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Kill Bill - Vol. 2

AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Ich finde, den Film aufzuteilen, war die einzig vernünftige Entscheidung. Denn am Stück funtioniert er nicht, weil die beiden Teile einfach nicht zusammenpassen.

Hm. Sagen wir es mal so. Wenn man einfach beide Teile nimmt und die zusammenklebt, dann ist das nix. Aber ich bin mir doch sehr sicher, das der eigentliche Tarantino-Schnitt, wenn er ihn als einen (3 Stunden-)Film macht, sehr stimmig und stimmiger wäre.

Dann wäre vermutlich auch die Gewalt und die Dialoge besser gemischt. Ich kann mit der aktuellen Konstellation leben, aber ein anders geschnittener Film wäre auch nicht fehl am Platze. Aber das ist natürlich solange hypothetisch, bis Quentin sowas macht ;)

AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Für alle die den Film gesehen haben, hätte ich außerdem noch eine interessante Theorie über das Ende, die ich ohne ein zweites Anschauen und genaues Achtgeben auf die Dialoge noch nicht exakt belegen kann.

Ich weiss, was du meinst. Aber ich glaube nicht, das es so ist. Bill ist tot. Bill verdiente den Tod. Das wusste er auch. Und das Ende wurde so gewählt, damit er sich verabschieden konnte und einen angemessenen Abgang mit Stil bekam. Zudem gab ihm das Ende ja auch recht. Beatrix IST die perfekte Killerin.
 
Jam23 am 23.04.2004 16:47 schrieb:
Wieso wurde der name des hauptcharakters (beatrix) erst im zweiten teil genannt und im ersten und teilweise auch im zweiten ständig weggepieppst? Oder hab ich da was verpeilt?

Theorie: Dadurch, das man ihren Namen nicht wusste, wirkte sie "unmenschlicher". Sie war einfach nur der Racheengel ohne (Vor-)Geschichte, die über ihre Opfer kam. Wenn man den Namen weiß einer Person, dann wirkt sie sterblicher. Nachdem man den Namen wusste, war sie auch nicht mehr brutal, sondern sie wurde angreifbarer. Sie wurde Mensch.
Ist schwer zu erklären, aber ich hoffe, du weisst, was ich meine. Hätte sie in Teil 1 ihren Namen gehabt, wäre dieser Name danach mit dem Massaker in der Sushi-bar im wahrsten Sinne des Wortes befleckt gewesen. Dadurch, das man den Namen erst anschließend erfahren hat, war der Name noch unbelastet.

Jam23 am 23.04.2004 16:47 schrieb:
Sonst fand ich den zweiten, genau wie den ersten, voll genial. Allerdings ein bisschen zu brutal. Der erste war zwar auch nicht ohne, aber halt mehr splattermäßig, und nich so ekelhaft brutal.
Der erste war blutiger, der zweite brutaler. Aber faszinierend ist es allemal.

Jam23 am 23.04.2004 16:47 schrieb:
ps: Besonders genial fand ich die unberechenbarkeit von dem film. Man glaubt immer zu wissen was als nächstes passiert und das schema zu durchschauen und dann kommt es ganz anders und das, mein ich, schockiert dann noch viel mehr, als irgendein mega kampf wo, wie erwartet, sämtlich köperteile abgetrennt werden und durch die gegend fliegen.
Eine typische Stärke von Tarantino. Er überrascht einen immer wieder mit Aktionen, die hinterher vollkommen logisch erscheinen. Ganz großes Talent.

MPO
 
AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Seltsam, dass das immer alle sagen.
Ich finde, den Film aufzuteilen, war die einzig vernünftige Entscheidung. Denn am Stück funtioniert er nicht, weil die beiden Teile einfach nicht zusammenpassen. Das ist gar nicht mal negativ gemeint: Ich liebe beide Teile. Aber sie sind einfach keine Einheit.

*zustimm*
aneinanderhängen geht nicht.
man hätte zwar beide miteinander verzahnen und zu einem film zusammenschneiden können, aber imho gewinnt die ganze geschichte durch die klare aufteilung in action/splatter und dialog/psychothriller einiges an intensität.

