Die Serie ist solide... hat gutes, aber auch schlechtes... Henry Cavill macht seine Sache ganz gut. Die Serie orientiert sich insgesamt näher an den Büchern... sogesehen wäre Henry Cavill aber der falsche Darsteller, in den Büchern ist Geralt nen ziemlich dürrer kerl... und kein Superman-Muskelpaket... ist er in den Spielen auch nicht wirklich... aber deutlich kräftiger als die Bücher es beschreiben... Denke man hat sich zu einem muskulösem Geralt (dargestellt von Cavill) entschieden weil es für den Zuschauer glaubwürdiger ist das er so haufenweise Ärsche aufreißt. Denn es ist nicht wirklich gut rüberzubringen wieso Hexer durch die Mutationen so besonders sind.
Ansonsten, Yennefer ist ein failcast sondergleichen... Anya Chalotra passt kein bisschen... weder optisch, noch vom charisma her... die Chemie zwischen ihr und Henry Cavill passt auch überhaupt nicht... ebenso wie die Liebe zwischen beiden "entfacht" wurde ist völlig unpassend... die soll Geralts große Liebe sein? Kein bisschen... in 10 sekunden wird aus eher Abneigung plötzlich zuneigung und gevögel und das soll uns dann als Liebe verkauft werden? Nö, wirklich nicht. Und das hat auch nichts mit dem Wunsch von Geralt zu tun, der Bücherleser und kenner der Spiele weiß das Geralt sich eben keine Liebe zu Yennefer gewünscht hat, sondern was anderes.
Triss Darstellerin Anna Schaffer ist leider auch falsch gecastet... optisch gar nicht sooo sehr, Triss ist in den büchern braunhaarig, nicht rot, aber sie ist einfach ne schlechte Schauspsielerin, zum Glück hat sie nur ne kleine Rolle so wie Triss in den büchern (dort ist sie nur ne Nebenfigur)... ok warum man sich für soviele südländischen oder gar afrikanischen ethnien entschieden hat beim Cast weiß ich nicht (sowohl männlich als auch weiblich)... aber füttert man nicht jede ethnie wird man in den sozialen MEdien ja gleich zerrissen... Eigentlich ist die Welt des Hexers eine recht "blasse" was die ethnie angeht, um es mal so auszudrücken... aber im groß und ganzen kann ich drüber hinwegsehen...
Ciri gefällt mir soweit ganz gut, vllt etwas zu weinerlich. Aber ansonsten ist sie passend besetzt und Freya Allan hat schauspielerisch auch einiges drauf... Rest vom Cast ist vernachlässigbar, zwischen schlecht und ok, mit einer Ausnahme... Lars mikkelsen, eigentlich ein Top-Schauspieler, warum spielt er nur so ne kleine rolle bisher? Schade.
Rittersporn hat mich auch gestört... hat weder was mit dem rittersporn aus den Büchern noch den Spielen gemeinsam... und das so ein wie hier jemand sagte "Justin Biber-Verschnitt" in diese Welt einfach so gar nicht passt ist auch klar... nervt.
Ansonstne, die Monster sind cool, die Story ist ok, was aber gar nicht geht ist die Erzählweise... die Welt vom Witcher ist komplex und ambivalent, nicht schwarz un d weiß sondern tief dunkelgrau. Und das erkennt man gar nicht... desweiteren, ich stelle mir mal vor ich hätte nicht ein paar Bücher gelesen udn die Spiele gespielt, wie würde ich der Serie dann begegnen? Recht einfach, mit unendlich vielen Fragezeichen im Kopf... im grunde wird NICHTS erklärt oder eingeführt... Nilfgaard raidet die welt... öh ja weil ist einfach so. Hexer werden verabscheut, weil ist so, Fringilla will auf Seiten Niflgaards alle Magierinnen töten und vernichten, weil ist so, achja und mega mächtig ist sie auch einfach so, sogar mächtiger als alle anderen zusammen... klar doch, Erklärung? Wieso ist sie so drauf? Fehlanzeige. Elfen werden abgeschlachtet, weil ist so. Es gibt zig Königreiche, aber wie die zueinander stehen wird nicht erklärt... Nilfgaard greift alles wahllos an, da könnte man sich ja mal die Frage stellen wieso sich die anderen nicht einfach zusammentun... wird gar nicht behandelt.
Die Dialoge bzw gewählte sprache ist auch zum Teil befremdlich... "Cool, okay, fuck, sexy", yeah 2000er Jahre sprache in einer Mittelalterwelt... Und allgemein ist der umgang miteinander in der Welt auch bei weitem nicht so rau wie es eigentlich in den Büchern oder spielen der fall ist, das wird auch nicht geändert durch ständiges fuck und scheiße sagen.
Vieles macht Spaß, die Kämpfe auch und Geralts mürrisches auftreten kommt gut. Vor allem dieses "schnauben" immer wieder.
Aber 8 Folgen sind auch einfach zu wenig um warm zu werden mit den Figuren wenn man sie nicht schon kennt. Und dafür sind es auch einfach viel zuviele Figuren und Parteien.
Es wird zb bei Game of thrones deutlich wie sowas funktioniert... da nahm man sich quasi 2 Staffeln lang Zeit die Verhältnisse zwischen den Figuren und Häusern zu erklären und einzuführen, und auch die einzelnen Figuren dem Betracher näher zu bringen... das fehlt bei The Witcher komplett, wird einfach übersprungen... später ruft Geralt zb im halbbewusstsein nach Vesimir, weiter wird da nicht drauf eingangen... einfach so posaunt er den Namen raus, jemand der nicht weiß wer das ist steht dann da und denkt sich "wieso ruft der jetzt diesen namen?"
Die Serienmacher nehmen es als gegeben hin das jeder den Stoff bereits kennt... Game of Thrones hab ich zb gesehen ohne ein Buch gelesen zu haben, erst bei Staffel 4 oder so hab ich zu 2 der Bände gegriffen... (werde nicht weiterlesen, ich hasse Buchreihen die kein ende haben, George rr martin wird nie die Reihe beenden)
Insgesamt wird die Serie daher wenn überhaupt nur Witcher-kenner ansprechen, und da kommt es dann drauf an ob es Kenner sind die nur die Spiele kennen, oder die Bücher, oder beides... kennt man zb nur die Spiele wird man sich mit der Serie vllt nicht wirklich anfreunden können... genauso wenn man nur die Bücher kennt. Wobei das wohl eher selten der fall sein wird... kaum jemand hat die Bücher gelesen ohne das Spiel zu kennen.
Insgesamt ist die Serie ok, kein Must-see, und vieles muss verbessert werden... aber angesicht der "straffen" inszenierung ist es schwer sich auf die Serie und die figuren einzulassen.