzt) gegangen werden. Vorher nicht.
 
So was kann an sich hier in Deutschland gar nicht passieren, weil kein einzelner Arzt darüber entscheiden darf. Es müssen immer mindestens 4 unabhängige Mediziner den betreffenden "Todeskandidaten" untersuchen, und nur wenn alle (!) zum selben Ergebnis kommen, nämlich den Hirntod feststellen, dann erst kann der Schritt zur Organentnahme (Erlaubnis vorausgesetzt) gegangen werden. Vorher nicht.

sag das nicht mir, sondern dem kameraden tapferertoaster. ;)
 
[x] Ja....

Wenn ich hops geh, merk ich sowieso nich mehr, wenn an mir rumgeschnibbelt wird ... :-D
Und wenn durch das Geschnibble noch einem Dritten geholfen werden kann ... Umso besser ;)
 
Glaubt mir, meine Organe (besonders die Leber und die Lunge) WILL nach meinem Tod niemand haben.
 
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