Soweit meine Theorie. Was haltet ihr davon? Kann das jemand durch präzisere Erinnerungen an Dialogstellen stützen oder verwerfen?

nette theorie - halte ich aber für falsch:
zum einen versucht bill noch wenige sekunden vorher, sie mit dem schwert umzubringen (was wohl eher ernst gemeint seien dürfte.. ;) ). danach kommt es zu keinem dialog mehr - unwahrscheinlich, dass beide zufällig gerade in dem moment zu dem entschluß gekommen sind, dass er sich nur totstellt.
zum anderene ist die schlagfolge von beatrix extrem schnell und präzise - um was für eine technik es sich auch immer handelt, sie hat sie lange geübt.
und man übt schlagtechniken, mit denen man seinem exlover, der versucht hat, einen umzubringen, mitzuteilen, dass es jetzt zeit ist, nen abgang zu machen.

außerdem ist tarantino ja nicht gerade jemand, der fortsetzungen dreht - also was würde ein lebender bill für einen sinn haben?

nochn grund:
der einzige grund, warum sie bill vergeben könnte, wäre wohl wegen ihrer tochter.
für die ist es aber egal, ob er tot oder nur scheintot ist.

p.s.:
vernita hat es nicht getan, stimmt.
das liegt aber eher daran, dass sie aus der übung war..

p.p.s.:
zu sophie:
sophie wollte nicht sofort aussagen, auch der spätere dialog mit bill legt nahe, dass die braut weiter schnippeln musste.
und sie sagte, dass sophie jedes fehlende teil vermissen würde - also wird sie wohl nicht mit den fingernägeln angefangen haben.
(naja, vielleicht doch. frauen ;)) )
 
Theorie: Dadurch, das man ihren Namen nicht wusste, wirkte sie "unmenschlicher". Sie war einfach nur der Racheengel ohne (Vor-)Geschichte, die über ihre Opfer kam. Wenn man den Namen weiß einer Person, dann wirkt sie sterblicher. Nachdem man den Namen wusste, war sie auch nicht mehr brutal, sondern sie wurde angreifbarer. Sie wurde Mensch.
Ist schwer zu erklären, aber ich hoffe, du weisst, was ich meine. Hätte sie in Teil 1 ihren Namen gehabt, wäre dieser Name danach mit dem Massaker in der Sushi-bar im wahrsten Sinne des Wortes befleckt gewesen. Dadurch, das man den Namen erst anschließend erfahren hat, war der Name noch unbelastet.

Keine schlechte theorie! Ich denk auch so ähnlich war das gedacht. Ist eigendlich typisch für tarantino, solche feinheiten zu beachten.

Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.
 
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.
Mit Tarantino kann man kaum jemand vergleichen. Peter Jackson (Herr der Ringe) oder David Lynch (Mulholland Drive) sind auch starke Regisseure, die einen eigenen Touch in Filme bringen können.

Im negativen Sinne "schafft" das mittlerweile leider auch George Lucas.

MPO
 
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Theorie: Dadurch, das man ihren Namen nicht wusste, wirkte sie "unmenschlicher". Sie war einfach nur der Racheengel ohne (Vor-)Geschichte, die über ihre Opfer kam. Wenn man den Namen weiß einer Person, dann wirkt sie sterblicher. Nachdem man den Namen wusste, war sie auch nicht mehr brutal, sondern sie wurde angreifbarer. Sie wurde Mensch.
Ist schwer zu erklären, aber ich hoffe, du weisst, was ich meine. Hätte sie in Teil 1 ihren Namen gehabt, wäre dieser Name danach mit dem Massaker in der Sushi-bar im wahrsten Sinne des Wortes befleckt gewesen. Dadurch, das man den Namen erst anschließend erfahren hat, war der Name noch unbelastet.

Keine schlechte theorie! Ich denk auch so ähnlich war das gedacht. Ist eigendlich typisch für tarantino, solche feinheiten zu beachten.

Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.

kennst du irgendeinen anderen film, der mit "der vierte film von ???" beworben wurde?
eben ;)
QT ist einzigartig (erfolgreich..)

vom stil her hat kill bill mich jetzt n bissl an es war einmal in mexico von robert rodriguez (el mariachi, desperado), auch wenn der bei weitem nicht soviele details zu bieten hat.
(aber der schnitt ist ähnlich, der gewaltumfang auch - nur wesentlich realistischer)
 
ruyven_macaran am 23.04.2004 17:30 schrieb:
AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Seltsam, dass das immer alle sagen.
Ich finde, den Film aufzuteilen, war die einzig vernünftige Entscheidung. Denn am Stück funtioniert er nicht, weil die beiden Teile einfach nicht zusammenpassen. Das ist gar nicht mal negativ gemeint: Ich liebe beide Teile. Aber sie sind einfach keine Einheit.

