Und mich bitte jetzt nicht falsch verstehen... ich kann den Wunsch von Frauen absolut nachvollziehen, dass Content produziert wird, der sie selbst anspricht. Ich glaube auch, dass dieser Content sich zumindest in Teilen deutlich vom Content für Männer unterscheiden dürfte. Wogegen ich mich wehre, ist das Männer plötzlich bestimmte Dinge gut und andere schlecht finden müssen, bloss weil Frauen das so wollen.
Mein Problem ist eher, dass man es verkauft als den Willen von Frauen. Was ist denn ein Faktor bei James Bond, bei Arnold Schwarzeneggers Rollen oder aber auch Duke Nukem? Power Fantasy. Attraktiv, smart, stark, heldenhaft, alles was man in der Realität nicht ist, nicht sein kann aber doch gerne würde. Es ist an Absurdität nicht zu überbieten zu glauben, ausgerechnet Frauen würden da eine Ausnahme darstellen. Als ob sie sich nicht nach etwas höherem sehnen würden, nicht danach streben würden und keine Fantasien hätten, die natürlich auch ihren Körper miteinbeziehen und stattdessen das alles nur von bösen Männern mit Male Gaze käme.
Diese Power Fantasies, männlich und weiblich, überschneiden sich in der Attraktivität. Männer finden allgemein fitte Frauen attraktiv und umgekehrt finden Frauen auch fitte Männer attraktiv. Es gibt verschiedenste Berichte von den olympischen Spielen, wo die Spitze des athletischen Strebens zusammenkommt, die sportlichen Topfrauen und Topmänner, mit dem Ergebnis.. sehr hoher Kondomnutzung:
https://www.wionews.com/sports/cond...ess-creation-restrictions-and-pushback-400707
Wenn ich daher zum Beispiel bei Rattlesnake lese, heute werden weibliche Videospielfiguren nicht mehr so sexistisch dargestellt, dann muss ich fragen: Was ist eine sexistische Darstellung weiblicher Videospielfiguren? Dicke Titten? Nackte Haut? Das ist vielleicht sexy aber nicht sexistisch. Auch eine reine Reduktion auf den Körper ist noch kein Sexismus. Es geht einfach nicht ohne Kontext. Wo mir eventuell etwas in diese Richtung einfallen würde wäre das FMV Spiel Harvester. Zwei Teenager finden sich in einer verrückten 50er Jahre Welt wieder, von der sie sicher sind, dass es nicht die Realität ist. Während man selbst den Jungen spielt, der das Mädchen heiraten soll und der dem allen auf den Grund geht, ist das Mädchen in ihrem Zimmer gefangen und es gibt drei Sexszenen mit ihr. Das Problem ist, dass sie selbst zur Untätigkeit verbannt ist und an Sex denkt in einem Szenario, das irgendwie dazu nicht passen will, obwohl sie als Charakter so geschrieben ist, dass sie sehr dafür puscht aus diesem Albtraum zu entkommen. Ist es Sexismus? Ich will dieses alte Adventuregame nicht spoilern, gerade das 50er Jahre Setting in Amerika bedingt ein gewisses Frauenbild der Zeit zu transportieren (vor allem in dieser stark überspitzten Darstellung) aber ich würde diese Richtung verstehen können. Zumeist geht es aber rein um das Äußerliche.
Daneben will ich Rattlesnake aber auch zustimmen. Die Darstellung hat sich schon stark gewandelt, teilweise schon dahingehend Frauen eher optisch wie Männer zu präsentieren (Diablo Resurrecteds Amazone), was entsprechend nicht immer ankommt. Mein Problem ist aber wie häufig so getan wird als käme die Kritik dann nur von Männern und Frauen würden das immer feiern und begrüßen, siehe die Ignoranz gegenüber den Interessen von Frauen oben. Das ist eine ganz eigene Stereotypisierung des weiblichen Geschlechts und eine äußerst ignorante obendrein.
Edit:
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