Im Prinzip herrscht auf dem Spielemarkt eine absolute Monokultur. Und auch wenn alle immer auf EA rumhacken nehmen sich die großen Publisher alle nichts. Und die letzte E3 war doch geradezu bezeichnend dafür, welch große Risikounfreude und Innovationsarmut vorherrscht. Das neue CoD, das neue Battlefield, ein neues Far Cry, ein neues Assassins Creed, ein neues Sims etc. Das sind für sich genommen sicherlich alles sehr gute Spiele. Und gerade Ubi Soft möchte ich mal hervorheben, die trotz allem, doch noch einen etwas anderen Weg gehen und zumindest versuchen mal ein neues Scenario mit jedem neuen Teil in die Serien zu implementieren und sogar mal Spiele rausbringen, die nicht nur Massenmarktkonform sind (z.b. Child of Light aktuell). Dennoch ist es so, dass ich seit 20 Jahren Gamer bin und alle diese Serien vom Start weg gezockt habe, sich für mich das alles mittlerweile irgendwie gleich anfühlt. Ein CoD habe ich geliebt, aber mittlerweile ist es so ausgelutscht und auch irgendwie anspruchslos, das ich dabei einfach keinen Spass mehr habe. BF3 war ein geniales Spiel, das habe ich locker 300 Stunden gespielt, bei BF4 war jetzt die Luft raus. Es ist nun einmal im Grunde immer dasselbe. Was mich aber am meisten stört, das Genre der Strategiespiele liegt eigentlich total brach. Die Auswahl in dem Genre, wo ich immer am allermeisten Spaß hatte ist mittlerweile dermaßen dünn...was würden wir Strategiespieler nur ohne Firaxis machen, das hab ich mich schon oft gefragt. Wenn ich mich recht erinnere, war das neue Civ das einzige Strategiespiel von einem hochklassigen Entwickler, das ist wirklich mehr als schade. Mir ist natürlich bewusst, dass der potentielle Markt hier nicht so groß ist wie bei Actiongames. Aber es ist eben schade, dass Publisher wie EA mittlerweile ein so großes Rad drehen, dass z.b. ein vollwertiger Nachfolger von z.b. Dungeon Keeper für die wirtschaftlich nicht mehr relevant zu sein scheint. Denn warum sonst ist hier so lange kein Nachfolger erschienen? Hoffnungsträger wie Sim City waren eine große Entäuschung. Der Online-Zwang wäre mir noch egal gewesen, vielleicht sogar noch die zu kleinen Karten. Aber das die Spielmechanik hinten und vorne nicht funktioniert hat, bei diesem Spiel das essentiellste überhaupt, das Herzstück...eigentlich kaum zu fassen. Aber dennoch scheint es sich ja gut verkauft zu haben. Ich hoffe hier wenigstens auf einen besseren Nachfolger. Bezeichnend für diese Situation ist aber, dass hier vor kurzem überarbeitete Versionen der alten Age of Empries Reihe erschienen sind, die sich eigentlich nur marginal von den uralten Originalen unterschieden haben. Meiner Meinung nach zu einem unverschämten Preis. Im Prinzip kann ich da auch das Original spielen. Das wäre im Actiongenre gar nicht möglich. Das wäre so als ob man beim ersten Call of Duty die Auflösung hochschraubt, sonst alles unverändert lässt und das DIng dann für 35 Euro auf dem Markt zu verschlitzen versucht. Überhaupt nicht vorstellbar, weil das, ob des Übergoßen Angebots keiner kaufen würde. Aber bei den Strategiespielern, die sich in ihrer Auswahl zwischen Starcraft 2, Rome2, XCom und Civ5 und einigen wenigen anderen entscheiden dürfen geht das. Ich hoffe darauf, dass sich entweder mehr kleinere Studios dieses halbtoten Genres annehmen und es mehr Perlen vom Schlage eines Banner Saga gibt und ich hoffe darauf, dass sich die BigPlayer auf einen Markt besinnen, der so gut wie unbeackert ist, wo sich sicher auch ein paar Millionen Euro umsetzen lassen, wenn auch nicht so viel wie bei CoD und co. Rundenstrategie lässt sich ja sogar gut für Konsolen umsetzen, wie X-Com bewiesen hat. Andernfalls werden Leute wie ich wohl irgendwann sukzessive die Lust aufs zocken verlieren.