*zustimm*
aneinanderhängen geht nicht.
man hätte zwar beide miteinander verzahnen und zu einem film zusammenschneiden können, aber imho gewinnt die ganze geschichte durch die klare aufteilung in action/splatter und dialog/psychothriller einiges an intensität.

Soweit meine Theorie. Was haltet ihr davon? Kann das jemand durch präzisere Erinnerungen an Dialogstellen stützen oder verwerfen?

nette theorie - halte ich aber für falsch:
zum einen versucht bill noch wenige sekunden vorher, sie mit dem schwert umzubringen (was wohl eher ernst gemeint seien dürfte.. ;) ). danach kommt es zu keinem dialog mehr - unwahrscheinlich, dass beide zufällig gerade in dem moment zu dem entschluß gekommen sind, dass er sich nur totstellt.
zum anderene ist die schlagfolge von beatrix extrem schnell und präzise - um was für eine technik es sich auch immer handelt, sie hat sie lange geübt.
und man übt schlagtechniken, mit denen man seinem exlover, der versucht hat, einen umzubringen, mitzuteilen, dass es jetzt zeit ist, nen abgang zu machen.

außerdem ist tarantino ja nicht gerade jemand, der fortsetzungen dreht - also was würde ein lebender bill für einen sinn haben?

nochn grund:
der einzige grund, warum sie bill vergeben könnte, wäre wohl wegen ihrer tochter.
für die ist es aber egal, ob er tot oder nur scheintot ist.

p.s.:
vernita hat es nicht getan, stimmt.
das liegt aber eher daran, dass sie aus der übung war..

p.p.s.:
zu sophie:
sophie wollte nicht sofort aussagen, auch der spätere dialog mit bill legt nahe, dass die braut weiter schnippeln musste.
und sie sagte, dass sophie jedes fehlende teil vermissen würde - also wird sie wohl nicht mit den fingernägeln angefangen haben.
(naja, vielleicht doch. frauen ;)) )

Erstmal zu Sophie:
Ich glaube nicht, dass sie noch Teile lassen musste. Es ist nichts derartiges zu sehen als sie den Hang runterpurzelt oder später bei Bill sitzt. Inwiefern der Dialog mit Bill nahelegt, dass sie noch weiter gestümmelt hat ist mir unklar. Ich habe mir die Stelle grad nochmal angeschaut und konnte nichts derartiges finden. Ich denke ihre Aufgelöstheit rührt neben der Tatsache, dass sie ihren rechten Arm verloren hat daher, dass sie nun um ihr Leben fürchten muss, weil es durchaus vorstellbar war, dass Bill sie für ihren "Verrat" wie sie es selbst nennt (hin)richtet.

Zu Vernita und folglich Bill und der Braut:
Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass sie nicht in der Lage war die Braut zu töten, sondern dass sie den Beruf des Killers an den Nagel gehängt hat, weil auch sie schwanger geworden ist. Sie ist im Gegensatz zu Beatrix aber sauber ausgestiegen. Sie hat keine Herzen gebrochen und sich in einem wie man sieht netten Vorort mit Mann und Kind zur Ruhe gesetzt. Daher meinte ich darin eine Bestätigung/Bekräftigung für die Aussage zu finden, dass eine Mutter oder generell ein Elternteil kein Profi-Killer sein kann. Und das träfe mindestens auf die Braut zu. In dem Moment wo sie weiß, dass ihre Tochter noch am Leben ist, kann sie kein Killer mehr sein. Bis zu dem Punkt war sie ihrer Selbsteinschätzung nach keine Mutter. Deshalb konnte sie Vernita als Mutter eines fremden Kindes töten. Aber am Ende von Teil 2 müsste sie mehr als das tun. Sie müsste als Mutter, den Vater ihrer Tochter töten, der sie noch dazu rührend liebevoll behandelt. In der Episode mit dem Schwangerschaftstest sagt sie sinngemäß, dass sie als Mutter nicht mehr die tödlichste Frau der Welt (also eine Mörderin) sein kann. Das Wahrheitsspiel überzeugt Bill davon und danach macht er ein zaghaftes Schuldeingeständnis. Dabei macht er Beatrix durch sein understatement "überreagiert" ärgerlich, was zu dem kurzen Kampf führt. Ich glaube dennoch nicht, dass sie ihn getötet hat. Ihre ganze Situation und ihre bis zu diesem Punkt gezeigte Veränderung von Killer zu Mutter macht ihr eine solche Tat unmöglich. Dieser Griff ist einfach ein "es reicht jetzt! Verschwinde, oder es wird ernst." Das Schauermärchen von dem Todesgriff wird hier gerade wegen der fünf verbleibenden Schritte zu gehen als sinnbildliche Androhung für den tödlichen Schlag eingesetzt, um Bill zu warnen, dass er so oder so gehen muss. Bei einer Weigerung käme er nicht mehr weit. Doch er gibt seine Antwort, indem er nach fünf Schritten umfällt. Von der Frau und dem Kind, das er liebt gehen zu müssen, bricht ihm das Herz und deshalb spielt er "totumfallen".
 
