Alle reden von LiS. Ich kann noch nicht mitreden. Die Spiele scheinen aber wirklich ein Must-Play zu sein,
Wenn die Protagonisten in einem Universum wirklich passen und man sich an diese gewöhnt hat, diese sogar regelrecht mag sehe ich einen großen Zwiespalt bei einer Weiterführung. Wenn die Story rund und auserzählt ist, bringt eine neue Storyline um die Protagonisten nichts. Da hilft weder ein Prequel noch ein Sequel. Das ist dann das große Dilemma vor dem man steht. Zusätzlich zum Erfolgsdruck aufgrund des sehr gut eingeschlagenen Erstlingswerks.
Bei einer Verweilung im gleichen Universum aber komplett neuen Protagonisten und neuer Storyline hat man zwar eine frische Basis was schon einmal nicht schlecht ist.
Es gelten die Rahmenbedingungen des bereits vorhandenen Universums auf den man aufbauen sollte bzw. auch muß was Freiheiten aber in gewissen Maße einschränkt. Es sei denn man negiert die Rahmenbedingungen sorgt damit aber für eine fehlende Konsistenz in dem Universum.
Aber angenommen man erschafft neue Charaktere und hält sich an die geschaffenen Rahmenbedingungen: Dann steht die Frage, ob das neu geschaffene Produkt dann so ankommt wie man es sich wünscht. Und da hat man dann auch als zweites Problem die unvermeidlichen Vergleiche zum Erstling. Je besser der Erstling ist um so schwieriger wird es, daß Niveau von diesem zu erreichen oder den gar zu übertreffen. Die Chancen sind (je besser der Erstling geworden ist) umso geringer genauso gut oder besser zu sein. Es ist und bleibt ein Risiko. Und das Universum von GoT bietet hier sehr viel Potential aber auch Potential zu scheitern. Ähnlich wird es wohl bei LiS der Fall sein.
Denn bei GoT haben wir ein ähnlich gelagertes Problem: Die Story der Charaktere von GoT ist auserzählt. Das Universum bietet aber durch die Historie der Häuser sehr viele Optionen. Aber man braucht für die Spin Offs frische Darsteller, frische Charaktere, neue Storylines. Man schreibt die Storys und Charaktere zwar auf ein (fast weißen) Blatt (abgesehen von den bereits erwähnten Rahmenbedingungen für das Universum), man hat nur einige Fixpunkte die beim Universum feststehen sollten die man in dem neuen Projekt nicht einfach negieren kann (sprich mal flapsig in GoT nicht auf einmal Flugzeuge, Panzer und U-Boote bringen). Aber ob das erschaffene neue Produkt dann am Ende genauso mitreißend wird wie die erste Serie ist vollkommen offen. Die Gefahr zu scheitern ist ziemlich groß. Es besteht aber genauso gut die Chance auf ein großes Spin off was mit GoT auf Augenhöhe ist.
Aber ein Tyrion ist z.B. ein Charakter wo es meines Erachtens sehr schwierig wird, einen Charakter zu erschaffen der eine vergleichbare Sympathie oder Bindung zu den Filmfans aufbauen kann wie es ein Peter Dinklage (der kleine saufende, sexsüchtige Zwerg) geschafft hat, der trotz alledem einen wesentlich besseren Charakter hatte wie 99% der restlichen Charaktere in GoT.
Das ist auch wie bei Harry Potter. Die Bücher und Filme sind absolut eingeschlagen. Auch die beiden Spin of Phantastische Tierwesen sind nicht schlecht. Aber leider halt auch nicht mehr als das. Es fehlt halt das Vertraute zu den Charakteren, es fehlt die Bindung zu diesen. Da muß man sich erst einmal daran gewöhnen. Mal sehen wie es dann nach Teil 3, 4 damit aussieht. Potential ist da aber es sind eben immer noch die sehr großen Fußstapfen der Harry Potter Filme und die der Bücher, die die Verfilmungen von Phantastische Tierwesen versucht gerecht zu werden aber noch arg daran arbeiten muß. Die Filme sind halt bei einem unvermeidlichen Vergleich zu Harry Potter nur 2. Wahl.
Oder nehmen wir mal als Beispiel im Spielesektor die Mass Effect-Spiele: Die Shepard-Trilogie war vorbei. Der Nachfolger Andromeda hat es versucht, ist aber leider gescheitert. Teils an den Ansprüchen/Hype, teils auch aufgrund von Fehlern seitens Bioware. Aber schlußendlich auch durch die Basher. Das Spiel hatte eine gute Basis und wäre ausbaufähig gewesen. Da gab es keine Chancen durch DLC oder Addons bzw. gar einem 2. oder 3. Teil die anfänglichen Probleme Geschichte werden zu lassen. Und das tut weh. Weil der DLC um die Quarianer-Arche hätte wirklich top werden können und hätte ordentliches Potential gehabt. Protagonist ein Nicht-Mensch, Basis das Buch dazu. Das hätte richtig guten Stoff geben können. Und dann auf der Basis für einen Teil 2 Optionen eröffnen. Das weitere Problem aber war, daß man bei ME 1-3 als Hauptgegner ultimative Anti-Protagonisten erschaffen hatte (die Protheaner). Dagegen hatten die Kett keine Chancen (leider).