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Frage zum Weltkommunismus :B

Lordnikon27

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Servus, hab mal ne blöde Frage. Ich stehe dem Kommunismus sehr kritisch gegenüber, um nicht zu sagen, mit einer starken Abneigung. trotzdem hat sich mir eien Frage aufgedrängt: Angenommen, es gäbe überall auf der Welt Kommunismus, alle 6,X Milliarden Menschen verdienen exakt dasselbe, wie viel wäre das? Kennt da jemand zufällig Statistiken? v.A. in Bezug auf die Kaufkraft gesehen, ohne Kaufkraft, Lebenserhaltungskostzen etc. wäre das ganze ja irgendwie zwecklos.

Hätte mich nur mal so interessiert, obs da was gibt ;)
cu Lordnikon27
 
das kann man nicht berechnen, allein schon, weil die einheitswährung, die dafür nötig wäre, an nix anderem zu messen wäre... dazu käm noch, dass zB dinge wie die kosten für die umverteilung von nahrung und ressourcen, damit es überall verfügbar ist, unüberschaubar wären.

oder suchst du nur ne art "durchschnittseinkommen" weltweit?
 
Herbboy am 20.06.2008 00:05 schrieb:
das kann man nicht berechnen, allein schon, weil die einheitswährung, die dafür nötig wäre, an nix anderem zu messen wäre... dazu käm noch, dass zB dinge wie die kosten für die umverteilung von nahrung und ressourcen, damit es überall verfügbar ist, unüberschaubar wären.
Das es nicht allzu genau geht, ist mir bewusst ;)
oder suchst du nur ne art "durchschnittseinkommen" weltweit?

Jein, eher gemessen an der Kaufkraft. Also z.B. Durchschnittseinkommen z.B. angegeben anhand von diesem repräsentativen Warenkorb oder so.. Weil ein geldwert ist ja nciht gleich ein geldwert, für 5 Doller bekommt man in Äthiopien mehr als in den USA...
Schwer auszudrücken, was ich suche.
 
Lordnikon27 am 20.06.2008 00:29 schrieb:
Jein, eher gemessen an der Kaufkraft. Also z.B. Durchschnittseinkommen z.B. angegeben anhand von diesem repräsentativen Warenkorb oder so.. Weil ein geldwert ist ja nciht gleich ein geldwert, für 5 Doller bekommt man in Äthiopien mehr als in den USA...
Schwer auszudrücken, was ich suche.

Du willst wissen, welchen Lebenstandard die Leute haben werden. Der Lässt sich in Geld so gar nicht ausdrücken. Viel besser lässt sich daas erklären mit Wonraum, zugang zu Essen, Wasser, Kanalisation, Transport und Luxus. Dazu kommt noch ein allgemeines Wachsen des Wohlstands (wenn man den Kommunisten trauen kann) bzw Schrumpfen des wohlstands (wenn man den gesunden Menschenverstand trauen kann), und dazu kommen noch (in Geld nicht bewertbare) verschiebungen im Wertesystem der Menschen (Wirds das Recht auf freie Wahl des Arbeitsplatzes weiter geben? Gewissenfreiheit? Welchen Wert wird dem Schutz der Privatissphäre begemessen) uva.

Wenn man den Wohlstand um diesen Planeten verteilt wie3 eine Butterschicht, dann hätte wohl jeder Mensch den (ziemlich hohen) Wohlstand eines Harz IV Empfängers. Außer natürlich die, die ein bischen gleicher sind als andere.
 
Lordnikon27 am 20.06.2008 00:29 schrieb:
Herbboy am 20.06.2008 00:05 schrieb:
das kann man nicht berechnen, allein schon, weil die einheitswährung, die dafür nötig wäre, an nix anderem zu messen wäre... dazu käm noch, dass zB dinge wie die kosten für die umverteilung von nahrung und ressourcen, damit es überall verfügbar ist, unüberschaubar wären.
Das es nicht allzu genau geht, ist mir bewusst ;)
oder suchst du nur ne art "durchschnittseinkommen" weltweit?

