Der Originalfilm hat das Problem, daß er von der guten Grundidee, mal einen Film über Demenz zu machen, abgesehen, viel zu einseitig dem Thema annähert.
Letzten Endes ist
Honig im Kopf eine Komödie, in die man überflüssigerweise auch noch einen romantischen Nebenbuhler eingebaut hat. Alleine die Unterhaltung beim Arzt erinnert ja mehr an einen Sketch als an die Problematik eines Dementen. Ein Dementer steht nicht einfach auf und meint, er wäre Arzt (es sei denn, er wäre früher tatsächlich einer gewesen). Er würde eher aufstehen, weil er zB gerade spazieren gehen will.
Die einzige wirklich starke Szene war die, wo Hallervorden's Charakter in Venedig auf der Bank saß, und nicht mehr wußte, warum. Die Familie erfährt es auch nicht mehr. Aber wir - die Zuschauer - erfahren es, weil auf der Rückseite der Bank ein Herz eingeschnitzt ist: Hier hat er wohl mit seiner Frau mal gesessen.
Das spiegelt perfekt wieder, wie das Leben mit einem Dementen wirklich ist: Man weiß nicht warum er etwas bestimmtes tut; er selber auch nicht mehr - aber es gibt trotzdem eine Erklärung dafür. Und wenn man den Schlüssel dafür hätte, würde man es auch verstehen können.
Passenderweise hat man das in dem Remake dann auch noch versemmelt, weil dort das Herz für die Familie sichtbar auf der Vorderseite der Bank eingracviert ist.
Anderes Beispiel: Eine demente Frau hat zu Weihnachten eine Papiertischdecke mit Weihnachtsmuster. Aus irgendeinem Grund zerreißt sie diese Tischdecke, auch wenn man ihr sagt, sie solle das lassen.
Später stellt man fest, daß sie die herausgerissenen Fetzen auf ihre Zeitungen legt, die sie so gerne liest.
Auflösung:
Sie wollte diese einfach als Geschenk einpacken.