Da macht es sich aber jemand schön einfach, und liefert ein Ron-Gilbert-Gefall-Stück ab.
"Dieses Spiel ist Kunst, weil der Ersteller sagt, es ist Kunst".
Aha.
Ein BISSCHEN mehr kann man aber schon dazu sagen, oder?
Dazu kommt, dass es zwar hier beim Thread Topic um die Frage "Kunst oder nicht Kunst" geht, in der aktuell tobenden Diskussion bei Return To Monkey Island jedoch mehr um "warum gerade diese Kunst?".
Ich hätte mir durchaus eine etwas kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht.
Aber lassen wir uns mal auf die Prämisse des Videos ein.
Wo war denn der Künstler in der Person Gilbert, als er Thimbleweed Park als eine vermeintlich sichere Bank gestaltete (also als Pixel-Art-Game, von dem er dachte, dass die Kunden das von ihm erwarten)?
Warum hat er dort nicht auf den experimentellen Stil gesetzt?
Die Antwort ist simpel, man kommt recht schnell darauf.
Auch wenn Frau Dreßler geschickt impliziert, dass Return to Monkey Island im Gegensatz zu Fortknite nicht primär zum Geldverdienen erstellt wird, bedeutet das nicht, dass wir (vor allem die erfahrenen Silver-Gamer unter uns) das so einfach glauben! Ich zumindest konnte mir ein bitter lächelndes "sicher doch!" beim Zuschauen nicht verkneifen.
(Erstaunlich am Rande, dass Toni mit ihren jungen Jahren ein bedingungs- und distanzloserer Ron-Gilbert-Fan zu sein scheint, als diejenigen, die seine beiden Frühwerke schon ewig lieben und TWP mit Vertrauensvorschuss gern gespielt haben).
Es passt auch nicht zu einer kritischen Auseinandersetzung, weit über die Grenzen hinaus schießende Fans (zu Recht) zu tadeln, fragwürdige Äußerungen des Spiele-Schaffers (grob: Ich mach's, wie ich es will, mir egal, was Ihr wollt) jedoch als vorauseilende Reaktion zu verharmlosen, und recht offen um Mitleid mit dem armen, gebeutelten Künstler zu betteln.
Wenn, dann bitte gleiches Recht für alle.
Zwischendurch die uralte, mit dieser Thematik so gut wie gar nichts zu tun habende Platitüde "Grafik ist ja nicht alles" (oh, wie viele gute Spiele hat die PC Games über die Jahrzehnte wegen schlechter Grafik abgewertet?) hinterher geschoben, und alles ist gut?
Nein.
Und dann noch schnell die zentrale Frage, die ja das eigentlich Diskussions-würdige ist, nämlich "wie viel Mitspracherecht haben die Spieler (Kunden) an den verschiedenen künstlerischen Ambitionen?" ohne weitere Differenzierung ratz-fatz mit einem Nein beantwortet, und die Sache ist erledigt.
Ist es so einfach?
In diesem Video ist es das.
Bitte schön, Ron Gilbert, für Dich.
Mit Schleifchen.