Herbboy am 25.06.2008 13:22 schrieb:
und es ist ja auch so: viele superreiche und reiche adelige sind keine faulen geldverprasser, sondern arbeiten trotz ihres reichtums, betreiben mit ihrem geld die alten oder auch neue firmen,
betreiben sie die firmen oder betreibt ihr geld die firmen?
in den meisten fällen wohl eher letzteres.
ist es dann also gerecht, dass "geld haben" einem zu "mehr geld haben" berechtigt?
oder sind auch häufig in stiftungen usw. tätig, spenden geld für bildungseinrichutngen oder krankenversorgung in ihrer heimat, erhalten wertvolles kulturgut (zB schlösser inkl. "inhalt", umgebende parks, weiden usw., was btw. auch sehr teuer ist, das könnten sich die gemeinden, in denen diese schlösser stehen, idR gar nicht leisten) usw usw usw., - das alles darf man auch nicht außer acht lassen.
nö. aber wenn mans z.b. in bezug zur differenz zwischen deren (nicht selbst erarbeiteten) einkommen und dem durchschnittseinkommen setzt, dann wird ganz schnell klar, dass die meisten nur einen bruchteil in derartige gemeinnützige zwecke investieren.
is ja nicht so, dass die millionen-erben zu 99,9% einfach nur noch untätig rumsitzen und sich in der sonne ahlen oder so
nö, nur ~60% und weitere 30% dürften im schnitt unter 2 stunden/tag mit "arbeit" (geschäfftsessen&partys nicht als solche gezählt) beschäftigt sein
Wolf-V am 25.06.2008 14:20 schrieb:
jetzt behaupten manchen, die zunehmende verschmutzung durch china ist ein problem, das stimmt zum einen, zum anderen ist es richtig, das sie nur den ihnen zustehenden „anteil“ einnehmen.
imho nehmen sie schon jetzt mehr als "ihren anteil" ein (fußabdruck 0,9 -> bleiben nur 10% platz für natur. 20-50% wären für eine intakte umwelt nötig), das hauptproblem ist aber gar nicht ihre heutige verschmutzung.
das hauptproblem ist, dass sie mit enormer geschwindigkeit steigern.
nun folgende frage: wie wollen die länder die seit - sagen wir mal über 100 jahren - eine massive umweltzerstörung betrieben haben und dadurch hohen wohlstand erlangt haben, anderen ländern erklären, dass nun die anderen die umwelt schützen müssen und deshalb auf entwicklung und wohlstand verzichten. das dann auch noch, obwohl die „erste welt“ nicht bereit ist, ihre emissionen zu verringern, denn das würde verzicht und rückgang bedeuten?
die letzte zeile ist der knackpunkt - und genauso wie ich china für ihre emissionssteigerung kritisiere, kritisiere ich die g-X für ihre umweltpolitik.
genaugenommen kritisiere ich letztere sogar deutlich häufiger, insbesondere wenn sie nicht mal verlangen, auf entwicklung zu verzichten, sondern sogar via weltbank aktiv die fehler finanzieren, die sie selbst nicht mehr machen würden
es ist richtig, das es einen enormes problem wird, wenn china den faktor 2 erreicht. unvorstellbar sie erreichen den faktor 5, aber aus welchem grund steht ihnen nicht zu, was europa/usa für sich in anspruch nehmen und genommen hat?
keinem steht zu, was europa und usa für sich in anspruch nehmen.
was jemand für sich in anspruch genommen hat, ist erst mal egal, wenn es um zukünftige geneartionen geht.
ansonsten würde ich europa&usa als kleinen bonus zu gute halten, dass sie es einen teil der zeit nicht besser wussten und zum anderen auch technologien entwickelt haben, die selbst bei einer nivelierung des globalen lebensstandards auf zukunftsfähige maße diesen deutlich über das niveau von 1700 heben würden. wissen, von dem die ganze welt profitiert.
die, die die fehler gemacht haben, haben ihr leben in saus und braus ohnehin beendet und sind nicht mehr zu belangen.
ruyven_macaran am 24.06.2008 17:03 schrieb:
das stimmt so nicht. der kommunismus geht nicht von einem besseren menschen aus, sondern von einem besseren gesellschaftsmodell. allein die immer zu hörende behauptung „es gibt keine menschen die gut genug für den kommunismus sind“ zeigt doch wie kaputt unsere heutige gesellschaft ist, das kaum noch jemand an eine gemeinschaft glaubt – eine folge des systems in dem wir leben, aber nicht unheilbar.
die annahme vieler kommunisten, dass die gesellschaft die menschen kontrolliert, teile ich nicht.
imho ist es umgekehrt - die menschen bilden die gesellschaft, für eine bessere gesellschaft brauche ich bessere menschen.
aber ein besseres gesellschaftsmodell wird immer ein modell bleiben und sich nicht in eine bessere gesellschaft verwandeln (? - wie soll der sprung aus der theorie in die realität denn bitte funktionieren?) und dann bessere menschen produzieren(?)
