• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Mindestlohn

Stef1811

Hobby-Spieler/in
Mitglied seit
09.02.2003
Beiträge
949
Reaktionspunkte
0
Hi,

ich musste gestern leider im Internet lesen, dass die SPD immernoch Mindestlöhne fordert.(hier Ich hoffe , dass die CDU dagegen kämpfen wird.

Mindestlöhne müssen nicht schlecht sein, wenn sie in angemessener Höhe festgesetzt werden. 560€ wären noch okay.

Interessant finde ich jedoch, dass es in einer Branche einen Mindestlohn gibt. Der Baubranche und dieser geht es wirklich nicht gut( die würden sich schon freuen, wenn ihr Wachstum stagnieren würde :-D ...............eigentlich eher ;( )
 
Stef1811 am 20.12.2005 20:35 schrieb:
Hi,

ich musste gestern leider im Internet lesen, dass die SPD immernoch Mindestlöhne fordert.(hier Ich hoffe , dass die CDU dagegen kämpfen wird.

Mindestlöhne müssen nicht schlecht sein, wenn sie in angemessener Höhe festgesetzt werden. 560€ wären noch okay.

Interessant finde ich jedoch, dass es in einer Branche einen Mindestlohn gibt. Der Baubranche und dieser geht es wirklich nicht gut( die würden sich schon freuen, wenn ihr Wachstum stagnieren würde :-D ...............eigentlich eher ;( )

Hm... da bin ich ja aus SPD-Sicht weniger optimistisch wenn die's nichtmal mit den Grünen zusammen machen...

Ich finde die Festsetzung eines konkretes Lohnes immer schwierig, zumal der dann auf jeden Fall pro Stunde, nicht pro Monat.

Ich bin zwar an sich eher gegen Mindestlöhne und für Mindesteinkommen, denke aber nicht, dass damit - man schaue sich die Erfahrungen aus USA, Kanada, UK an - wirklich ganz viele Arbeitsplätze vernichtet würden, die es nicht schon wurden :-/
 
Burtchen am 20.12.2005 20:42 schrieb:
Stef1811 am 20.12.2005 20:35 schrieb:
Hi,

ich musste gestern leider im Internet lesen, dass die SPD immernoch Mindestlöhne fordert.(hier Ich hoffe , dass die CDU dagegen kämpfen wird.

Mindestlöhne müssen nicht schlecht sein, wenn sie in angemessener Höhe festgesetzt werden. 560€ wären noch okay.

Interessant finde ich jedoch, dass es in einer Branche einen Mindestlohn gibt. Der Baubranche und dieser geht es wirklich nicht gut( die würden sich schon freuen, wenn ihr Wachstum stagnieren würde :-D ...............eigentlich eher ;( )

Hm... da bin ich ja aus SPD-Sicht weniger optimistisch wenn die's nichtmal mit den Grünen zusammen machen...

Ich finde die Festsetzung eines konkretes Lohnes immer schwierig, zumal der dann auf jeden Fall pro Stunde, nicht pro Monat.

Ich bin zwar an sich eher gegen Mindestlöhne und für Mindesteinkommen, denke aber nicht, dass damit - man schaue sich die Erfahrungen aus USA, Kanada, UK an - wirklich ganz viele Arbeitsplätze vernichtet würden, die es nicht schon wurden :-/

Der Mindestlohn der Linken war viel zu hoch angesetzt. Diese Höhe hätte dazu geführt, dass Arbeitsplätze vernichtet werden. Ich selber kenne eine kleine Handwerksfirma. Diese Firma schrammt immer kurz an der Insolvenz vorbei. Die Löhne sind niedriger , als der geforderte Mindestlohn der PDS. Die Firma wäre pleite gegangen.
 
mindestlöhne sind ein heikles thema... ist er zu hoch, dann ist die arbeit zu teuer. ist er zu niedrig, dann werden falsche anreize gesetzt.

mindestlöhne können aller erfahrung nach wenn dann nur bei jobs ohne qualifikationen funktionieren.
 