Jein, eher gemessen an der Kaufkraft. Also z.B. Durchschnittseinkommen z.B. angegeben anhand von diesem repräsentativen Warenkorb oder so.. Weil ein geldwert ist ja nciht gleich ein geldwert, für 5 Doller bekommt man in Äthiopien mehr als in den USA...
Schwer auszudrücken, was ich suche.

also, man kann so ne art "volks"-kaufkraft - kein witz - am preis des big macs von Mc donalds bemessen. es ist in der tat so, dass dessen preis mit dem einkommen des jeweiligen landes zusammenhängt, und da der big mac weltweit EXAKT gleich beschaffen ist, kann man den auch gut als vergleich nehmen.

siehe auch: http://www.google.de/search?hl=de&q=%22big+mac%22+kaufkraft&meta=

das problem ist nur, dass es halt in land X so ist, dass 99% der bevölkerung sich ohne weiteres einmal pro monat nen big mac leisten können, in land Y aber können es 90% der bevölkerung nicht, weil der preis ein halbes monatseinkommen wäre. die "reichen" 10% wiederum können das ding locker bezahlen. das durchschnittseinkommen ist in beiden länder vielleicht 1000$ pro monat, aber in land Y haben 10% keine 20$ pro monat, dafür haben 10% nen millionärstatus...

aber so oder so: es würde auch mit kommunismus irgendwann reichere und ärmere geben, denn da ist dann zB der typ, der sich mit PCs auskennt, und der unter der hand für nen 10er deinen PC zusammenbaut und somit sein monatseinkommen um 300€ erhöht, und andere wollen/müssen weitere wege fahren und geben einen großteil ihres einkommens für benzin usw. aus usw usw... oder der staat zahlt alles, nur dann hast du keinerlei anreize, ökonomisch zu verhalten, du verpraßt einfach alles, die gesamte gesellschaft leidet drunter usw. - oder man würde statt geld jedem nur feste warenkörbe geben. aber auch da: dann würd der PC-freak halt mit vodka und jeans bezahlt und ist "reicher"...
 
Herbboy am 20.06.2008 15:13 schrieb:
aber so oder so: es würde auch mit kommunismus irgendwann reichere und ärmere geben, denn da ist dann zB der typ, der sich mit PCs auskennt, und der unter der hand für nen 10er deinen PC zusammenbaut und somit sein monatseinkommen um 300€ erhöht, und andere wollen/müssen weitere wege fahren und geben einen großteil ihres einkommens für benzin usw. aus usw usw... oder der staat zahlt alles, nur dann hast du keinerlei anreize, ökonomisch zu verhalten, du verpraßt einfach alles, die gesamte gesellschaft leidet drunter usw. - oder man würde statt geld jedem nur feste warenkörbe geben. aber auch da: dann würd der PC-freak halt mit vodka und jeans bezahlt und ist "reicher"...

Ich weiß, deswegen halte ich ja auch nix vom Kommunismus, an sich ne nete Idee aber aufgrund der menschlichen Natur von vornherein zuum scheitern verurteilt.
Maria: Ja, es ging mir um den Lebensstandart.
Aber wie kommstdu darauf, das beim "Weltkommunismus" der Standart von Harz 4 erreicht werden würde? Hast dud a zahlen? kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das das so "hoch" sein würde.


Das mit den Bic-Macs ist ein guter Ansatz :top:
 
Lordnikon27 am 20.06.2008 16:11 schrieb:
Aber wie kommstdu darauf, das beim "Weltkommunismus" der Standart von Harz 4 erreicht werden würde? Hast dud a zahlen? kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das das so "hoch" sein würde.

Sie meinte das nur als "sehr niedriger Standard". Das dies für einen Äthiopier (Äthropiker) schon der Himmel auf erden wäre sei da mal ausgeklammert.
 
Lordnikon27 am 20.06.2008 16:11 schrieb:
Aber wie kommstdu darauf, das beim "Weltkommunismus" der Standart von Harz 4 erreicht werden würde? Hast dud a zahlen? kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das das so "hoch" sein würde.
:
hartz4 zB China wäre viel "blliger" als hier. wenn du hartz4 als "man hat wohung, essen+trinken und kann hin und wieder mal neue kleidung kaufen" nimmst, dann könnte das schon hinkommen.
 
