ja, "anyone" - ein Syncen aller Daten machen aber etliche Leute nicht, viele syncen maximal ihre Kontakte und Termine. Und selbst die, die es auch bei Fotos und Videos machen: von denen machen auch viele nicht täglich Fotos/Videos, d.h. selbst wenn er dann mal seine vielleicht 10 Bilder der letzten Woche synct, wird der sich wundern, wenn das am Ende plötzlich 200MB sind (weil - die Verschwörungstheorie mal angenommen - viele heimlich aufgenommene Fotos mitgesendet werden). Es würde etlichen Leuten auffallen, wenn plötzlich ein paar (Dutzend) MB an Daten gesendet würden, obwohl man so gut wie gar nichts hochlädt.
Dazu muss man ja erst mal BT oft/dauern anhaben UND einen Connect zum "Spiongerät" nicht bemerken... Aber allein BT an: das haben viele Leute nicht. Und wer soll denn dann die Daten überhaupt empfangen? Einer der Millionen Agenten, die ständig in BT-Reichweite stehen? ^^ oder gibt es geheime BT-Router verteil im ganzen Land, die auch noch unbemerkt eine Verbindung zum Handy aufnehmen können?
Du hast da noch immer einen Denkfehler: Es interessiert einen derartig mächtigen Angreifer schlichtweg nicht, ob der User denkt, dass er BT eingeschaltet hat oder nicht oder ob er in die Logs vom Smartphone schaut. Beides wird vom potentiell kompromittierten System gesteuert.
ich rede vom Mobilfunk....
Macht keinen großen Unterschied. Die werden sicher keine stundenlangen 4K 60fps-Videos versenden. So ein low-Res-Bild lässt oftmals hingegen schon mehr als genug erkennen und ist von der Größe her auch nicht dramatisch - zumal man da auch noch bspw. die Farben reduzieren kann. Da fallen ein paar kB an Daten an - nicht genug, um in irgendeiner Art und Weise verdächtig zu wirken, wenn es nicht allzu dumm angestellt wird.
es ging hier aber NUR um die Sache, dass Wut-Gamer die Kamera abklebt, also Bilder und ggf. Videos - um nichts anders. Von Sprache habe ich rein gar nichts gesagt - da würde ein Abkleben der Kamera auch nix bringen. Und wenn man vor JEGLICHER Datenübertragung Schiss hat, dann muss man beim Smartphone nix abkleben, sondern den Akku rausmachen und verbrennen....
App-Rechte kontrollieren und aktuelle Software laufen lassen wäre für den Normaluser der beste Schutz. CustomROMs sind eigentlich Pflicht, erstens wegen potentiellen Backdoors in den Herstellersystemen (in chinesischen beispielsweise Geräten bereits mehrmals nachgewiesen!), zweitens wegen den nie-Patch-bekommenden Uralt-Android-Versionen, die normalerweise auf Endgeräten installiert sind. Sahnehäubchen wäre OpenSource-Firm- und Hardware, aber das wird vom Otto-Normalnutzer viel zu wenig gefördert, leider.
Da sieht man schon, wie aufwendig das ganze wird. Man muss sich damit beschäftigen, das ist das große Problem, weshalb erwähnte Otto-Normalnutzer das auch nie tun werden.
In der Hinsicht hast du Recht - wer mit Android 4.x rumrennt, kann auch mit Abkleben der Kamera nicht mehr viel retten. Das sind dann die "ich-hab-doch-aber-nichts-zu-verbergen"-Leute, deren Geräte dann riesigen Botnetzen angehören, zusammen mit ihren smarten Toastern, Kühlschränken und anderen "tollen Gadgets", die offen sind wie Scheunentore.
Eine viel größere Gefahr als vom Staat geht in der Hinsicht jedoch von den Apps aus. Solche tollen Taschenlampen-Apps, die Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Kontakte etc. verlangen (und den selbstverständlich auch bekommen...)
Datensets zu bekommen ist eines der größten Probleme im Bereich Machine Learning, da liegen derartige Kooperationen mit diversen Plattformen doch auf der Hand.
ich rede von einem Skandal bei dem rauskommt, dass DAS, worum es hier ging, durchgeführt wird und alle Handyhersteller da noch mitmachen. Was durch Snowden rauskam war eine ganz andere Ebene und selbstverständlich ein Skandal.