In Grossbritannien wurden 1999 Mindestlöhne eingeführt. Der befürchtete Arbeitplätzeabbau blieb aus. Die Arbeitlosenquote ist sogar gesunken.

In der Schweiz herrscht im Baugewerbe ein ruinöser Preiskampf, wären die Bauarbeiter nicht so gut organisiert mit einem allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertag (in Deutschland Tarifvertrag), würde der Preiskampf, der zustande kommt, weil es einfach zu viele kleine Unternehmen gibt, auf ihren Schultern ausgetragen.

Der Markt soll ruhig spielen, aber nicht auf Kosten der Schwächsten.
Im Übrigen was wäre die Alternative, wenn für eine Arbeit zu wenig bezahlt wird, als dass man davon leben kann, benötigt man staatliche Unterstützung, was einer indirekten Subventionierung der schlecht zahlenden Arbeitgeber gleichkommt. Und als Liberaler ist man ja schliesslich gegen Subventionen.
 
In Ländern mit Mindestlohn gibt es gerade im Bereich gering/garnicht- quallifizierter Arbeiter eine deutlich höhere Arbeitslosenquote. Siehe Frankreich - arbeitslose Ausländer in Massen ohne Chance auf einen Job. Da muss man sich halt überlegen, ob man das will und nachdenken ob man den nichtquallifizierten mit dem Mindestlohn nicht eher in den Fuß schießt statt ihnen zu helfen. Höherquallifizierte Jobs betrifft es ja eher weniger.

Mit der Union wird ein Mindestlohn jedenfalls nicht kommen (denke ich), mit der FDP auch nicht.
 
TBrain am 20.12.2005 21:51 schrieb:
In Ländern mit Mindestlohn gibt es gerade im Bereich gering/garnicht- quallifizierter Arbeiter eine deutlich höhere Arbeitslosenquote. Siehe Frankreich - arbeitslose Ausländer in Massen ohne Chance auf einen Job. Da muss man sich halt überlegen, ob man das will und nachdenken ob man den nichtquallifizierten mit dem Mindestlohn nicht eher in den Fuß schießt statt ihnen zu helfen. Höherquallifizierte Jobs betrifft es ja eher weniger.

Mit der Union wird ein Mindestlohn jedenfalls nicht kommen (denke ich), mit der FDP auch nicht.

Nun ja, das Konzept der FDP ist ein so genanntes Mindesteinkommen, was in etwa eine Mischung aus Mindestlöhnen und Grundsicherung darstellt, ohne die negativen marktverzerrenden Effekte der ersten und die ungenügende Anreizsituation der zweiten Variante.

Und so funktioniert: kriegste n € bar auf die Patsche, egal was passiert. Wenn du nun Arbeit annimmst, egal wie niedrig der Lohn auch sein mag, wird deren Aufnahme bis zu einem Break-Even-Punkt sogar steuerlich noch unterstützt ("negative Einkommenssteuer"), so dass du etwa zzgl. zu deinem 200€-Aldi-Packjob noch 50€ bekommst (ja zzgl. der Grundsicherung).
 
Mindestlohn ist 'ne schwierige Sache.
Wenn Frisösen oder Erntehelfer gerade mal 2€/Stunde verdienen klingt ein Mindestlohn sicher nicht schlecht. Andererseits könnte eine festgelegte Grenze die besser Bezahlenden dazu verleiten die Löhne auf das gesetzliche Minimum zu senken. Schwierig.

Tütenpacker im Supermarkt fand' ich in den USA zwar echt angenehm, aber ich hoffe es bleibt so, dass sich sowas bei uns nicht rentiert.
 
Loosa am 20.12.2005 23:20 schrieb:
...

Tütenpacker im Supermarkt fand' ich in den USA zwar echt angenehm, aber ich hoffe es bleibt so, dass sich sowas bei uns nicht rentiert.

Hä? Ist das nicht gerade ärgerlich?! Wenn man mutmaßt, dass in derartigen niedrig entlohnten Tätigkeiten gerade eine der wenigen Chancen für den deutschen Arbeitsmarkt bestehen, bringt es doch nichts, dass zu verteufeln, oder?

