Naja, dass der Dumme nicht erkennt, dass er dumm ist, ist ja begriffsnotwendig für seine Eigenschaft als Dummer - anderenfalls wäre ja nicht dumm.
Da dies hier hauptsächlich an einen (hypothetisch) Dummen gerichtet ist, versuche ich ihn so einfach wie möglich zu halten (alter Witz: "Ich schriebe diesen Brief langsam, so ich weiß, dass Du nur langsam lesen kannst").
Mein Beitrag soll niemanden persönlich oder direkt angreifen.
Zunächst sollte man wissenschaftlich an die Sache herangehen. Es bedarf also einer hinreichend genauen Definition von "dumm".
Ich wage mal einen Versuch:
Dumm ist derjenige, der sich derart von einem durchschnittlichen, verständigen Vertreter des fraglichen Handlungskreises negativ abweichend verhält, dass ein verständiger Dritte an seiner Stelle - bei hinreichendem Nachdenken -, schon aus der "ex ante"-Sicht, das Handeln als mit einem stringenten Denkprozess unvereinbar und damit abwegig ansieht, also so erst gar nicht handeln würde.
Oder kürzer: der "Nicht-Dumme" würde also nicht derart handeln, weil er die notwendige Weitsicht hat um abschätzen zu können, dass sein Handeln negative Auswirkungen hat.
Daher stell ich jetzt mal eine provokative Frage:
Ist also jemand dumm, der mehr Geld für etwas ausgibt, als dieses "wert" ist?
Zur Klärung dieser Frage ist also das Vorliegende unter obige Defintion zu fassen.
Hierzu muss zunächst geklärt werden, was denn das Ziel von Activision ist den Spielern diese schlechte Parodie eines Produkts vorzusetzen zu einem derartigen Preis (siehe unten).
Beleg für die Behauptung, dass das fragliche Produkt ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist:
Fraglich ist also, wie ein solches Verhältnis ermittelt werden sollte.
Klar, man könnte jetzt danach gehen, ob und wie sich ein Produkt verkauft. Dies wäre aber im vorliegenden Fall zirkulär. Die Markttheorie geht davon aus, dass sich jeder Teilnehmer hinreichend rational verhält, diese Rationalität geht aber gerade dem Dummen ab (siehe oben). Somit bedarf es eines Vergleichs mit Konkurrenz-Produkten um genannten Zirkelschluss zu vermeiden.
Anstelle Vieler (das würde anderenfalls den ohnehin angespannten Rahmen sprengen) sei hier kurz Borderlands "The Secret Armory of General Knoxx " als Vergleichsprodukt erwähnt.
Dieser DLC kostet ~10 € und bietet mit seinen ~ 2.1 GB Content unzählige neue Gebiete, Vertonungen, Gegner, Waffen, etc.
Die Entwicklungskosten hierfür sind - wie sich jeder (hoffentlich, aber langsam verlässt mich der Glaube an den homo SAPIENS (=denkender Mensch..)) denken kann - DEUTLICH höher als für drei schlecht gemachte neue und zwei alter Maps, die verschlimmbessert wurden (Quelle: http://www.gametrailers.com/video/stimulus-package-modern-warfare/64035). Dennoch kostet das Borderlands DLC ca. ein Drittel weniger.
Beide DLCs enthalten Karten (bei Borderlands ZUSÄTZLICH noch die oben aufgeführten anderen Features) für ein ONLINE Spiel, das heißt, das Schein-Argument "aber ich verbring ja mehr Zeit in so einer Karte online bla bla" ist bei beiden vorhanden. Beide haben - wenn auch für ein etwas andere Klientel - ungefähr den gleichen Wiederspielbarkeitswert.
Gleiches könnte man mit verschiedenen anderen DLCs mit selben Ergebnis machen (bspw. waren ALLE anderen Mappacks viel günstiger, durchschnittlich 800 statt 1500 MS-points, sein sie für COD 4, die Halo-Spiele...). Dies führte jetzt aber zu weit.
Im Ergebnis ist also das Mappack viel, viel, viel, VIEL zu teuer.
Offensichtlich (jedenfalls für den Nicht-Dummen, für den Dummen mag es durchaus nicht offensichtlich sein) möchte Activision testen, ob ein qualitativ niedrigwertiges Produkt zu einem horrenden Preis verkauft werden kann. Wieso will Activision das? Weil so die zukünftige Marktstrategie und v.a. der MarktPREIS ermittelt wird.
Verkauft sich ein Produkt gut, wird der Preis für neue DLCs (und wohl auch das Spiel selbst) erhöht (siehe hierzu die Nachricht, Bobby Kotick wolle für MW 2 eigtl. noch VIEL MEHR verlangen -> http://www.destructoid.com/kotick-i-would-raise-game-prices-higher-if-i-could-143049.phtml).
Also schaun wir uns die Lage an, wenn sich der DLC nicht verkauft: der Preis-zu-Qualitäts-Quotient wird für den Konsumenten also vorteilhafter. So wird entweder der Preis gesenkt oder die Qualität erhöht.
Verkauft er sich gut (wie im vorliegenden Fall), bestätigt das die Strategie; der Hersteller wird also für sein Produkt in Zukunft gleichviel oder gar mehr Geld verlangen.
Sollte der Verbraucher wollen, dass ein Produkt in Qualität abnimmt und dabei teurer wird? - Nein, sollte er nicht wollen. (HOFFENTLICH leuchtet das jedem ein).
Belohnt er also - durch den Kauf -, dass der Hersteller ein qualitativ minderwertiges Produkt überteuert verkauft und so für sich und künftige Generationen die Qualität in den Keller drückt, dabei dafür sorgt, dass sich die Preise erhöhen(siehe oben), handelt also NICHT so, wie ein verständiger Verbraucher mit hinreichender Weitsicht handeln würde.
In conclusio: Wer das Produkt kauft ist dumm.
q.e.d.
P.S.: Ja, ich weiß, dass Activision (Blizzard) der Publisher und nicht der Hersteller des Mappacks ist, das würde den Text aber unübersichtlicher machen (ja, das geht
).