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[Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

Bonkic am 24.01.2009 09:46 schrieb:
Moe79 am 24.01.2009 05:43 schrieb:
Kann ich nicht nachvollziehen, klar gibt es mittlerweile ne Menge Stoff zu dem Thema, aber wenn man bedenkt das der 2. Weltkrieg immer noch ziemlich junge deutsche Geschichte ist und wie er das ganze Land und seine Städte neu gestaltet hat und gestaltet (Ich mein der Wiederaufbau, oder besser gesagt, der Aufbau von hässlicher Neuzeit Archtiktur auf dem Boden ehemals schöner historischer Bauten, beispielsweise ist immer noch im Gange) und bis heute im kollektiven Gedächnis verarbeitet wird, halt ich das für völlig normal und gerechtfertigt.

halt ich auch für`ne merkwürdige einstellung.
klingt fast so, als wär der weltkrieg jetzt abgehakt, nur weil es in jüngster vergangenheit ein paar filme gab, die sich mit der nachkriegsgeschichte beschäftigten.
ich bin auch kein cruise fan, aber was macht er denn damit "kaputt"?
ich muss ja gottseidank nicht alles verstehen. :)
Klar ist der zweite Weltkrieg mitsammt seiner "Vorbereitungszeit" das größte Ereignis der Deutschen Geschichte (wenn auch nicht das großartigste), aber meiner Persönlichen Ansicht nach ist es langsam halt genug mit Weltkriegsfilmen. Ich finde, dass es auch nicht umbedingt Vorteilhaft ist, wenn man nur Filme über Deutschland zu gesehen bekommt, die eine Beziehung zu Hitler oder zum Zweiten Weltkrieg haben. Warum nicht mal ein Film über den Fall der Mauer - einen Hollywoodstreifen mit Kate Winslet als braves Ossi-Mädchen, die sich Telefonisch in einen stürmischen Wessi-Draufgänger verliebt (John Travolta), und sich dann in einer tief romantischen Szene beim Fall der Mauer das erste mal sehen. Oder wie Colin Ferell und Nicolas Cage die Menschen zum Hambacher Schloss Hochführen, und am Ende alle Glücklich sind. Es ist ja nicht so, das wir Deutschen gar keine Geschichte haben. Aber ich fürchte, dass während meines Postings der nächste Film schon in der Mache ist, mit dem Titel "Georg Elser, der Mann, der Hilter töten wollte". Aber gut, solange der Film nicht mit Tom Cruise ist, kann man ihn ja ertragen.
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

Nach all den negativen Voreindrücken, die man in der deutschen Presse erfahren hat, kam für mich ein Kinobesuch von Operation Walküre eigentlich gar nicht mehr in Frage.

Und dann das: Ein Film, spannend von der ersten bis zur letzten Minute, die Ausnahme stellt nur eine wenig störende Länge während der Filmmitte dar.

Cruise verkörpert von Stauffenberg zwar recht eindimensional als zielstrebigen Helden und lässt tiefere Rückschlüsse auf sein preußisch-aristokratisches Weltbild nicht zu, aber trotz oder gerade wegen dieser leichter bekömmlichen Herangehensweise zieht der Film einen durchweg in seinen Bann. Kurzum: Cruise ist nicht so schlecht wie von vielen befürchtet, aber aufgrund seiner Herkunft und seines persönlichen Hintergrunds auch nicht die Idealbesetzung. Job well done, mehr aber auch nicht.
Der Rest der Besetzung ist jedoch erstklassig – etliche bekannte britische und deutsche Schauspieler glänzen in ihren Rollen und verkörpern die Dramaturgie und die Widersprüchlichkeit der damaligen Geschehnisse und Anschauungen.

Wer Explosionen, Panzer und Schlachtengetümmel erwartet, wird zum Teil enttäuscht: Zwar gibt es pflichtbewusst einige gut ins Bild gesetzte Actionszenen (Tieffliegerangriff in Nordafrika, das Bombenattentat, Einsatz des Ersatzheeres in Berlin), letztlich spielt der Großteil der Handlung jedoch hinter verschlossenen Türen. Und bleibt dabei aufgrund der packend inszenierten Schlagabtäusche und unerwarteten Wendungen so spannend, dass einem dieser Umstand überhaupt nicht negativ auffällt. Große Klasse für einen zum Hollywood-Actioner verklärten Film!

Der Film beweist eindrucksvoll, dass die gerne auf die Zeit von '33-'45 zurechtgestutzte deutsche Geschichte nicht zwangsläufig im verstaubten und moralisch korrekten Guido Knopp-Look des ZDF daherkommen muss, sondern ein bisschen Hollywood und die damit einhergehende Vereinfachung des Stoffes die Sicht aufs Wesentliche schärfen kann.