Lordnikon27 am 20.06.2008 16:11 schrieb:
Maria: Ja, es ging mir um den Lebensstandart.
Aber wie kommstdu darauf, das beim "Weltkommunismus" der Standart von Harz 4 erreicht werden würde? Hast dud a zahlen? kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das das so "hoch" sein würde.

Da spielen verschiedene Faktoren rein. Erstmal muss man bemerken, das Harz IV Empfänger einige Dienstleistungen frei und gratis erhalten, von denen andere Leute nur träumen können: Trinkwasser aus der Leitung, funktionierende sanitäre Anlagen und Kanalisation, Zugang zu Strom, medizinische Versorgung bis hin zur Herztransplatation.

Der Faktor, der aber vielmehr entscheident ist als der rein monetäre ist die Verteilung der verfügbaren Energie und der ökologische Fussabdruck.

Also, wenn man den ganzen Planeten gleichmässig auf alle Menschen aufteilt (was ja irgendwie die Grundidee des Kommunimus ist), dann kriegt jeder Mensch ein Stückchen Land, mit dessen Ressurcen erauskommen muss. Im Moment sieht es so aus, das die Menschen in Deuschland das NICHT tun: Sie verbrauchen dreimal mehr Ressurcen, als der Planet zur Verfügung stellt. Wenn also alle Menschen den gleichen Lebensstandard wie die Deuschen hätten, dann bräuche man zwei Weitere Erden.

Gibts aber nicht.

Wenn also alle Menschen den gleichen, maximal hohen Lebensstandard haben sollen, dann kann man grob rechnen: deuscher Lebenstandard dividiert durch drei = Harz 4.

Stimmt natürlich nicht ganz, da es in dieser Hinsicht enormes Sparpotenzial gibt. Z.B. wenn die Leute sich benzinsparende Autos kaufen würden. Schnelle Autos sind aber in Deuschland sowas wie ein Menschenrecht, und anstatt das die Leute auf die Idee kommen, bei steigenden Energiepreisen ihren SUV gegen einen Polo zu tauschen fordern sie lieber eine Senkung der Mineralölsteuer und warten auf die sozialistische Weltrevolution - Drei Lieter (Hubraum) Autos für alle!
 
Lordnikon27 am 19.06.2008 23:51 schrieb:
Angenommen, es gäbe überall auf der Welt Kommunismus, alle 6,X Milliarden Menschen verdienen exakt dasselbe, wie viel wäre das?

ziel des kommuismusses ist es, das geld zu überwinden ;)

ansonten schließe ich mich maria-redeviel an:
wenn alles gleich aufgeteilt wird, lohnkosten überall gleich sind,... dann kommt es letztlich nur noch auf die zur verfügung stehenden ressourcen an.
aktuelle zahlen dazu hab ich nicht, aber zur jahrtausendwende hat die uno mal ne studie gemacht, wieviel "erden" die menschheit so verbraucht.
ergebniss war im schnitt 1,2. würde alle so leben, wie deutschland, wärens 4. usa kamen auf 9.
dabei war aber noch nicht berücksichtigt, dass teile der erde vielleicht nicht vom menschen genutzt, sondern der natur überlassen werden sollten.
heißt also, dass wir für ein faires und dauerhaft stabiles system unseren lebensstandard um wenigstens 1/5 senken müssten, wobei das deutlich weniger als 1/5 unseres einkommens wäre, da viele unserer produkte ja nur aufgrund massiven raubbaus an der natur ihre niedrigen preise rechtfertigen können.
also vielleicht ne kaufkraft von ~1/10 des heutigen deutschen durchschnitts?
 
ruyven_macaran am 22.06.2008 14:36 schrieb:
Lordnikon27 am 19.06.2008 23:51 schrieb:
Angenommen, es gäbe überall auf der Welt Kommunismus, alle 6,X Milliarden Menschen verdienen exakt dasselbe, wie viel wäre das?