AvalonAsh am 23.04.2004 19:57 schrieb:
ruyven_macaran am 23.04.2004 17:30 schrieb:
AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Seltsam, dass das immer alle sagen.

p.p.s.:
zu sophie:
sophie wollte nicht sofort aussagen, auch der spätere dialog mit bill legt nahe, dass die braut weiter schnippeln musste.
und sie sagte, dass sophie jedes fehlende teil vermissen würde - also wird sie wohl nicht mit den fingernägeln angefangen haben.
(naja, vielleicht doch. frauen ;)) )[/spoiler]

Erstmal zu Sophie:
Ich glaube nicht, dass sie noch Teile lassen musste. Es ist nichts derartiges zu sehen als sie den Hang runterpurzelt oder später bei Bill sitzt. Inwiefern der Dialog mit Bill nahelegt, dass sie noch weiter gestümmelt hat ist mir unklar. Ich habe mir die Stelle grad nochmal angeschaut und konnte nichts derartiges finden. Ich denke ihre Aufgelöstheit rührt neben der Tatsache, dass sie ihren rechten Arm verloren hat daher, dass sie nun um ihr Leben fürchten muss, weil es durchaus vorstellbar war, dass Bill sie für ihren "Verrat" wie sie es selbst nennt (hin)richtet.


Falsch!
Sophie verliert noch ihren rechten Unterarm (in Vol.1 hat sie ihren linken Arm verloren),hab gestern Bilder von der etwas längeren Asien-Version gesehen,die ist ca. 3 Minuten länger,merkt man auch beim Dialog zwischen der Braut und Sophie,sie sagt "ich erlaube dir deine verkommenes Lebenaus zwei Gründen zu behalten,und der zweite Grund ist dass du ihm erzählen kannst was heute Nacht passiert ist."!
 
Soulman1980 am 23.04.2004 20:35 schrieb:
AvalonAsh am 23.04.2004 19:57 schrieb:
ruyven_macaran am 23.04.2004 17:30 schrieb:
AvalonAsh am 23.04.2004 16:07 schrieb:
Seltsam, dass das immer alle sagen.

p.p.s.:
zu sophie:
sophie wollte nicht sofort aussagen, auch der spätere dialog mit bill legt nahe, dass die braut weiter schnippeln musste.
und sie sagte, dass sophie jedes fehlende teil vermissen würde - also wird sie wohl nicht mit den fingernägeln angefangen haben.
(naja, vielleicht doch. frauen ;)) )[/spoiler]

Erstmal zu Sophie:
Ich glaube nicht, dass sie noch Teile lassen musste. Es ist nichts derartiges zu sehen als sie den Hang runterpurzelt oder später bei Bill sitzt. Inwiefern der Dialog mit Bill nahelegt, dass sie noch weiter gestümmelt hat ist mir unklar. Ich habe mir die Stelle grad nochmal angeschaut und konnte nichts derartiges finden. Ich denke ihre Aufgelöstheit rührt neben der Tatsache, dass sie ihren rechten Arm verloren hat daher, dass sie nun um ihr Leben fürchten muss, weil es durchaus vorstellbar war, dass Bill sie für ihren "Verrat" wie sie es selbst nennt (hin)richtet.


Falsch!
Sophie verliert noch ihren rechten Unterarm (in Vol.1 hat sie ihren linken Arm verloren),hab gestern Bilder von der etwas längeren Asien-Version gesehen,die ist ca. 3 Minuten länger,merkt man auch beim Dialog zwischen der Braut und Sophie,sie sagt "ich erlaube dir deine verkommenes Lebenaus zwei Gründen zu behalten,und der zweite Grund ist dass du ihm erzählen kannst was heute Nacht passiert ist."!

