Eigentlich muss man sich doch sehr wundern über die Einstellung mancher "User"...?
Zum einen wird sich wann immer nur möglich über die Produkt - und Preispolitik von Beinahe - Monopolisten wie nVidia oder auch ATi (Intel, AMD und wie sie noch alle heissen nicht ausgenommen) lauthals beschwert, da sich der Kunde um sein Geld betrogen fühlt und mit den technischen Neuerungen finanziell einfach nicht Schritt halten kann.
Auf der anderen Seite wird diese Politik durch ihr Kaufverhalten, ausgelöst wie durch einen Zwang, stets das Non-plus-ultra in Sachen Rechenpower und Grafikperformance zu besitzen, ungeachtet dessen ob die Features eines Produktes auch nur annähernd ausgereizt werden, noch bekräftigt.
Ähnlich halten es auch die Entwickler in der Spieleindustrie: am laufenden Band werden neue Engines entwickelt mit neuen Features und neuen Blickfängern, obwohl alte noch nicht ausgereizt sind. Beide Industriezweige treiben sich gegenseitig so ja fast noch an.
Was an potential hier nicht ausgenutzt wird kann durch einen Vergleichmit Spiele-Konsolen aufgezeigt werden. Für diese ist von Anfang an eine Lebensdauer von 3-5 Jahren veranschlagt bei gleichbleibender Hardware; und deshalb können mit der Zeit qualitativ immer hochwertigere Spiele entwickelt werden, da die Macher der Spiele die Hardware immer mehr kennen lernen und diese verstehen auszureizen.
Eines der besten Beispiele hiefür auf dem PC Sektor ist das immer gern angeführte Half-Life.
Da Besitzter von PCs mit Hauptaugenmerk auf die unterhaltende Funktion ihrer Hardwarekomponenten diese zahlungswillig wechseln wie andere Leute Unterhosen, sehe ich nVidias Tatik als eine, die vollkommen aufgeht und für legitim. Welches Unternehmen beklagt sich über (garantierten) Gewinnzuwachs??
Schlimm genug, dass die geprellten Käufer die Verantwortung in ihrem Kaufverhalten selbst nicht erkennen.
Zudem sollte man sich die Frage stellen, ob die neusten Games immer unter höchster Auflösung und Farbtiefe gespielt werden müssen, obwohl z.B. der Unterschied zwischen 16 und 32 Bit Farbtiefe während des Spiels eher marginal erscheinen.
Ich zum Beispiel besitze einen Athlon 900Mhz und eine ELSA Geforce 2 GTS. Umgestiegen auf dieses System bin ich von einem Pentium II 333 Mhz mit RivaTnt und Diamond Monster 2, auf dem ich schon Spiele gespielt habe, die ich heute immer noch installiert habe. Dieses System sollte eigentlich bis Mitte 2003 in dieser Zusammenstellung Bestand haben...
Das Problem der Kunden ist ihr z.T. unersättlich Hunger nach Neuem, nach neuer Unterhaltung egal wie kurzfristig, wichtig ist die Bombast-Grafik.
Spiele können die Hardware erst ausnutzen, wenn diese den Entwicklern schon zugängig ist; und selbst dann müssen sie erst noch entwickelt werden. Man merke: Niemals eine Grafikkarte teuer erstehen, wenn diese von der Software noch garnicht genutzt wird (werden kann). Wenn das denn Mal der Fall ist, sind diese (dann wohl ehemaligen) "High-End-Karten" weitaus preiswerter!
Ob die MX nun eine Mogelpackung ist oder nicht. Den Kaufentscheid treffen sie. Und Leute, die sich einfach einen PC kaufen weil sie mal Geforce4 in einem positiven Zusammenhang gehört haben, scheinen das Geld ja übrig zu haben. Wenn ich ein Auto, eine Waschmaschine, ein Fahrrad oder eben einen PC kaufe, informiere ich mich vorher und blättere nicht einfach gutgläubig die scheine vor die Nase der Kassiererin....
In diesem Sinne
Jimmy_O