ziel des kommuismusses ist es, das geld zu überwinden ;)

ansonten schließe ich mich maria-redeviel an:
wenn alles gleich aufgeteilt wird, lohnkosten überall gleich sind,... dann kommt es letztlich nur noch auf die zur verfügung stehenden ressourcen an.
aktuelle zahlen dazu hab ich nicht, aber zur jahrtausendwende hat die uno mal ne studie gemacht, wieviel "erden" die menschheit so verbraucht.
ergebniss war im schnitt 1,2. würde alle so leben, wie deutschland, wärens 4. usa kamen auf 9.
dabei war aber noch nicht berücksichtigt, dass teile der erde vielleicht nicht vom menschen genutzt, sondern der natur überlassen werden sollten.
heißt also, dass wir für ein faires und dauerhaft stabiles system unseren lebensstandard um wenigstens 1/5 senken müssten, wobei das deutlich weniger als 1/5 unseres einkommens wäre, da viele unserer produkte ja nur aufgrund massiven raubbaus an der natur ihre niedrigen preise rechtfertigen können.
also vielleicht ne kaufkraft von ~1/10 des heutigen deutschen durchschnitts?

Schöne Beispiele. :)

Gut wäre jetzt noch die Feststellung, für wie viele Menschen (allein in Deutschland und erst recht global betrachtet) die Absenkung der durchschnittlichen Kaufkraft auf 1/10 eine tatsächliche Anhebung der Kaufkraft darstellt und ob man die Ressourcenwirtschaft überhaupt an der Kaufkraft messen sollte.
;)

Ansonsten hinken sämtliche Beispiele schon anhand mangelnder vergleichbarer globaler Daten.
Weltkommunismus wie ihn manche erträumen wird es eh nie geben - wobei eine ähnlich gelagerte Grundordnung meiner Ansicht nach durchaus der Grundpfeiler für das Überleben und die Weiterentwicklung der Menschheit darstellt.

Schau mer mal.
 
Fanator-II-701 am 23.06.2008 09:28 schrieb:
Gut wäre jetzt noch die Feststellung, für wie viele Menschen (allein in Deutschland und erst recht global betrachtet) die Absenkung der durchschnittlichen Kaufkraft auf 1/10 eine tatsächliche Anhebung der Kaufkraft darstellt und ob man die Ressourcenwirtschaft überhaupt an der Kaufkraft messen sollte.

Tja, global betrachtet gäbe es bestimmt eine Aufwertung... aber ich kann mir nciht vorstellen das in Deuschland viele Leute von einer seknung des Durchnittseinmommens um 90% profitieren würden. Selbst bei einer Drittelung dürfte die Zahl der Profiteure bei <1% liegen.
 
Fanator-II-701 am 23.06.2008 09:28 schrieb:
Gut wäre jetzt noch die Feststellung, für wie viele Menschen (allein in Deutschland und erst recht global betrachtet) die Absenkung der durchschnittlichen Kaufkraft auf 1/10 eine tatsächliche Anhebung der Kaufkraft darstellt und ob man die Ressourcenwirtschaft überhaupt an der Kaufkraft messen sollte.
;)

wenn man bedenkt, dass deutschland schon eine der ökologischeren industrienationen ist, kann man wohl davon ausgehen, es wenigstens 500millionen menschen auf diesem planeten gibt, die im schnitt auf faktor5+ über den durch die natur ermöglichten verhältnissen leben. wenn ich meine äußerst spärlichen mathekenntnisse zusammenkratze, komme ich da auf wenigstens 3,4milliarden menschen, die auf faktor0,5 leben müssten, damit der schnitt von 1,2 rauskommt.
sollte also einige profiteure geben, wenn man man eine entsprechende angleichung durchführt.

