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Kontroverse Realverfilmung - hier hat Disney versagt, laut dem Macher der Klassiker

Tobias Tengler-Boehm

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weniger politische Botschaften, sondern eine Rückbesinnung darauf, was all die Disney-Klassiker so erfolgreich gemacht hat
Das wird nicht ganz leicht in einem Umfeld, in dem jeder Furz als politische Botschaft (mis)verstanden wird.
Unterm Strich ist es aber auch ein falsches Dilemma, weil die beiden Dinge sich nicht gegenseitig ausschließen. Das hat er ja selbst mit dem Froschkönig bewiesen.
 
Gemeckert wird sowieso immer egal was man macht. Disney ist ein Unterhaltungskonzern und deswegen erwarte ich Unterhaltung und keine Politik. Lasst den Künstlern einfach ihre kreative Freiheit so wie früher.
 
Gemeckert wird sowieso immer egal was man macht. Disney ist ein Unterhaltungskonzern und deswegen erwarte ich Unterhaltung und keine Politik. Lasst den Künstlern einfach ihre kreative Freiheit so wie früher.
Wie @xaan schon sagte, schließt das eine das andere nicht aus. Kunst ist immer politisch, weil sie ein Produkt des jeweiligen Zeitgeistes ist.

Nicht das "was" ist entscheidend, sondern das "wie". Der Film "Küss den Frosch" war selbstverständlich auch politisch motiviert. Nur hat man es da einfach besser hinbekommen, diese Botschaft rüberzubringen.
 
Bei "Küss den Frosch" wurde nicht bei einem bereits etablierten Charakter die Hautfarbe geändert. Und am meisten stört mich auch daran, dass es andersherum niemals akzeptiert werden würde (dunkel- zu hellhäutig), was ich an sich als ein rassistisches gesellschaftliches Manko empfinde. Es wirkt heuchlerisch.
 
Bei "Küss den Frosch" wurde nicht bei einem bereits etablierten Charakter die Hautfarbe geändert.
Das ist nur dann ein Problem, wenn man Hautfarbe als Politikum begreift.
Ein Beispiel:
Kein Mensch kräht heute noch darüber, dass Nick Fury, in den Comics weiß, von Samuel L. Jackson gespielt wird. Wenn es da je einen Aufschrei gab, habe ich ihn nicht vernommen und jedenfalls heutzutage interessiert es keine Sau mehr. Aber wegen Heimdall oder halt Arielle geraten die Internet-sesselfurz-Kulturkämpfer kollektiv in Rage, als würde das Abendland untergehen...

Der Unterschied: in der Zeit zwischen den jeweiligen Erstauftritten hat die amerikanische Rechte den Kulturkrieg als angenehm melkbares Outrage-Thema für sich erkannt. Und die tröten mit Schaum vorm Mund auf allen Frequenzen, dass das ein Angriff ist.

Und am meisten stört mich auch daran, dass es andersherum niemals akzeptiert werden würde (dunkel- zu hellhäutig), was ich an sich als ein rassistisches gesellschaftliches Manko empfinde. Es wirkt heuchlerisch.
Schwarze Charaktere durch weiße Schauspieler spielen zu lassen war jahrelang akzeptierte Praxis.

Edit:Nachtrag: Die Grundvoraussetzung dafür, dass das keine Kritik mehr erzeugt, ist dass im Gegenzug der Wechsel von weißem Charakter auf schwarzen Schauspieler AUCH keine Kritik mehr erzeugt. Das ist die Basis. Die hatten wir sogar mal erreicht. Siehe mein Beispiel oben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nur dann ein Problem, wenn man Hautfarbe als Politikum begreift.
Ein Beispiel:
Kein Mensch kräht heute noch darüber, dass Nick Fury, in den Comics weiß, von Samuel L. Jackson gespielt wird. Wenn es da je einen Aufschrei gab, habe ich ihn nicht vernommen und jedenfalls heutzutage interessiert es keine Sau mehr. Aber wegen Heimdall oder halt Arielle geraten die Internet-sesselfurz-Kulturkämpfer kollektiv in Rage, als würde das Abendland untergehen...
Wonach andere krähen, ist mir egal. Ich kenne die Comics nicht. Ich würde auch behaupten, die meisten Menschen, die die Filme gucken, haben die Comics nicht gelesen. Also lass deinen herablassenden Sesselfurz-Tonfall sein.