dementsprechend spiegelt auch unsere (schlechte) gesellschaft die (schlechten) menschen in ihr wieder.
gerade der kommunismus sieht als ein zentrales element die freiheit des einzelnen. insgesamt geht er z.b. davon aus, dass die welt (das land) allen bewohnern zu gleichen teilen gehört, niemand ist durch geburt oder gesellschaftlichen stand über andere erhaben. heißt aber nicht, jeder muss gleich sein, nur hat jeder die gleichen chancen und rechte – und dass gibt es tatsächlich noch nicht.
wie viele andere theorien formuliert auch der kommunismus eine ganze reihe von schönen utopien.
genau wie diese kann er aber keine kraft nennen, die diese aufrecht erhält.
die einzige zuverlässige, die die menschheit bislang hervorgebracht hat, ist der egoismus, den z.b. der kapitalismus vortrefflich nutzt.
leider wirkt diese kraft den idealen des kommunismus erstmal entgegen und müsste ausgeglichen werden - wie, dass verrät einem keiner. die bisherigen ""kommunisten"" haben es mit gewalt versucht (auch sehr zuverlässig in menschen anzutreffen - aber nur in wenigen systemen unter kontrolle), was bekanntermaßen unter allen gesichtspunkten ne schlechte idee ist.
gut , die christlichen großkirchen haben tatsächlich eine völlig andere richtung verfolgt, die urlehre ist aber dem kommunismus sehr ähnlich
tjo - wie man unschwer an diesem beispiel sieht: selbst ein element wie der blinde glauben, der es in sehr vielen bereichen schafft, vollkommen irrationale, oft selbstschädigende und für menschen typische triebe zu unterdrücken (angefangen von einem teil der gewalt, die zumindest gelenkt wird, bis hin zum geschlechtstrieb
), hat es nicht geschafft, gegen gier anzukommen. (sei es die von kirchenoberhäuptern nach macht oder die von lockeren gruppierungen nach besitz des nachbarn, die diese so stark schwächt, dass sie gegen erstere keinen bestand hatten)
immer wieder wurde gegen unterdrückung gekämpft, immer mehr sind die rechte des einzelnen gesetzlich verankert, richtig ist dass es bisher keine kommunistischen staaten gab, aber es gibt immer mehr staaten die die idee verfolgen und sie scheinen durchaus erfolgreich zu sein. die menschen wollen gerechtigkeit, die bereitschaft dafür zu kämpfen ist der sensible punkt. man wird es sehen.
ich geb zu, dass es einen schwachen trend der menschheit in eine richtung gibt, die irgendwann beim kommunismus enden könnte.
imho resultiert dieser trend aber nicht aus kommunistischen idealen (oder verwandten), sondern einfach aus dem problem heraus, dass es mit dem steigendem lebensstandard zum egoismus dazu gehört, stabilere systeme anzustreben, die das bereits erreichte schützen.
zum kommunismus würde das aber erst in einer absoluten überflussgesellschaft führen (star trek lässt grüßen), die wir bis auf weiteres nicht erreichen können.
im gegenteil: in der aktuellen zeit zunehmender knappheit an rohstoffen, die bislang grundlagende für den steigenden lebensstandard waren, kann man synchron zur abbremsung des fortschrittes in sachen lebensstandard auch einen in bezug auf "kommunistisches" (oder sonstwie "zivilisiertes") verhalten beobachten. ich erinnere nur an die tendenz einiger großmächte, sich mit militärischen oder ökonomischen mitteln zugänge und kontrolle über gewisse gebiete zu sichern.
(da waren wir wärend des kalten krieges im prinzip schon weiter und haben uns -bzw. besser: dritten- nur aus ideellen gründen die köpfe eingeschlagen. leider endete das ganze nicht im denkbaren "lassen wir den scheiß, freunde sein ist schöner", sondern im "lass uns den scheiß so ausrichten, dass wir profit machen")
aber allein das eine kommunistische gesellschaft den wachstum nicht um jeden preis anstrebt, dürfte der welt, der umwelt, den menschen helfen auf dem weg zur nachhaltigkeit (auch dass kennt unser derzeitiges system nicht wirklich)
das stimmt.
dummerweise ist es aber so, dass er einzelne wachstum (für sich) um jeden preis anstrebt. wer daran was ändern kann, hat den schlüssel für viele probleme in der hand - aber der kommunismus ist es leider nicht.
Fanator-II-701 am 26.06.2008 12:24 schrieb:
Dafür hat sich aber auch die Ausbeutung der Arbeitskraft in Lohnarbeit gewandelt. Traurigerweise wäre dies aber gar nicht geschehen, wenn es nicht rentabel gewesen wäre. Man hat also auch von oben herab erkannt, daß bessere Lebensumstände und Arbeitsbedingungen zu höherer Produktivität führen.
man hat erkannt, dass sie zu weniger massenstreiks, revolutionen und gewählten sozialistischen regierungen, die z.b. großbesitzer enteignen, führen.