?also ich hab keine asiatische version gesehen, sondern die englische (oder was immer hier auf englisch läuft), und da sagt sie genau das gleiche :confused:
genauere informationen zu den körperteilen gabs aber dann doch nicht
 
AvalonAsh am 23.04.2004 19:57 schrieb:
Erstmal zu Sophie:
Ich glaube nicht, dass sie noch Teile lassen musste. Es ist nichts derartiges zu sehen als sie den Hang runterpurzelt oder später bei Bill sitzt. Inwiefern der Dialog mit Bill nahelegt, dass sie noch weiter gestümmelt hat ist mir unklar. Ich habe mir die Stelle grad nochmal angeschaut und konnte nichts derartiges finden. Ich denke ihre Aufgelöstheit rührt neben der Tatsache, dass sie ihren rechten Arm verloren hat daher, dass sie nun um ihr Leben fürchten muss, weil es durchaus vorstellbar war, dass Bill sie für ihren "Verrat" wie sie es selbst nennt (hin)richtet.
in dem gespräch mit bill berichtet sie es so, als hätte sie nicht direkt nach der androhung weiterer verstümmelungen ihren wiederstand aufgegeben.
also musste die braut wohl zu handfesten (oder handlosen? ;) ) methoden greifen, um sie zum sprechen zu bringen.
das bei dem gespräch nichts zu sehen ist, ist klar - man sieht ja nur den kopf und die schultern (die aber nicht mal bis zum armanfang)
wenn das fehlen würde, könnte das probleme mit dem berichten geben ;)

und dass man beim runterpurzeln nichts sieht..
also so wie ich die szene gesehen hab, hätte man da auch nen sack runterrollen können, ohne das n ernsthafter unterschied zu erkennengewesen wäre.

was mir da noch ganz spontan einfällt:
wie war sophie eigentlich gefesselt???
das klassische "hände zusammenbinden" funzt ja wohl nicht mehr.
(naja - es macht jedenfalls wenig sinn ;) )
Zu Vernita und folglich Bill und der Braut:
Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass sie nicht in der Lage war die Braut zu töten, sondern dass sie den Beruf des Killers an den Nagel gehängt hat, weil auch sie schwanger geworden ist. Sie ist im Gegensatz zu Beatrix aber sauber ausgestiegen. Sie hat keine Herzen gebrochen und sich in einem wie man sieht netten Vorort mit Mann und Kind zur Ruhe gesetzt.
sagen wirs mal so: die hatte niemanden, an den sie sich rächen konnte.
beatrix ist ja auch ausgestiegen, als sie von ihrer schwangerschaft erfuhr.
erst nachdem bill sich in ihren ruhestand eingemischt hat, hat sie wieder losgelegt - aber nicht "geschäftlich", sondern "privat".
Daher meinte ich darin eine Bestätigung/Bekräftigung für die Aussage zu finden, dass eine Mutter oder generell ein Elternteil kein Profi-Killer sein kann. Und das träfe mindestens auf die Braut zu. In dem Moment wo sie weiß, dass ihre Tochter noch am Leben ist, kann sie kein Killer mehr sein. Bis zu dem Punkt war sie ihrer Selbsteinschätzung nach keine Mutter. Deshalb konnte sie Vernita als Mutter eines fremden Kindes töten. Aber am Ende von Teil 2 müsste sie mehr als das tun. Sie müsste als Mutter, den Vater ihrer Tochter töten, der sie noch dazu rührend liebevoll behandelt. In der Episode mit dem Schwangerschaftstest sagt sie sinngemäß, dass sie als Mutter nicht mehr die tödlichste Frau der Welt (also eine Mörderin) sein kann.
hmmm?
also bei mir sagte sie genau das gegenteil:
sie ist eine mutter, die ihr kind verteidigt, mit dem wissen einer profikillerin.
--> die gefährlichste frau der welt.
aber das nur als anmerkung
Das Wahrheitsspiel überzeugt Bill davon und danach macht er ein zaghaftes Schuldeingeständnis. Dabei macht er Beatrix durch sein understatement "überreagiert" ärgerlich, was zu dem kurzen Kampf führt.
wenn ich mich nicht ganz irre, fängt bill mit dem kampf an, in dem er zu ihrem (?) schwert greift, sie hat in dem moment jedenfalls nur ne schwertscheide parrat (die interessanterweise den schwerthieben standhält - offensichtlich bessere fabrikat als das von 0-ren ishie ;) ).
sie befindet sich somit in einer verteidigungssituation, ähnlich wie vernita.
eigentlich sogar noch mehr, da vernita sich in dem moment, in dem sie zum angriff übergeht, in relativer sicherheit befindet.
beatrix dagegen wurde an diesem abend bereits unter drogen gesetzt, mit einem schwert angegriffen und bill hat auch keinen hehl draus gemacht, dass es ihm nichts ausmachen würde, sie versehentlich oder absichtlich zu erschießen
Ich glaube dennoch nicht, dass sie ihn getötet hat. Ihre ganze Situation und ihre bis zu diesem Punkt gezeigte Veränderung von Killer zu Mutter macht ihr eine solche Tat unmöglich. Dieser Griff ist einfach ein "es reicht jetzt! Verschwinde, oder es wird ernst." Das Schauermärchen von dem Todesgriff wird hier gerade wegen der fünf verbleibenden Schritte zu gehen als sinnbildliche Androhung für den tödlichen Schlag eingesetzt, um Bill zu warnen, dass er so oder so gehen muss. Bei einer Weigerung käme er nicht mehr weit. Doch er gibt seine Antwort, indem er nach fünf Schritten umfällt. Von der Frau und dem Kind, das er liebt gehen zu müssen, bricht ihm das Herz und deshalb spielt er "totumfallen".

