Hallo ihr liebgewonnenen Podcastler,
vielen Dank für die vielen meist informativen, immer unterhaltsamen und oft auch angenehm subjektiv geprägten Podcasts. Da ihr immer wieder anregt, Fragen zu stellen bzw. Themen vorzuschlagen, wollte ich auch mal was beitragen.
Ein Dauerbrenner scheint ja das Thema Vorbestellungen zu sein. Oftmals sagt ihr ja rigoros: "Alles Blödsinn". Ich finde aber, es gibt durchaus Gründe, aus denen man vorbestellen kann:
- Collectors Editionen, die WIRKLICH limitiert sind. Also nicht die, die digital vertrieben werden.
- Wenn man sich sehr sicher ist, die Qualität eines Spiels einschätzen zu können (also die eigene Meinung z.B. anhand von Vorgängern, Previews oder auch Early Access schon feststeht) und man einen preislichen Vorteil erhält.
- im Play4 Podcast angesprochen: Wenn man zwei Spiele hat, die man eh verkaufen würde und man JETZT die Chance hat, für diese zwei Spiele ein zukünftig erscheinendes Spiel für 9,99 € bei der viel gescholtenen Videospielkette zu bestellen. Nochmal als Erklärung für den unwissenden Schalke- und den ahnungslosen Gladbach Fan: Man kann JETZT zwei Spiele (die auf einer Liste der Spielekette stehen müssen) und kann dann ein Spiel für 9,99 € vorbestellen. Ob die zwei Spiele, die man eintauschen möchte, dann noch auf der Liste stehen, ist nicht klar. Man muss also eine Prognose über die Wertentwicklung der beiden Spiele abgeben.
Ich sage nicht, dass ich aufgrund einer dieser Sichtweisen zwangsläufig vorbestellen würde, aber zumindest kann ich die Sichtweise bei diesen drei Situationen halbwegs nachvollziehen. Ich selber sehe Vorbestellungen ähnlich kritisch an wie ihr, zumal damit auch allerlei Schindluder betrieben wird (sowohl von Kunden als auch Verkäufer Seite). Die Leute, die vorbestellen als Teil des "Ich freu mich drauf" Erlebnisses sehen würde ich versuchen zu überzeugen, dass sie ihrem Hobby damit mittelfristig schaden.
Und um noch ein anderes Thema anzuschneiden: Ist der heutige Spielekonsument ein undankbares und nicht wertschätzendes Vielfraß?
Immer wieder bemerke ich bei Diskussionen, dass einige Leute (einfach mal bei Steam in die Rezensionen schauen) von meinem Verständnis von "wert sein" Lichtjahre entfernt sind. "Hab das Spiel 40 Stunden gespielt, 7 € bezahlt und der Dreck ist es nicht wert". Durch die ständigen Steam Sales und den schnelleren Preisverfall scheint es mir, als ob das Videospiel zum Ramschgut verkommt, aber natürlich die Qualität von geschliffenen Diamanten haben soll. Oder ist auch schlicht die Spieleflut schuld daran, dass unsere Erwartungen sowohl an Preis als auch an Qualität höher geworden sind? Habt ihr eine persönliche Formel, das ein Spiel X Stunden Spielspaß pro Euro bieten muss?
Auf ein gutes Spielejahr 2017!