Weltkommunismus wie ihn manche erträumen wird es eh nie geben - wobei eine ähnlich gelagerte Grundordnung meiner Ansicht nach durchaus der Grundpfeiler für das Überleben und die Weiterentwicklung der Menschheit darstellt.

jegliche ordnung, die dazu führt, dass die menschen sich sinnvoller verhalten, wäre ein fortschritt - aber genau wie der kommunismus stehen sie alle vor dem problem, dass der mensch so etwas nur unter zwang (was nicht praktikabel ist) oder zum eigenen vorteil macht (was bei der derzeitigen globalen situation nicht weiterhilft)
 
ruyven_macaran am 22.06.2008 14:36 schrieb:
Lordnikon27 am 19.06.2008 23:51 schrieb:
Angenommen, es gäbe überall auf der Welt Kommunismus, alle 6,X Milliarden Menschen verdienen exakt dasselbe, wie viel wäre das?

ziel des kommuismusses ist es, das geld zu überwinden ;)
wenn man das so verkürzen will, dann ist das hauptziel des kommunismus gerechtigkeit - und da wir in einer kultur leben, in der genau das als unnatürlich angesehen wird, wird auch immer wieder behauptet, dass der mensch von natur aus nicht gerecht sein kann... sehe ich anders, wenn es auch viel umdenken braucht.

aber was ihr sucht, kennt man wohl unter ökologischen fußabdruck der grundgedanke ist dabei das jeder mensch auf der erde das gleiche recht zu leben hat und das auch nicht auf kosten der zukünftigen generationen, dass es nur eine erde gibt und man sie halt nachhaltig "bewirtschaften" muss - diese lehre steht auch bei marx und lenin - aber wie gesagt, das wird als unnatürlich angesehen, denn es ist natürlich, dass wir andere menschen für unsere lebensqualität opfern...

wobei es wirklich schwer fällt sich vorzustellen, dass z.b. wir hier in deutschland lebende unseren lebenstandard auf 40% des heutigen status senken müssten um gerecht und nachhaltig zu leben...

die chinesen sind derzeit wohl diejenigen, die den maximal verträglichen lebensstandarf haben....

ids solidarische gruesse
 
Wolf-V am 23.06.2008 17:53 schrieb:
die chinesen sind derzeit wohl diejenigen, die den maximal verträglichen lebensstandarf haben....

Afaik blasen "die Chinesen" bei ihrer Industrie fast alles ungefiltert in die Luft und scheren sich einen feuchten Kehrricht um Umweltschutz, oder bin ich da falsch informiert? :-o Gut, das wird halt auch von der Landbevölkerung wieder ausgeglichen....

Insgesamt interessante Beiträge hier.
 
was ist "gerecht"? das liegt dich immer in der auffassung. ich zB würde es nicht gerecht finden, wenn leute, die kaum was zur volkswirtschaft beitragen, das gleiche an gütern&nahrung bekommen würden wie leute, die viel mehr ertrag die gesellschaft bringen. andere finden es aber gerecht, wenn jeder gleichviel bekäme.

die einen finden es gerecht, dass jemand, dessen vorfahren durch lange arbeit ein vermögen aufgebaut haben davon auch profitiert, die anderen finden es nicht gerecht... die einen finden es gerecht, dass leute ohne ausbildung dann halt ein schweres leben haben, die anderen nicht...

gerechtigkeit gibt es nicht, gerechtigkeit macht man sich...
 
Wolf-V am 23.06.2008 17:53 schrieb:
wenn man das so verkürzen will, dann ist das hauptziel des kommunismus gerechtigkeit - und da wir in einer kultur leben, in der genau das als unnatürlich angesehen wird, wird auch immer wieder behauptet, dass der mensch von natur aus nicht gerecht sein kann... sehe ich anders, wenn es auch viel umdenken braucht.

Das Ziel des Kommunismus ist GLEICHHEIT, nicht Gerechtigkeit. Da gibts himmelhohe Unterschiede dazwischen.

wobei es wirklich schwer fällt sich vorzustellen, dass z.b. wir hier in deutschland lebende unseren lebenstandard auf 40% des heutigen status senken müssten um gerecht und nachhaltig zu leben...
[/quote]

Was daran ist schwer vorstellbar? Die Idee, das der Lebensstnadard gesenkt werden muss oder die Vorstellung. wie es ist mit 60% weniger auszukommen?