möglich ist es sicherlich - aber wie gesagt:
-er hat klar gemacht, dass er sie umbringen will/würde
-sie hat klar gemacht (nachdem sie von ihrer tochter erfuhr), dass sie "noch geschäfte zu klären hätten", sie ihn also nachwievor töten will. (ob sie sich an dieser stelle über ihre emotionen im klaren ist, sei mal dahingestellt - mit der spannung zwischen beiden hat das nichts zu tun)
-beide haben eine verabredung zum duell auf leben und tod bei sonnenaufgang, keiner scheint damit ein problem zu haben
-bill greift sie kurz vor dem tödlichen schlag an, sie befindet sich in einer verteidungssituation.
-bill hat einges getrunken. selbst wenn er es nicht 100% auf einen kampf ankommen lassen will - sein handeln ist unvorhersehbar und er hat auf alle fälle das potential, sie in nullkommanix umzubringen
-wie bereits gesagt: die schläge scheinen genau geplant, geübt und gezielt eingesetzt zu sein. es handelt sich nicht bloß um eine spielerei - entweder handelt es sich um eine beiden gut bekannte bewegung die mit beiden mit einer bestimmten aussage verknüpft ist (seeehr weit hergeholt), oder die schläge zielen darauf ab, ihn zu verletzen.
und zwar ziemlich schwer zu verletzen, sonst würde sie sich nicht so siegessicher zurücklehnen.

weitere argumente aus analogien zu vernita:
-auch bill sollte -als vater- eigentlich kein killer mehr sein.
wie die ersten 5stunden film beweisen, kann davon nicht die rede sein.
-vernita ist nur solange die führsorgliche mutter, wie ihre tochter in der nähe ist.
sonst handelt sie wie die killerin, die sie mal war (bzw. wie eine aus der übung gekommene variante derselben)
sie würde zwar keine aufträge annehmen, scheint aber kein problem damit zu haben, jeden nur erdenklichen vorteil für sich zu nutzen.
die tatsache, dass sie eine durchgeladene waffe in einer cornflakespackung versteckt hat (ich hab jedenfalls nicht gesehen, wo die sonst her sein sollte?) aufbewahrt, sagt weiteres über ihren "ruhestand" aus.
handelt sich imho eher um einen erhziehungsurlaub :)

ähnlich ist es auch bei beatrix:
die macht eigentlich auch nur, was sie immer gemacht hat - außer das sie jetzt persönliche und nicht finanzielle motive hat.


naja, wie dem auch sei:
n happy end mit bill alive und sogar ner glücklichen familie wäre durchaus denkbar gewesen.
muss aber nicht sein.

wenn man sich qts bisherige werke so ansieht, sind happy ends ohnehin nicht ganz sein stil, jede menge tote, dies nicht ganz verdient haben, schon eher.

feststeht auf alle fälle:
es ist sehr unwahrscheinlich, dass es eine fortsetzung gibt, die das alles aufklärt.
 
EZ-Roller am 22.04.2004 16:50 schrieb:
MarcoV am 22.04.2004 16:24 schrieb:
Hi,
Wie meine beiden Vorredner hab auch ich gestern das Double gesehen.
Kill Bill Vol1 ist im Kino einfach klasse und einer der besten Filme überhaupt nicht zuletzt wegen der hervorragenden Choreographie.
Aber von Kill Bill Vol2 war ich schlichweg entäuscht. Im Gegensatz zu Teil 1 scheint der 2 in einer Art Phantasiewelt zu spielen, zumindest kam es mir so vor. Außerdem fehlt im 2. Teil der Höhepunkt auf den hingearbeitet wird. Meiner Meinung nach ist die letzte Stunde! vom Film viel zu langatmig, nur sinnloses Gelaber und dann "Kill Bill" in 5 Sekunden. Aber naja ich will nur die warnen die sich noch überlegen den Film im Kino zu schauen, tut es nicht!