Der Unterschied: in der Zeit zwischen den jeweiligen Erstauftritten hat die amerikanische Rechte den Kulturkrieg als angenehm melkbares Outrage-Thema für sich erkannt. Und die tröten mit Schaum vorm Mund auf allen Frequenzen, dass das ein Angriff ist.
Ja, genau wie du jetzt, nur andersherum.
Schwarze Charaktere durch weiße Schauspieler spielen zu lassen war jahrelang akzeptierte Praxis.
Ich kenne kein Beispiel.
Außerdem geht es ums Jetzt. Niemals würde Disney für Küss den Frosch heute weiße Schauspieler anheuern. Das ist die Heuchelei an der Sache. Dabei geht es auch eher ums Finanzielle, denn die werden sich für Arielle vermutlich den Inklusivitätsbonus von Blackrock eingeheimst haben. Ich will das echt nicht unterstützen. Es untergräbt die Tatsache, dass Hautfarbe an sich egal sein sollte.

Und persönlich geht es mir eher darum, dass ich es nicht mag, wenn etablierte Charaktere ohne ersichtlichen guten Grund verändert werden. Auch über Daniel Craig habe ich mich seinerzeit beschwert, weil der gar nicht wie ein James Bond aussieht.
 
Aber wegen Heimdall oder halt Arielle geraten die Internet-sesselfurz-Kulturkämpfer kollektiv in Rage, als würde das Abendland untergehen...

Der Unterschied: in der Zeit zwischen den jeweiligen Erstauftritten hat die amerikanische Rechte den Kulturkrieg als angenehm melkbares Outrage-Thema für sich erkannt. Und die tröten mit Schaum vorm Mund auf allen Frequenzen, dass das ein Angriff ist.
Und es ist heuchlerisch, stimmt aber darauf hinzuweisen ändert ja nichts. Es ist halt so. Der Kulturkampf geht auch nicht von Rechten aus oder Linken. Es ist nicht mal ein Links-Rechts Thema. Es sind nicht nur Rechte die es kritisieren und nicht nur Linke die verteidigen oder umgekehrt.

Und wie beendet man den Kulturkampf? Vermutlich am ehesten mit weniger Tokenism und Colorwashing und nicht mit "Ihr seid alle Rassisten, weil ihr das kritisiert". Am Ende radikalisiert sich nur jede Gruppe.

Schwarze Charaktere durch weiße Schauspieler spielen zu lassen war jahrelang akzeptierte Praxis.
War es? Bin ich nicht sicher, nicht dass es nicht vorgekommen ist aber Whitewashing war ja nicht auf Schwarze fokussiert und teilweise war die Kritik sogar eher lächerlich, wie bei Angelina Jolie die in A Mighty Heart nahezu genau wie ihre Vorlage aussieht. Und genau das ist ja der Job von Filmemachern und Schauspielern.

Ansonsten wurde Whitewashing in anderen Fällen völlig zu Recht kritisiert. Man kann jetzt kaum im Nachhinein sagen, eigentlich war das, was man immer kritisiert hat, ja gar nicht schlimm gewesen, nur weil mancher jetzt im nachhinein das Gleiche machen will. Es ist halt beides Falsch, Whitewashing, Blackwashing, Colorwashing eben. Oder.. okay man kann es sagen aber wird wohl eher nicht dazu beitragen, diesen Konflikt zu beenden.
 
Und wie beendet man den Kulturkampf? Vermutlich am ehesten mit weniger Tokenism und Colorwashing und nicht mit "Ihr seid alle Rassisten, weil ihr das kritisiert". Am Ende radikalisiert sich nur jede Gruppe.
Dazu zwei Gedanken.
1: Du wirst einen Konzern wie Disney nicht davon abbringen das zu tun, was ihnen ihrer Meinung nach den größten Return of Invest verspricht.
2: Du wirst die amerikanische Rechte nicht davon abbringen, jede Entscheidung, die auch nur den Hauch eines Anscheins von Wokeness hat, auf allen Kanälen als "tokenism" und "leftist, communist, unamerican, unchristian propaganda" zu bezeichnen.

Ein Apell an beide Parteien ist automatisch zum Scheitern verurteilt. Die beste Methode damit umzugehen wäre, das alles einfach zu ignorieren. Aber das ist zu kurz gegriffen, denn diese Kulturkampf-Propaganda wird am Ende zu einer Wahlkampf-Platform auf deren Basis rechte Spinner in Ämter gehoben werden, in denen sie dann ernsthaften Schaden anrichten können.

Einfach ignorieren geht also auch nicht. Blöde Wurst.

Wonach andere krähen, ist mir egal. Ich kenne die Comics nicht. Ich würde auch behaupten, die meisten Menschen, die die Filme gucken, haben die Comics nicht gelesen. Also lass deinen herablassenden Sesselfurz-Tonfall sein.
Ich habe niemanden hier persönlich angsprochen und du musst dich nur in so weit angesprochen fühlen, wie es auf dich zutrifft. Das entscheidest du selbst.