Und wenn der Einzelhandelskaufmannsassistent (klingt doch gar nicht mal so schlecht, oder?) nach seinem ohnehin garantierten Grundeinkommen die Stelle noch teilsubventioniert (subjektorieniert) bekommt, ist das doch besser, als wenn er arbeitslos bliebe, oder?
 
Wer sich für die INSM näher interessiert: klick.
Gerüchten zufolge kursiert der Beitrag noch im Netz.
 
Vector am 20.12.2005 23:56 schrieb:
Wer sich für die INSM näher interessiert: klick.
Gerüchten zufolge kursiert der Beitrag noch im Netz.

Ja, die Leute sind lustig. Ich habe irgendwo in meinem Archiv eine Liste dieser diversen Initiativen und ihrer, *hust* originellen Ursprünge. Die INSM sind da ja so ein besonderer Spezi...

...nur...ohne jetzt meckern zu wollen - Mindestlöhne und der Threadbezug? :confused:
 
Burtchen am 21.12.2005 00:02 schrieb:
...nur...ohne jetzt meckern zu wollen - Mindestlöhne und der Threadbezug? :confused:
Ich wollte nur ein wenig Hilfe geben, die Quelle etwas genauer einschätzen zu können. Einen besonders großen Threadbezug hatte das jetzt nicht. *fg*
 
Stef1811 am 20.12.2005 20:50 schrieb:
Der Mindestlohn der Linken war viel zu hoch angesetzt. Diese Höhe hätte dazu geführt, dass Arbeitsplätze vernichtet werden. Ich selber kenne eine kleine Handwerksfirma. Diese Firma schrammt immer kurz an der Insolvenz vorbei. Die Löhne sind niedriger , als der geforderte Mindestlohn der PDS. Die Firma wäre pleite gegangen.

Hachja, mal wieder die volkswirtschaftliche Kristallkugel eines 14jährigen. Was wäre ich froh, auch mal so unzweifelbare Prognosen abgeben zu können wie du.
 
TBrain am 20.12.2005 21:51 schrieb:
In Ländern mit Mindestlohn gibt es gerade im Bereich gering/garnicht- quallifizierter Arbeiter eine deutlich höhere Arbeitslosenquote. Siehe Frankreich - arbeitslose Ausländer in Massen ohne Chance auf einen Job. Da muss man sich halt überlegen, ob man das will und nachdenken ob man den nichtquallifizierten mit dem Mindestlohn nicht eher in den Fuß schießt statt ihnen zu helfen. Höherquallifizierte Jobs betrifft es ja eher weniger.

Mit der Union wird ein Mindestlohn jedenfalls nicht kommen (denke ich), mit der FDP auch nicht.

Die arbeitslosen Ausländer hast Du hier auch, nur dass die nicht in der Arbeitslosenstatistik auftauchen, weil sie größtenteils gar nicht arbeiten dürfen. Das kannst Du nicht auf die Mindestlöhne schieben, sondern v.a. darauf, dass Menschen die ausländisch aussehen (sie können auch die dt./frz. Staatsbürgerschaft haben) auf dem Arbeitsmarkt massiv diskriminiert werden.
 
SuicideVampire am 21.12.2005 10:58 schrieb:
Das kannst Du nicht auf die Mindestlöhne schieben, sondern v.a. darauf, dass Menschen die ausländisch aussehen (sie können auch die dt./frz. Staatsbürgerschaft haben) auf dem Arbeitsmarkt massiv diskriminiert werden.

Das kannst du nicht voneinander trennen! Die höhere AL betrifft die gesamte Gruppe von Gering-Quallifizierten, Ausländer trifft das besonders hart, da ein Großteil von ihnen in dieser Gruppe vertreten sind. Hinzu kommt dann noch Sprachprobleme, etc damit landen sie schnell am unteren Rand der Quallifikation, und genau in dieser Gruppe entfallen durch einen Mindestlohn Jobs.
 
