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Elzy
Gast
Angelizer am 09.12.2004 14:29 schrieb:An alle Spezialisten in Fragen Pressefreiheit und Objektivität der Presse:
Ja, nur muss man unterscheiden, ob ich jemandem jegliche Kompetenz abspreche, weil wirtschaftliche Zwänge ihn zu bestimmten Handlungen treiben, oder ob jemand einfach keine Ahnung hat. PC Games ist kein idealistisches "Vom-Gamer-für-Gamer"-Projekt, sondern ein Unternehmen, das daran gemessen wird, ob es mehr Einnahmen als Ausgaben hat. Als jemand, der bei einer überrregionalen Zeitung in einem größeren Verlag arbeitet, weiß ich, wovon ich spreche. KEIN Printmedium ist vollkommen frei von solchen Zwängen. Man muss nur zusehen, dass die Werbepartner einen nicht so an das Gängelband bekommen, dass man ÜBERHAUPT nicht mehr in der Lage ist, kritisch zu berichten. Wer glaubt, dass Gedrucktes in Deutschland frei von Käuflichkeit ist, lebt in einer Fantasiewelt. Was glaubt ihr denn, wer das Überleben 90 % der Tageszeitungen in Deutschland sichert! DIe Abo-Leser? Ein Witz! Alle regionalen Tageszeitungen fianzieren sich über Anzeigen von mittelständischen bis Großunternehmen. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie begeistert die dann sind, wenn man einen äußerst kritischen Artikel über einen der "Stamm"-Anzeiger veröffentlicht. Da berichtet man doch gerne mal was positives! Aber auch im "positiven" SInne bleibt das Verhältnis zwischen kritischer, objektiver Berichterstattung und finanzgeschwängerten Lobeshymnen schwierig! Mal abgesehn davon, dass es sich bei der PC Games nicht um ein Magazin handelt, dessen Leser hauptsächlich auf "Hard News" geeicht sind. Wir reden hier von einem Freizeitmagazin. Das wäre, wie wenn man die Redakteuere eines Gartenmagazins bezichtigen würde, einen Hächsler der Marke "xy" zu stark zu "hypen"....lächerlich, wen interessiert denn das! Wir reden hier von einem Freizeitvergnügen, und nicht von politischer Bildung, die in der Lage ist, die Meinung eines ganzen Landes zu beeinflussen!
Apropos "4PLayers.de" und Konsorten: Ihr glaubt doch GERADE BEI SOLCH KLEINEN Fan-Sites nicht, dass gerade bei denen objektive, von Finanzzwängen vollkommen unabhängig Reviews, Meinungen und Tests zu erwarten sind....ich lach mich tot! Dann eher noch von finanzkräftigeren Verlagen wie COMPUTEC, die es sich auch mal leisten können, lukrative Angebote von Entwicklern oder Publishern auszuschlagen.
Wie dem auch sei: in unserem tollen System kann man Meiungen ebenso einfach kaufen wie in anderen. Und das mal ganz abgesehen davon, dass "Schlacht um MIttelerde" imo tatsächlich ein exzellentes Strategiespiel ist...
In diesem Sinne...
Ich persönlich möchte der PC-Games nicht die Kompetenz absprechen. Aber im Falle von SuM ist mir doch schon aufgefallen, dass andere Online-Reviews mehr negative Seiten an dem Spiel aufzählen, als es die PC-Games tut. Und wenn ich dann links, rechts, mittig, oben und unten auf dieser Seite mit der SuM-Werbung erschlagen werde, bekomm ich dann doch ein bisschen Zweifel, was die Objektivität angeht. Ob die berechtigt sind, werd ich gleich auch nachvollziehen können, weil ich SuM gerade am installieren bin.
Ich sehe die PC-Games auch nicht als Freizeitmagazin, sondern als Entscheidungshilfe, für welches Spiel ich meine 45 - 50 Euro auf den Tisch legen kann und welches nicht. Ähnlich wie die Zeitschrift der Stiftung Warentest.
Ob und in wie weit jetzt die kleinen Online-Mags mit den Publishern "paktieren", weiss ich nicht. Ich weiss jedoch, dass in letzter Zeit diese kleinen
Seiten Tests schreiben, mit denen meine Meinung zu bestimmten Spielen eher übereinstimmt, als mit denen der Printmagazine.