Über 15 (!) missglückte Attentate auf Hitler vor dem Hintergrund tausender Widerstandskämpfer und deren Anhänger, die für ihren heldenhaften Einsatz oftmals mit ihrem Leben bezahlten:
Das ist es, was nicht nur in Deutschland, sondern auch international nach diesem Film hängenbleibt. Immerhin weiß ein Großteil der US-Amerikaner bis heute nicht, dass es überhaut einen Widerstand gegen Hitler gab.
Für diese Aufklärungsarbeit dürfen wir Tom Cruise - bei aller persönlichen Antipathie - dankbar sein.
Und uns freuen, dass es auch in unserem Land echte Helden gab, auf die wir heute mehr denn je stolz sein dürfen.

Dass der Film dabei spannend und mit exzellenten Nebendarstellern gut inszeniert ist setzt dem ganzen die Krone auf: 9/10 Punkte für einen im Vorfeld schlechtgeredeten und dann doch überragenden Film sind daher mehr als gerechtfertigt.

Bei all den kontroversen Meinungen zum Film deshalb mein Tipp: Angucken und selbst urteilen.
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

JonHH am 08.02.2009 15:39 schrieb:
Der Film beweist eindrucksvoll, dass die gerne auf die Zeit von '33-'45 zurechtgestutzte deutsche Geschichte nicht zwangsläufig im verstaubten und moralisch korrekten Guido Knopp-Look des ZDF daherkommen muss, sondern ein bisschen Hollywood und die damit einhergehende Vereinfachung des Stoffes die Sicht aufs Wesentliche schärfen kann.

Wie meinen?
Die Vereinfachung schärft den Blick aufs Wesentliche? Und was war das z.B. bei Stauffenberg?

Und uns freuen, dass es auch in unserem Land echte Helden gab, auf die wir heute mehr denn je stolz sein dürfen.

Ja, die gab es wohl, aber gehörte Stauffenberg auch dazu?
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

JonHH am 08.02.2009 15:39 schrieb:
Für diese Aufklärungsarbeit dürfen wir Tom Cruise - bei aller persönlichen Antipathie - dankbar sein.
Und uns freuen, dass es auch in unserem Land echte Helden gab, auf die wir heute mehr denn je stolz sein dürfen.

Ohne den Film jetzt gesehen zu haben, habe ich genau das befürchtet. Eine Person die nicht im geringsten eine Demokratie einführen wollte und zunächst auf Grund wenig Vorbildlicher Motive gehandelt hat (Neues System im Sinne des Kaiserreichs etablieren, unrealistische Idee eines Europa unter Führung Deutschlands,...). Man könnte Stauffenberg postiv anrechnen, dass, hätte das Attentat Erfolg gehabt, der Krieg früher beendet wurden wäre und man somit vielleicht Tausende Menschen hätte retten können.
Aber Stauffenberg setzte sich dies erst zum Ziel als der Krieg faktisch schon verloren war um somit möglichweise sein neues deutsches Kaiserreich durchzusetzen.

Deutsche Heldenfiguren gibt es mit Sicherheit bessere und ich hätte mir einen Film um andere Wiederstandsgruppen gewünscht. Dadurch wäre diese Stauffenberg-Hype verhindert wurden.
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

JonHH am 08.02.2009 15:39 schrieb:
Nach all den negativen Voreindrücken, die man in der deutschen Presse erfahren hat, kam für mich ein Kinobesuch von Operation Walküre eigentlich gar nicht mehr in Frage.

Und dann das: Ein Film, spannend von der ersten bis zur letzten Minute, die Ausnahme stellt nur eine wenig störende Länge während der Filmmitte dar.

Cruise verkörpert von Stauffenberg zwar recht eindimensional als zielstrebigen Helden und lässt tiefere Rückschlüsse auf sein preußisch-aristokratisches Weltbild nicht zu, aber trotz oder gerade wegen dieser leichter bekömmlichen Herangehensweise zieht der Film einen durchweg in seinen Bann. Kurzum: Cruise ist nicht so schlecht wie von vielen befürchtet, aber aufgrund seiner Herkunft und seines persönlichen Hintergrunds auch nicht die Idealbesetzung. Job well done, mehr aber auch nicht.
Der Rest der Besetzung ist jedoch erstklassig – etliche bekannte britische und deutsche Schauspieler glänzen in ihren Rollen und verkörpern die Dramaturgie und die Widersprüchlichkeit der damaligen Geschehnisse und Anschauungen.