Gut möglich allerdings das der Lebensstandard gar nicht soweit gesenkt werden muss. Wir Leben ja im Moment im seinem System der freien Marktwirtschaft, und das ist zwangsläufig auch ein system der Verschwendung.

Würde der Komunismus eingeführt, könnte man durch beschneidung der Grundrechte eine sehr viel höhere ökologische Effizienz erreichen. Wenn ich Oberster Staatssekretär wäre würde ich es beispielsweise keine freie Wahl des Wohnorts mehr geben - alle Leute müssten maximal 10 km von ihrer Arbeitsstelle entfernt leben. Auch die freie Wahl des Arbeitsplatzes würde nicht mehr existieren. Alle Leute, die heute arbeitslos sind müssten in der Landwirtschaft arbeitet - durch das mehr an billigen Arbeitskräften künnte man die zeitintensive Landwirtschaft wieder einführen, welche ökologisch gesehen viel verträglicher ist und Unmengen an Energie spart.

Der Privatverkehr würde ebenfalls limitiert werden - immerhin geben bei einem Haushald 40% der Energie nur für Beförderung drauf. Das Eisenbahnnetz würde ich ausbauen, Autos generell verbieten - die würde es nur mit ausdrücklicher Genemigung geben, und dann auch nur die sparsamsten.

Unter diesen Umständen wäre es durchaus möglich, einen hogen Lebensstiel beizubehalten - nur eben in einem System, in dem viele der Rechte, die für uns selbstverständlich sind nicht mehr existieren.
 
Lordnikon27 am 23.06.2008 20:20 schrieb:
Wolf-V am 23.06.2008 17:53 schrieb:
die chinesen sind derzeit wohl diejenigen, die den maximal verträglichen lebensstandarf haben....
Afaik blasen "die Chinesen" bei ihrer Industrie fast alles ungefiltert in die Luft und scheren sich einen feuchten Kehrricht um Umweltschutz, oder bin ich da falsch informiert? :-o Gut, das wird halt auch von der Landbevölkerung wieder ausgeglichen....

Insgesamt interessante Beiträge hier.
tja, insgesamt vielleicht, weil es milliarden sind, pro-kopf verursachen sie deutlich weniger umweltverschmutzung als wir europäer oder die us-amerikaner und insbesondere haben "wir" in der umweltverschmutzung mehr als hundert jahre vorsprung. das problem ist nun, dass die chinesen sich nicht damit begnügen ihre entwicklung einzuschränken, nur damit wir auf unserem hohen standard weiterleben können.
 
Maria-Redeviel am 24.06.2008 07:45 schrieb:
Wolf-V am 23.06.2008 17:53 schrieb:
wenn man das so verkürzen will, dann ist das hauptziel des kommunismus gerechtigkeit - und da wir in einer kultur leben, in der genau das als unnatürlich angesehen wird, wird auch immer wieder behauptet, dass der mensch von natur aus nicht gerecht sein kann... sehe ich anders, wenn es auch viel umdenken braucht.
Das Ziel des Kommunismus ist GLEICHHEIT, nicht Gerechtigkeit. Da gibts himmelhohe Unterschiede dazwischen.
das es unterschiede dazwischen gibt, ist richtig, aber hauptziel ist gerechtigkeit oder nachhaltige soziale gerechtigkeit und freiheit, die von dir genannte „GLEICHHEIT“ ist eher im Stalinismus anzusiedeln, und dass sind mal himmelweite unterschiede. ungefähr so wie die tora oder jesus von nazareth die eine frühe art des kommunismus praktizieren und al-kaida (wenn man mal die klischeebilder nutzen möchte)

Was daran ist schwer vorstellbar? Die Idee, das der Lebensstnadard gesenkt werden muss oder die Vorstellung. wie es ist mit 60% weniger auszukommen?...