TBrain am 21.12.2005 11:49 schrieb:
Das kannst du nicht voneinander trennen! Die höhere AL betrifft die gesamte Gruppe von Gering-Quallifizierten, Ausländer trifft das besonders hart, da ein Großteil von ihnen in dieser Gruppe vertreten sind. Hinzu kommt dann noch Sprachprobleme, etc damit landen sie schnell am unteren Rand der Quallifikation, und genau in dieser Gruppe entfallen durch einen Mindestlohn Jobs.

Auf Jobs mit Einkommen auf Sozialhilfeniveau kann man auch gut verzichten (und nein, das ist kein Grund die Sozialhilfe zu kürzen!).
 
Stef1811 am 20.12.2005 20:35 schrieb:
Interessant finde ich jedoch, dass es in einer Branche einen Mindestlohn gibt. Der Baubranche und dieser geht es wirklich nicht gut( die würden sich schon freuen, wenn ihr Wachstum stagnieren würde :-D ...............eigentlich eher ;( )

Ach, bevor ich's vergesse: Im Baubereich gibt es extrem viel Schwarzarbeit, das müsste man erst mal unterbinden, bevor man die Auswirkungen des Entsendegesetzes untersucht.

Zum anderen wurden die Billigarbeiter einfach durch Scheinselbständige aus Osteuropa ersetzt. Statt viele Arbeiter anzustellen, sind jetzt auf einer Baustelle zig "Minifirmen" beschäftigt. Dumping bleibt es trotzdem, also müsste man das Entsendegesetz einfach auf hier tätige ausländische "Firmen" erweitern, schon wäre das Problem erledigt. Aber neeee, das wäre ja gegen den freien innereuropäischen Markt. -_-

Zum Thema deutsche Wirtschaft empfehle ich dringend, das Interview mit Wirtschaftshistoriker Abelshausen zu lesen.
 
aph am 21.12.2005 09:36 schrieb:
Stef1811 am 20.12.2005 20:50 schrieb:
Der Mindestlohn der Linken war viel zu hoch angesetzt. Diese Höhe hätte dazu geführt, dass Arbeitsplätze vernichtet werden. Ich selber kenne eine kleine Handwerksfirma. Diese Firma schrammt immer kurz an der Insolvenz vorbei. Die Löhne sind niedriger , als der geforderte Mindestlohn der PDS. Die Firma wäre pleite gegangen.

Hachja, mal wieder die volkswirtschaftliche Kristallkugel eines 14jährigen. Was wäre ich froh, auch mal so unzweifelbare Prognosen abgeben zu können wie du.

Ein Mindestlohn muss kommen, das ist Fakt.
Wieso ganz einfach, weil Firmen mit "Billigarbeiter" als Subunternehmer am Bau (die armen Kerle schuften zu sch.... Bedingungen) aus dem Ausland, jedes Angebot locker unterbieten können und noch selber eine größere Gewinnspanne einplanen können. Aber ein deutscher Unternehmer mit hier ansässigen Arbeiter durch den Tarifvertrag (und Sozialversicherung die die"Billigarbeiter" nicht bezahlen müssen) zu einem höheren Lohn gezwungen wird (wenn er weniger bezahlt riskiert er hohe strafen selbst bei 1 Cent unter Tarif.
Das Eu entsendegesetzt ist eine Farce mehr nicht, dadurch wird alles noch undurchsichtiger.
 
Ein Mindestlohn ist totaler Schwachsinn! Nichts ist schädlicher für den Arbeitsmarkt. Jeder, der das bezweifelt sollte, sich mal überlegen, warum CDU und FDP gegen ihn sind. Wenn der Mindestlohn sinnvoll wäre, wären die beiden Parteien ja dafür. Ist doch logisch!
 
RevanAtreides am 21.12.2005 13:38 schrieb:
Jeder, der das bezweifelt sollte, sich mal überlegen, warum CDU und FDP gegen ihn sind. Wenn der Mindestlohn sinnvoll wäre, wären die beiden Parteien ja dafür. Ist doch logisch!


hehe...
jetzt haste dich geoutet, die ironie scheint zu sehr durch. *g*
 
Zurück