schwierig.
prinzipiell hast du selbstverständlich recht. unbewiesene anschuldigungen aussprechen ist eingrundsätzliches no-go, alleine sache der justiz.
allerdings ist (sexuelle) belästigung nunmal kein delikt wie jedes andere.
insbesondere weil die beweisführung meist nahezu unmöglich ist: wie willst du vor gericht beweisen, dass dir jemand ohne anwesende zeugen in den schritt gefasst hat?
hinzu kommt, dass die tatbegehung oftmals in abhängigkeitsverhältnissen stattfindet. macht es für das opfer nochmal schwieriger.
was bliebe also? schweigen und damit (wie hier angeblich) potentielle künftige opfer im dunkeln lassen?
Es kommt natürlich auch darauf an, wer diese Anschuldigungen macht. Zoe Quinn ist ja nun seit Jahren Berufsopfer und lebt sehr gut davon. Je mehr sie sich zum Opfer macht, desto höher ihre Einnahmen auf Patreon. Die gingen wohl in letzter Zeit langsam zurück, also muss sie halt mal wieder was raushauen.
Der "offene Brief" der Schwester des Toten spricht da schon mehr Bände. Die Schwester sagt selbst, dass ihr Bruder sich nicht gerade korrekt verhalten hat, allerdings führt sie auch an, dass er seit Jahren wegen dieser Krankheit (Verhaltensstörung) in psychiatrischer Behandlung war.
Den betroffenen Personen, inkl. dem Night in the Woods Team war absolut bekannt, dass Holowaka psychisch krank ist, dennoch war sich das Team z.B. nicht zu blöde ihn sofort nach der Anschuldigung zu feuern.
Ich denke also schon, dass die Betroffenen hier durchaus eine Mitschuld am Suizid durch ihr verhalten haben.
Auch die anderen Anschuldigungen der letzten Wochen waren alles von Damen, die sehr gut von ihrem Opferstatus leben und seit Jahren Artikel darüber verfassen, wie schlimm Frauen in der Spielebranche behandelt werden. Mag angehen, dass einiges was sie sagen wahr ist, aber dann hätten sie damals halt das auch zur Anzeige bringen müssen. Zehn Jahre später auf Facebook, Twitter und Co. andere Leute öffentlich an den Pranger zu stellen - ohne Beweise - und ihm vom Internet-Mob erledigen zu lassen auf das sein Leben für immer ruiniert ist, das geht einfach nicht.
Auch ist es sehr erstaunlich, dass sowas immer nur in Nordamerika passiert und oftmals in sehr beschränkten Kreisen (Indie-Entwickler etwa) die alle eng miteinander vernetzt sind.
Meine Erfahrung bzgl. IT und Frauen ist jedenfalls eine ziemlich gegenteilige, da werden die wenigen Frauen in der Branche eher auf Händen getragen, weil man froh ist, dass es sie gibt.