Prinzipiell hast du ja nicht unrecht. Wenn das im Momentanen Modell nicht mehr zu finanzieren ist, braucht man eben ein neues und muss die Verträge entsprechend anpassen. Dennoch ist der Schritt der Telekom grundlegend falsch, und zwar aus dem Grund, dass sie ihre eigenen Dienste ausnimmt.
Sascha Lobo hat das Problem auf
Spiegel Online eigentlich ganz gut zusammengefasst. Die Pläne der Telekom, wie sie vorgestellt wurden sind ein Angriff auf die Netzneutralität.
dann hat 1&1 schon längst gegen die Netzneutralität verstoßen, denn die haben ja schon längst ne Drosselung... und allein schon dass ein Internetanschluss nicht kostenlos ist, verstößt dann an sich schon dagegen, denn wenn man nun behauptetet, dass wirklich manche Leute wegen zB 5-10€ mehr/Monat sich das nicht mehr leisten können und deswegen nicht mehr "neutral" im Netz unterwegs sein können, dann muss schon längst sich darüber beschweren, dass DSL50k teurer als DSL16k ist, oder dass eine Flat überhaupt was kostet, da 10-20€ pro Monat für "ärmere" echt viel Geld ist.
Diesbezüglich finde ich dieses Gelaber von wegen "netznautralität" in dem Zusammenhang ehrlich gesagt schwachsinnig, denn es wird so getan, als würde man Menschen die Chance verbauen, alle Netzinhalte nutzen zu können, nur weil eine volle Flat teurer wird. Und wenn DAS schon Meckergrund genug ist, um von einem Verstoß gegen die Netztneutralität zu sprechen, dann ist das fadenscheinig, denn dann müsste man sich schon längst unglaublich drüber aufregen, dass nicht jeder eine kostenlose Flat hat. Die, die sich jetzt am meisten über die Netzneutralität sorgen, sind sowieso zum Großteil die, die sich ein paar Euro mehr im Monat locker leisten könnten - und dass die sich um ärmere Bürger Sorgen machen, nehm ich denen nicht ab.
Klar: es darf natürlich nicht sein, dass die Aufpreise horrend sind, so dass wirklich nur "Reiche" sich ne volle Flat leisten können, oder dass man für läppsche 5GB-Pakete jeweils 10€ latzen muss oder so was. Aber rein vom Prinzip her sind Tarifmodelle mit begenztem Volumen, dafür dann günstiger, und andere Tarife mit voller Flat, dafür teurer IMHO absolut okay. Zudem müsste das Volumen auch zeitgemäß angepasst werden - zB die 200MB bei tmobile sind ein Witz, die erreiche ich selbst dann, wenn ich nicht mal EIN Video anschaue pro Monat. Und ich verschicke auch keine Fotos oder so, falls das jetzt einer vermutet. Nur Newsapps, Fahrpläne, mal ne Shopwebsite, mal ein Foto eines "Stars" zB wenn Du bei nem Film nicht mehr weißt, wie der Schauspieler XY heißt...
Mit dem Videodienst der Telekom kann ich im Monat unendliche viele HD Filme streamen, wenn ich jedoch die Konkurrenz benutze muss ich im Zweifelsfall drauf zahlen, da das Volumen in meinem Vertrag nicht ausreicht. Von dahin ist es nur ein kleiner Schritt bis ich extra zahlen muss, um gewisse Internetdienste nutzen zu können, die in meinem Standardtarif nicht enthalten sind.
das ist auch eine Milchmädchenrechnung, denn für das Angebot der telekom zahlst Du ja auch schon bereits mehr als für einen normalen Basisanschluss. D.h. wer so was "´haben wil", der ist offenbar bereit, dafür zu zahlen - warum soll der oder ein anderer dann nicht bereit sein, für eine wirklich grenzenlose Flat auch nochmal mehr zu bezahlen als für eine begrenzte Flat? Ich finde das arg weit hergeholt, dass Leute die Telekom-Dinge nun fleißig dazubuchen anstatt nen Aufpreis für eine volle Flat zu zahlen und andere (kostenfreie) Dienste zu nutzen UND vor allem: dass dadurch sogar eine Neutralität gefährdet sei...
Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht ist es aber dann schon eher etwas fraglich, ob die telekom das machen darf, dass in bestimmten Tarifen ihre eigenen Angebote dabei sind - aber da könnte sie es auch so machen: zB Entertain kostet dann halt nicht 10€ Aufpreis inkl abgedecktem Traffic, sondern Enterain kostet zB nur 8€ Aufpreis, aber wer es intensiv nutzen will, der muss weitere 2€ zahlen, sprich: eine rein formal gesehen ausgelagterte Zusatzzahlung für das Datenvolumen.
Wobei ich Entertain auch irgendwie "gefühlt" gar nicht als Internetangebot sehe, sondern die tcom nutzt die DSL-Leitung an sich nur als TV-Kabel. Man bekommt ja auch nen Receiver, als sei es digitales Kabel-TV, das ist ja kein klassisches Angebot, dass man per PC nutzt.