AW: Partei für eine Gesellschaft der Medien?
gamerschwein am 07.05.2006 13:05 schrieb:
Hi!
Über solch eine Partei habe ich schon lange nachgedacht. Man benötigt doch in der Zeit von kontroversen Killerspieldebatten und verblödeten Printmedien à la Bild eine Partei , die verstärkt für Medien steht und einem gerechten Umgang damit steht. Z.b. könnte diese Partei den Menschen die Angst vor Computerspielen nehmen und sich für lieberalisierungen im Medienrecht und Teile des dazugehörigen JSG einsetzt.Natürlcih gäbe es noch viel mehr Gründe dazu , da die Medien in Zukunft noch vile wichtiger als heute wrden können!
Jetzt würde ich gern eure Meinungen dazu hören!
Gruss Schwein!
Was genau soll diese Partei machen? Inhalte à la Bildzeitung verbieten? Warum? Etwa weil dir diese Inhalte nicht passen? Dir ist hoffentlich klar, daß das in Richtung Zensur geht und deshalb wirst du kaum Unterstützung finden. Wenn dir die Inhalte der Bild nicht zusagen, dann lies sie nicht und wenn die Bild Lügen verbreitet, dann verklag sie.
Wenn du den Menschen die Angst vor beispielsweise Killerspielen nehmen willst, dann wird dir eine Partei nicht weiterhelfen. Mal abgesehen davon, daß diese Partei kaum Wähler finden wird, da Computerspiele bestenfalls ein Randthema sind im Gegensatz zu den anderen laufenden politischen Themen, kann eine Kleinpartei niemanden die Angst nehmen, wenn 90-95% der Bevölkerung durch die anderen Parteien das Gegenteil gepredigt wird.
Aufklärung bzw. die Vermittlung einer neuen Sichtweise ist nicht Sache der Politik sondern der Medien selbst. Eine Zeitung zu gründen wäre weit sinnvoller um dieses Ziel zu erreichen.
Meiner Meinung nach ist das Ganze aber ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Menschen denken über "Killerspiele" so, weil sie sie nicht kennen und es wesentlich bequemer ist einem Spiel die Schuld für große Aggressionen oder ein Massaker zu geben, als die wirklichen Ursachen auszuforschen, denn dann könnte man womöglich selber schuld sein.
Nein, es ist viel praktischer die Schuld auf eine größtenteils unbekannte Minderheit (Computerspielehersteller) zu schieben. Noch praktischer wäre es natürlich, wenn man eine greifbarere Gruppe als Schuldigen hätte, aber man hat dahingehend eben Probleme bezüglich der Plausibiltät, warum die Ausländer, Juden, Moslems, Linken oder Rechten die Schuld daran haben sollten, also nimmt man halt eine kleine Gruppe von Firmen als Schuldigen. Ist gar kein so schlechtes Ziel, immerhin wird hier aus rein kapitalistischen Gründen unsere Jugend versaut!
Dagegen kann man wenig machen. Das einzige wirkungsvolle Gegenmittel wäre, wenn alle solche Spiele ausprobieren würden und sich so selbst ein Urteil bilden könnten, aber das wird nicht passieren. Die meisten Menschen lesen/sehen/hören liber irgendeinen Mist aus den Medien bevor sie selbst einen Finger krumm machen, dabei ist es offensichtlich, daß die Medien keine Wahrheit verbreiten - egal bei welchem Thema. Es sind immer nur Meinungen von Journalisten, die anzunehmenderweise eine politische Grundhaltung sowie Wertvorstellungen haben und genau das hören/sehen/lesen wird dann auch - Meinungen, keine Wahrheiten.