Beispiele wie die generelle Akzeptanz von Nick Fury zeigen, dass die Leute problemlos Hautfarben-Änderungen hinnehmen können. Es entlarvt die Aufregung über Hautfarben-Änderung als ein Produkt rechter Kulturkampf-Propaganda aus den USA.... Und genau deswegen bleibe ich dabei: wer die Hautfarbe eines Charakters für zu wichtig nimmt, ist in meinen Augen ein Sesselfurz-Kulturkämpfer.
 
Ich habe niemanden hier persönlich angsprochen und du musst dich nur in so weit angesprochen fühlen, wie es auf dich zutrifft. Das entscheidest du selbst.
Sehr interessante Form des Strohmannarguments...
Beispiele wie die generelle Akzeptanz von Nick Fury zeigen, dass die Leute problemlos Hautfarben-Änderungen hinnehmen können.
Nein, tun sie nicht. Da spielen zu viele andere Faktoren mit hinein, als dass man daraus ein gutes Gegenbeispiel machen könnte; und sehr wahrscheinlich auch die Tatsache, dass die Comics sehr viel unbekannter als die Filme sind.
Es entlarvt die Aufregung über Hautfarben-Änderung als ein Produkt rechter Kulturkampf-Propaganda aus den USA....
Nein, meine Aufregung hat mit der Änderung einer Hautfarbe eines Charakters zu tun, was mir nicht nur auf persönlicher Ebene missfällt, sondern eben auch rassistisch ist. Nenne es, wie du willst; aber die Tatsache, dass Unternehmen gewillt sind, die Hautfarbe von hell zu dunkel zu ändern, aber umgekehrt nicht, zeugt nun mal von einer rassistischen Mentalität in der Gesellschaft, was gegen die Gleichstellung geht. Weiterhin ist da das Problem, dass Unternehmen mit ihren Aktionären nichts grundlos tun, und wenn Disney für diese Aktion keinen schön großen Geldbonus von BlackRock erhalten hat, welche sehr offen mit ihrem Projekt werben, fresse ich einen Besen.

Ich denke, du musst langsam einsehen, dass es gute Gründe für die Aufregung gibt, die nichts mit einer rechten Gesinnung zu tun haben. Im Gegenteil.
Und genau deswegen bleibe ich dabei: wer die Hautfarbe eines Charakters für zu wichtig nimmt, ist in meinen Augen ein Sesselfurz-Kulturkämpfer.
Traurig, dass du so engstirnig bist. Und was bin ich, wenn ich das Aussehen von James Bond für zu wichtig nehme? Hast du da irgendeine Meinung zu oder bist du ironischerweise nur ein Sesselfurz-Kulturkämpfer?
 
Sehr interessante Form des Strohmannarguments...
Strohmann bedeutet, jemandem eine Position unterzuschieben, die er nicht vertritt. Nur für den Fall, dass du es mit etwas Anderem verwechselt hast...

Da spielen zu viele andere Faktoren mit hinein, als dass man daraus ein gutes Gegenbeispiel machen könnte; und sehr wahrscheinlich auch die Tatsache, dass die Comics sehr viel unbekannter als die Filme sind.
Das macht die Heuchelei auch nicht besser. Im Gegenteil, es unterstreicht sie sogar, weil es so sehr deutlich macht, wie eng der Horizont dieser Leute ist.

die Tatsache, dass Unternehmen gewillt sind, die Hautfarbe von hell zu dunkel zu ändern, aber umgekehrt nicht, zeugt nun mal von einer rassistischen Mentalität in der Gesellschaft
Das Ding ist nun mal, dass "whitewashing" mit historischem Kontext belastet ist (jahrzehntelang Marginalisierung von Minderheiten), während "blackwashing" dieses Problem nicht hat. Das macht die beiden DInge ungleich. Dinge die nicht gleich sind können nicht gleich behandelt werden.

Die Ironie ist, dass das Ziel ja gerade ist, dass die Dinge irgenwann mal gleich sind. Und dann auch gleich behandelt werden können. Manche Wunden heilen langsam und in der Zwischenzeit muss man bittere Medizin schlucken.

was bin ich, wenn ich das Aussehen von James Bond für zu wichtig nehme?
Meine Ansicht dazu unterscheidet sich nicht von Arielle oder Nick Fury.

Mit dem Unterschied, dass es sogar realweltlich eingebunden werden kann. Der aktuelle britische Premier, Rishi Sunak wurde in UK geboren und ist dort aufgewachsen, aber die Herkunft seiner Familie erstreckt sich ein mal quer über das ehemalige britische Empire. (lies dir mal den Wikipedia-Eintrag zu ihm durch. Hochinteressant)
 
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