Ich hab nicht gesagt, dass sie allgemeingültigen Zuspruch erhalten hat, aber "viel" Zuspruch. Natürlich auch viel Kritik, aber diverse Seiten und gerade Feministinnen haben ihr Statement geteilt bzw. unterstützt. Nicht falsch verstehen, ich sage damit nicht aus, dass die ganze "linke Seite" so tickt, aber im Hinblick darauf, wie extrem diese Statement ist, doch erstaunlich viele.
Sie schreibt auch einen feministischen Blog, da ist es klar, dass sich diese gegenseitig beweihräuchern und unterstützen. Das ist ja das Problem an den sozialen Medien und auch Suchalgorithmen etc., man bekommt nur noch die eigene Blase vorgezeigt und die eigenen Ansichten verhärten sich, weil man diese nie mehr kritisch hinterfragen muss, da man die Gegenseite kaum noch zu Gesicht bekommt, außer man ist mal wieder auf einem "Feldzug". Dort geht es aber gar nicht mehr um eine Diskussion, sondern nur noch um Schuldzuweisungen. Man muss auch immer genau hinsehen, woher dieser Zuspruch kommt und von wem und welcher Zweck damit verfolgt wird. Meist dient es nämlich nur sich selbst besser zu stellen, weil man daraus persönliche Vorteile ziehen will. Der "dumme Pöbel" hinterfragt dies nicht und macht sich selbst damit nur zu einem Spielball, der den Leuten nur zu einer Karriere und mehr Geld verhilft.
Bezogen auf Politik auf höchster Stufe hast du sicherlich Recht. Wenn du dich allerdings auf die Ebene soziale Medien begibst oder sogar in den Bereich College in Amerika sieht das schon wieder ganz anders aus. Und klar, man kann das jetzt als Schreihälse in sozialen Medien abtun, aber ich sehe das kritischer. Das sind schon ernstzunehmende Trends, die sich in der Gesellschaft imo sichtbar widerspiegeln; nicht nur in sozialen Medien.
Die Frage hier ist, was bewirkt was? Spiegeln die sozialen Medien wirklich die Gesellschaft wider, oder beeinflussen die sozialen Medien durch Algorithmen und auch durch gezielte Manipulation Dritter die Gesellschaft so, dass sich diese erst so entwickelt? Sind auf dem College wirklich alle so, oder ist es dort auch nur eine eher kleine Teilmenge, die sich gegenseitig mit Schmutz bewirft und irgendeine Gruppe Femmen oder Ultrarechter einen Hörsaal stürmen und der Großteil schüttelt einfach nur den Kopf? Du musst bedenken, dass das immer nur Teilaufnahmen sind und das von einem speziellen Ereignis, den Großteil des "Tagesgeschäfts" des faden Vorlesungszirkus wird dir auf sozialen Medien nicht präsentiert, wo wir wieder bei der Blase wären. Nur Extremereignisse werden abgebildet, nicht der normale Alltag, weshalb der Eindruck entsteht, dass dort schon die Hölle los ist.
Dem stimm ich komplett zu
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Leider werden die Grenzen in diesem Bereich immer härter und im Moment ist da auch keine Besserung in Sicht. Ein amerikanischer Schauspieler hat vor zwei Wochen oder so empfohlen, einem konservativen Kommentator zu folgen, nicht weil er mit ihm übereinstimmt, sondern, weil er ausgedrückt hat, dass er ihn respektiert und weiß, dass er nur das beste für seine Mitmenschen will. Noch am gleichen Tag hat er sich dafür entschuldigen müssen, weil er einen gigantischen Shitstorm abgekommen hat. So extrem sind die Grenzen eben leider mittlerweile.
Und genau da liegt das Problem, Personen "müssen" wegen jeden noch so unangebrachten Shitstorm in sozialen Medien einknicken, um nicht ihre Karriere zu riskieren. Eine aufgebrachte Meute von Linken oder Rechten, kann einfach einmal so seine Meinung durchprügeln und fühlt sich dadurch wieder bestärkt. Sehr oft, muss ich hier auch sagen, irgendwelche möchtegern Linken, die in ihrer eigenen Blase gar nicht mehr erkennen, dass sie zu den größten Faschisten geworden sind.
Die Frage die sich mir allerdings stellt, warum lassen sie das mit sich machen? Hat niemand mehr die Cojones zu seiner Meinung zu stehen und riskiert eben seine Karriere? Meine Güte, die haben in der Regel ein paar Millionen auf der Kante und meist einiges an Immobilienbesitz, auch wenn sie nie mehr Geld machen würden, könnten sie bis an ihr Lebensende gut leben. Karriere, Ansehen und Geld scheinen aber doch wichtiger zu sein. Es geht auch kaum einer von denen mit positiven Beispiel voran und kündigt einfach seine Konten auf sozialen Medien, mit der Begründung, dass man diese toxische Brühe nicht noch weiter unterstützen will und dadurch wieder eine gesunde Diskussionskultur fördern will. Der Großteil der Menschen sind Mitläufer und Nachahmer, wenn die Stars und Sternchen da einen Schritt setzen, sind Facebook, Twitter und Co. in einem Jahr Geschichte.
Natürlich lassen sich Menschen normalerweise nicht so einfach in zwei große Gruppen abgrenzen. Bei der aktuellen Lage in Amerika wird das allerdings schwierig. Beide Seiten pushen da eine ziemlich extreme "Wir gegen Sie"-Agenda, der sich die meisten anschließen.
Ja das ist Schade, dass es zu einem Teil schon so sehr ausartet und dem kann man mMn. als Gesellschaft nur noch entfliehen, wenn ein Großteil sich den sozialen Medien wieder verweigert. Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich das Konzept sozialer Medien per se als schlecht darstellen will, sie könnten auch für sehr viele Gute Dinge genutzt werden. Da ein vernünftiger Umgang für die Masse aber anscheinend nicht möglich ist, ist der Ausstieg daraus wohl die einzige Möglichkeit, zumindest sehe ich derzeit keine andere. Natürlich kann man nachfolgende Generationen zu einem vernünftigen Umgang damit heranziehen, die Frage ist wer soll das machen? Die Generationen, die jetzt schon in der Blase leben? Wie sollen die einem Kind den vernünftigen Umgang damit lehren? Zudem haben wird jetzt schon die Probleme und nicht erst in 20 Jahren, wenn diese Generation evtl. damit anfängt diese vernünftig zu nutzen. Bis dahin schlägt man sich vl. nicht mehr verbal in sozialen Medien die Köpfe ein, sondern schon auf der Straße weil die Fronten schon so verhärtet sind.