"SKANDAL! EMPÖRUNG! DAS KANN DOCH NI... Oh Moment, Kim Kardashian hat ein neues Foto auf Instagram???"
Die Leute juckt's einfach nicht. Zumindest nicht solange, bis sie die Auswirkungen eines Tages unmittelbar zu spüren bekommen. Dann ist das Gejammere groß.
So ein popeliges Kamerabild alleine ist jedenfalls selten wirklich interessant. Die Essgewohnheiten, die der smarte Kühlschrank verrät, interessiert eine Versicherung o.Ä. hingegen viel mehr.
Wenn ein Staat ein Kamerabild haben will und so eine Backdoor existieren sollte, werden da aber sicherlich nicht 10k Fotos gemacht und mehrere GB an Daten hochgeladen.
Dann müsstest du ja zustimmen, dass es unmöglich ist, bei Millionen von Leuten deren Handykamera zu aktivieren, Fotos/Videos zu machen und sie irgendwo hinzusenden inklusive der ganzen schlauen Programmierung wie zB "lade es versteckt mit einem anderen Datenstrom hoch" usw. und OHNE dass es trotz etlicher Aktivisten&co von einigen Leuten bemerkt wird... und vor allem: WOZU überhaupt??? Klar wäre es TECHNISCH machbar, das hab ich ja schon zuvor geschrieben. Aber "logistisch" und ohne eine zu große Gefahr, dass es entdeckt wird, ist es eben nicht möglich.
Diverse weit verbreitete Apps tun genau das und kommen damit locker durch. Schlimmer noch, die Leute kaufen teure Geräte, deren einziger Zweck es ist, das zu tun und dabei nicht einmal versteckt agieren, siehe Alexa.
@MichiG: "Bei mir würden die nix interessantes finden. Ist mir von daher Banane." mir wäre es in dem Sinne auch egal, ABER das darf trotzdem dann kein "okay, go!" für Firmen oder Behörden sein, meine Daten ungefragt zu sammeln. Und: "Genau wie die die Kameras im öffentlichen Raum ablehnen. Ich wäre dafür, weil es mehr Sicherheit bringt (wenn richtig gemacht)." - jein. Es bringt zumindest eine viel höhere Chance auf Aufklärung. Aber mehr Sicherheit? Nur wenn du unterstellst, dass eine nennenswerte Zahl an Leuten eine Tat nicht begeht, nur weil sie wissen, dass eine Kamera es aufzeichnet UND sie glauben, trotz Vermummung erkannt werden zu können. Hinzu kommt, dass die "Sicherheit" dann auch nur dort ggf. erhöht wird und die Taten vlt einfach woanders stattfinden. zB eine neue Kamera vor dem Bahnhof verhindert, dass DORT Drogen gehandelt werden - die Dealer gehen dann halt einen Block weiter... und überall Kameras, das bringt nix, da hat man viel zu wenig Leute, um die alle zu überwachen.
Dass aber schnell genug Hilfe da ist, um eine laufende Tat noch abzuwenden, kann per Kamera nur ganz selten umgesetzt werden. Und gegen Affekttaten oder gar Anschläge bringt eine Kamera sowieso nix, ebenso nicht gegen Leute, die sich einfach vermummen und die Tat trotzdem begehen - wie oft sieht man "Blitzeinbrüche", wo die Täter genau wissen, dass es eine Kamera gibt, und trotzdem zuschlagen?
Bei den Fortschritten in Sachen Gesichtserkennung sind solche Kameras zum schnellen Orten verdächtiger Personen ziemlich hilfreich. Also für den Staat meine ich. Aus Sicht der Privatsphäre ist Videoüberwachung natürlich ziemlich blöd. Andererseits erhöht eine Videoüberwachung durchaus die Sicherheit, da im Falle eines Notfalls bei Liveüberwachung natürlich schnell jemand eingeschaltet werden kann, zB in Banken. Videoüberwachung ist immer ein Spagat.
Hierzulande haben wir jedenfalls den Luxus, dass unser Staat in Sachen IT-Kompetenz oft etwas... sagen wir langsam ist. Aber schau mal nach China und das für 2020 geplante Social Scoring System. Das ist nichts anderes als ein Orwellscher Alptraum.