Gruß, MarcoV

Das mir der Phantasiewelt kann ich nicht nachvollziehen :confused:
Ich sehe durchaus ein, dass vielen Leuten der zweite Teil etwas langatmig vorkommt/vorkommen wird, er steigt halt einfach nicht da ein, wo der erste aufhört, aber das muss er ja auch nicht... Wenn es nahtlos weitergegangen wäre wie in Vol. I, wäre das Ergebnis zwar ebenfalls unterhaltsam und lustig, aber ziemlich flach ausgefallen.

Dazu möchte ich mal was anmerken :)

Erinnert ihr euch, als Mia Wallace (Uma Thurman) in Pulp Fiction von dem Pilotfilm erzählt hat, den sie mal gedreht hat?
Sie erzählte, dass sie in diesem Film einer Truppe namens "Fox Force Five", bestehend aus weiblichen geheimagenten, angehörte.

Mia: It was show about a team of female secret agents called "Fox Force Five."
Vincent (John Travolta): What?
Mia: "Fox Force Five." Fox, as in we're a bunch of foxy chicks. Force, as in we're a force to be reckoned with. Five, as in there's one..two ...three..four..five of us. There was a blonde one, Sommerset O'Neal from that show "Baton Rouge, she was the leader. A Japanese one, a black one, a French one and a brunette one, me. We all had special skills. Sommerset had a photographic memory, the Japanese fox was a kung fu master, the black girl was a demolition expert, the French fox' specialty was sex..
Vincent: What was your specialty?
Mia: Knives.

Quentin Tarantiono hat mal in einem interview gesagt, dass das "Deadly Viper assasination squad" stark von den "Fox Force Five" inspiriert wurde. Er sagte außerdem auch einmal folgendes zu seinen Filmen:

"Es gibt das ‚Quentin Universum', in dem z.B. "Pulp Fiction" und "Jackie Brown" spielen, und ein ‚Filmuniversum', auf dass diese Figuren, wenn sie Filme gesehen haben, verweisen. "Kill Bill" ist der erste Film aus diesem Filmuniversum."

Man könnte also sagen, dass Kill Bill der Pilotfilm (oder eine weiterführung davon) ist, von dem Mia in Pulp Fiction redet, also quasi ein Film im Film.
Er spielt also tatsächlich in einer art "Phantasiewelt" nämlich in der Phantasiewelt, die sich die Charaktere aus Pulp Fiction oder Jackie Brown ausgedacht haben :)

mfg
Keule
 
Was mir auch aufgefallen ist,dass die Braut auf ihre Liste ja "Death list five" schreibt,auch wieder eine Ähnlichkeit zu "Fox Force Five",imo.
 
Gestern haben wir Kill Bill als Double-Feature gesehen. Wow, am liebsten hätte ich die beiden Filme gleich wieder noch mal geguckt. Es typischTarantino - ich liebe die Filme. Am besten, man schaut sie direkt nacheinander.
 
Soulman1980 am 24.04.2004 17:14 schrieb:
Was mir auch aufgefallen ist,dass die Braut auf ihre Liste ja "Death list five" schreibt,auch wieder eine Ähnlichkeit zu "Fox Force Five",imo.


Ist euch aufgefallen dass in Kiddo in den beiden Teilen mindestens 3 unterschiedliche "Top 5" Listen macht? Einmal ohne Zahl im Kreis, einmal schwarze Überschrift mit roten Namen, einmal komplett schwarz!!!
 
Weil ihr euch wegen Sophie streitet mit den Armen, sollte es das kleine Mädchen am Ende von Teil 1 sein (weiß es nicht so genau), so solltet ihr folgendes Wissen, es kann natürlich sein, dass ich das jetzt bei der ganzen Menge von euch überlesen habe, will es aber trotzdem mal sagen, solltet ihr es gesagt haben oder ich was durcheinander bringen, verzeiht bitte:

Da Teil 1 eine Hommage an Japanische Filme ist, hat Tarantino einzig und allein in Japan eine verlängerte, komplette Uncut Fassung veröffentlicht. Dort sind z.B. die Schwarz-Weiß Szenen in Farbe mit ein paar brutaleren Szenen überhaupt mehr. Und am Ende von Teil 1 liegt das Mädchen da im Kofferraum mit nur noch einem Arm. Das sieht man jetzt nur in der Japanischen Fassung: Die Braut verhört das Mädchen und es weigert sich am Anfang. Als Strafe zückt die Braut ihr Schwert und trennt dem Mädchen ihren zweiten Arm ab, so dass sie ohne Arme ist. Dies sieht man in der internationalen Fassung nicht. Genaugenommen ist die Japanische Fassung um 62sec. länger und beinhaltet 17 Szenen mehr.