Unter diesen Umständen wäre es durchaus möglich, einen hogen Lebensstiel beizubehalten - nur eben in einem System, in dem viele der Rechte, die für uns selbstverständlich sind nicht mehr existieren.
tja und deine vorstellungen haben nun gar nichts mit kommunismus zu tun, nicht im entferntesten. und solange es für uns selbstverständlich ist, das wir das recht haben die umwelt zu vernichten um unseren wohlstand zu erreichen, andere länder aber nicht, solange wir es als unser recht verstehen, die umwelt der nachfolgenden generationen zu zerstören ohne konzept oder plan, wie deren lebensraum verträglich erhalten bleiben kann und solange wir es als unsere recht ansehen, andere für uns sterben zu lassen, solange wird sich nichts ändern, denn in so einem system werden die grundrechte der mehrheit beschnitten und mit füßen getreten

Es wird nicht möglich sein unseren heutigen lebenstil beizubehalten ohne dass wir in kauf nehmen weiterhin und zunehmend eine menge leben aller art zu vernichten. die konsequenz wird aber schnell spürbar werden.
 
Herbboy am 23.06.2008 20:30 schrieb:
was ist "gerecht"? das liegt dich immer in der auffassung. ich zB würde es nicht gerecht finden, wenn leute, die kaum was zur volkswirtschaft beitragen, das gleiche an gütern&nahrung bekommen würden wie leute, die viel mehr ertrag die gesellschaft bringen. andere finden es aber gerecht, wenn jeder gleichviel bekäme.

die einen finden es gerecht, dass jemand, dessen vorfahren durch lange arbeit ein vermögen aufgebaut haben davon auch profitiert, die anderen finden es nicht gerecht... die einen finden es gerecht, dass leute ohne ausbildung dann halt ein schweres leben haben, die anderen nicht...

gerechtigkeit gibt es nicht, gerechtigkeit macht man sich...

Naja, so pauschal einfach kann man es auch nicht sehen, oder sollten das nur Beispiele darstellen?

Meine Gegenbeispiele:
Vorfahren und harte Arbeit:
Welche harte Arbeit wird damit gemeint? Wer kann vom Hungerlohn eines Leibeigenen oder Fabrikarbeiters in späteren Generationen profitieren? Im Gegensatz dazu die Härte der Arbeit für einen Fabrikbesitzer aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert, dessen harte und aufopferungsvolle Arbeit gleich noch mal in was bestand?
Die „Härte“ der Arbeit sagt also überhaupt nix aus. Würde ich daher als Maß streichen.
Selbst an der Arbeitszeit würde ich es nicht festmachen, da bei körperlich anstrengenden Arbeiten nun mal nach spätestens 10 Stunden die Puste raus ist, während man im klimatisierten Büro/Firmenwagen/Konferenzsaal durchaus auch mal 20 Stunden zubringen kann, ohne den nächsten Tag mit Ausfallerscheinungen zu kämpfen.

Bildung im Verhältnis zu schwerem Leben:
Zugang zu Bildung im heutigen Sinne kennt man erst seit ca. 70 Jahren, davor war es bürgerlichen, geschweige denn Angehörigen niederer Bevölkerungsgruppen verwehrt, umfängliches Wissen zu erlangen. Mit Einführung der Studiengebühren (bspw.), Ghettoisierung der Schulen sind wir wieder auf dem Weg dahin.
Will man denen, die nicht aus Eigenverschuldung(!) keine Mittel für weiterführende Bildung haben oder aufgrund eines Migrationshintergrundes erschwert zur Verfügung gestellte Bildung nutzen können, sagen daß sie doch selbst Schuld sind wenn sie ein "schwereres Leben" haben als bspw. das Studienrats-Söhnchen dessen Bildungsweg nur durch eigene Faulheit gehemmt werden kann?

Zu dem Punkt der gesellschaftlichen Wertschöpfung will ich mich jetzt mal nicht näher äußern, weil meine Einstellung zur Werteerschaffung durch bspw. Politiker und Manager ja hinreichend bekannt sind.
Diese wären demzufolge u.a. diejenigen, die nach meiner Gerechtigkeitssicht am wenigsten zur Volkswirtschaft beitragen und somit am wenigsten erhielten.

Wie du schon sagst:
gerechtigkeit gibt es nicht, gerechtigkeit macht man sich...
 
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