Wer Explosionen, Panzer und Schlachtengetümmel erwartet, wird zum Teil enttäuscht: Zwar gibt es pflichtbewusst einige gut ins Bild gesetzte Actionszenen (Tieffliegerangriff in Nordafrika, das Bombenattentat, Einsatz des Ersatzheeres in Berlin), letztlich spielt der Großteil der Handlung jedoch hinter verschlossenen Türen. Und bleibt dabei aufgrund der packend inszenierten Schlagabtäusche und unerwarteten Wendungen so spannend, dass einem dieser Umstand überhaupt nicht negativ auffällt. Große Klasse für einen zum Hollywood-Actioner verklärten Film!

Der Film beweist eindrucksvoll, dass die gerne auf die Zeit von '33-'45 zurechtgestutzte deutsche Geschichte nicht zwangsläufig im verstaubten und moralisch korrekten Guido Knopp-Look des ZDF daherkommen muss, sondern ein bisschen Hollywood und die damit einhergehende Vereinfachung des Stoffes die Sicht aufs Wesentliche schärfen kann.

Über 15 (!) missglückte Attentate auf Hitler vor dem Hintergrund tausender Widerstandskämpfer und deren Anhänger, die für ihren heldenhaften Einsatz oftmals mit ihrem Leben bezahlten:
Das ist es, was nicht nur in Deutschland, sondern auch international nach diesem Film hängenbleibt. Immerhin weiß ein Großteil der US-Amerikaner bis heute nicht, dass es überhaut einen Widerstand gegen Hitler gab.
Für diese Aufklärungsarbeit dürfen wir Tom Cruise - bei aller persönlichen Antipathie - dankbar sein.
Und uns freuen, dass es auch in unserem Land echte Helden gab, auf die wir heute mehr denn je stolz sein dürfen.

Dass der Film dabei spannend und mit exzellenten Nebendarstellern gut inszeniert ist setzt dem ganzen die Krone auf: 9/10 Punkte für einen im Vorfeld schlechtgeredeten und dann doch überragenden Film sind daher mehr als gerechtfertigt.

Bei all den kontroversen Meinungen zum Film deshalb mein Tipp: Angucken und selbst urteilen.

Ich kann mich der Meinung nur anschliessenen es gab vor diesem Film eine Menge negativ Berichte.

Dabei tut dieser Film echt das was es eigentlich so nicht gegeben hat er zeigt das es auch eine komplett andere Seite gibt eine die sich gegen das Regiem auflehnte was jedoch zu dieser Zeit bedeutete das man wenn man sich erwischesn lassen hat weggesperrt oder getötet wurde. Es zeigt das damals eben kein Protesstmarsch oder ähnliches möglich gewesen wäre.
Und das viele aus reiner selbsterhaltung eben auch gute Miene zum bitterbösen Spiel machten.

Allein für diese Aufklärung sollte man den Machern danken.

---

Der "beste" Hitler Darsteller ist meiner Meinung nach im Film "Der Untergang" zu finden wobei das nicht so wesentlich für Walküre ist da Hitler vergleichsweise wenig zu sehen ist der Fokus liegt eben auf dem Wiederstand.
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

hin oder her,
Filme sind heute in erster Linie dazu da um Kasse zu machen, daher fällt wohl die historische Korrektheit manchmal etwas ab...ist ja nichts Neues, oder :confused:

Staufenberg = gut oder Staufenberg = böse aber gut weil böse gegen das Böse oder gut böse weil böse und dennoch gut..... :B

sehr interessant fande ich die Aussage eines Amerikaners (glaub auf in einer Pro7Doku) der da sagte: "Ich wusst ja garnicht das es Deutsche gab die gegen Hitler waren"....
und daher find ich es nicht so schlimm ob jetzt der Bunker XY oder YX in die Luft fliegt :)

Der Film schadet nicht, und rückt hier und da Deutschland vieleicht in ein besseres Licht...
demnach gJ :top:
 
AW: [Kino] Operation Walküre: Das Stauffenberg Attentat

TheChicky am 23.01.2009 17:22 schrieb:
Maulwurf2005 am 23.01.2009 16:42 schrieb:
Aber traurig - gerade entdeckt man durch "Das Leben der Anderen" und "Der Bader Meinhof Komplex", dass auch nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland was los war, und jetzt mach Tom Cruise alles kaputt......

Was macht er denn kaputt?? Das ist nur ein Film, nicht mal ein besonders guter. Was soll der Schmäh?

Ja....
 
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