Und was Bills
tot
angeht:

Wieso hatte Bill nach diesem 5 Punkt bla bla bla ständig Blut runterlaufen? Bill ist auf jeden Fall tot. Als Bill mit der Braut am Feuer sitzt, erzählt er ihre eine Geschichte über den Meister, wie er diese Technik angewendet hat. Dort sagt er auch, dass dieser der einzige wäre, der es beherrschen würde. Kurz bevor die Braut zu dem die Treppen hochgeht, sagt er noch zu ihr, er würde Frauen verspotten und sie hätte es schwerer als Männer. Das er ihr die Technik dennoch beigebracht hat, liegt wohl daran, dass er seine Meinung über Frauen geändert hat, nachdem er sah, wie stark sie ist und in ihr eine große Kriegerin sah. Dies ist also wieder so ein filmisches Mittel (Meinung ändern). Ich hoffe ihr wisst, wie ich das meine. Kann das so schwer beschreiben. Bill selber fragt die Braut auch noch, warum sie ihm nie was davon erzählt habe, dass sie die Technik könnte, war also total überrascht und wieso sollte er das vortäuschen. Bill ist tot. Das ist offensichtlich.

Im übrigen, mir haben beide Filme sehr sehr gut gefallen, weiß gar nicht, ob ich den zweiten oder den ersten besser finden soll, obwohl ich Pulp Fiction, Jackie Brown und Reservoir Dogs doch irgendwie besser finde, was vor allem an den Dialogen liegt, die wohl doch um einiges Zahlreicher und besser sind als in Kill Bill (sag nur noch einmal WAS du kleiner...).
 
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.

David Fincher (Alien 3, Sieben, Fight Club, Panic Room). Hat übrigens auch, genau wie Quentin Tarantino, bisher nur 4 Filme gemacht!
 
Stinger am 03.05.2004 14:52 schrieb:
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.

David Fincher (Alien 3, Sieben, Fight Club, Panic Room). Hat übrigens auch, genau wie Quentin Tarantino, bisher nur 4 Filme gemacht!

Nein 5, du hast "The Game" mit Micheal Douglas vergessen :) (is übrigens auch recht genial).
 
Kampfkeule am 05.05.2004 18:53 schrieb:
Stinger am 03.05.2004 14:52 schrieb:
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.

David Fincher (Alien 3, Sieben, Fight Club, Panic Room). Hat übrigens auch, genau wie Quentin Tarantino, bisher nur 4 Filme gemacht!

Nein 5, du hast "The Game" mit Micheal Douglas vergessen :) (is übrigens auch recht genial).

Cool, wusste ich auch nicht. Fincher hat es schon drauf mit Psychosachen. Würde sagen das er die Psychoschiene besser oder anders beherrscht als Tarantino. Bei Tarantino ist immer noch ein wenig Humor zu erkennen - Fincher dagegen wirkt bedrohlicher und verstörender.

Von wem ist nochmal der Film " Lost Highway " ? :confused:
 
Ditschy am 05.05.2004 19:04 schrieb:
Kampfkeule am 05.05.2004 18:53 schrieb:
Stinger am 03.05.2004 14:52 schrieb:
Jam23 am 23.04.2004 17:30 schrieb:
Kennt jemand eigendlich einen ähnlichen regisseur, der so innovativ ist und solch einen genialen style an den tag legt wie QT? Mir fällt auf anhieb zumindest keiner ein.

David Fincher (Alien 3, Sieben, Fight Club, Panic Room). Hat übrigens auch, genau wie Quentin Tarantino, bisher nur 4 Filme gemacht!

Nein 5, du hast "The Game" mit Micheal Douglas vergessen :) (is übrigens auch recht genial).

Cool, wusste ich auch nicht. Fincher hat es schon drauf mit Psychosachen. Würde sagen das er die Psychoschiene besser oder anders beherrscht als Tarantino. Bei Tarantino ist immer noch ein wenig Humor zu erkennen - Fincher dagegen wirkt bedrohlicher und verstörender.

Von wem ist nochmal der Film " Lost Highway " ? :confused:

Der is von David Lynch. Klingt ja auch recht ähnlich :)
 
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